Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition)
gewaltige Distanzen bis zu Eurer Heimatwelt zu überwinden. Dass es Planeten wie Hexaquotl’ gibt, war bis vor Kurzem reine Spekulation. Jetzt wissen wir es!«
Scorch stimmte eifrig zu. »Es gibt Tausende bewohnter Welten. Und ich verstehe euch jetzt besser. Eure stärksten Antriebsfedern scheinen Neugier und Wissensdurst zu sein. Wenn ihr wisst, dass etwas möglich ist, dann probiert ihr so lange herum, bis es vollbracht ist.«
Atkins lachte. »Das ist eine gute Charakterisierung. Meine Frage ist noch nicht beantwortet. Wir hatten einen Handel.«
»Oh, ich habe das nicht vergessen, junger Freund. Ich reise ohne Begleitung und die Yax K’uk’Mo’ ist mein Heim. Wir Schwacken treffen aufeinander, wenn sich zufällig unsere Wege kreuzen oder wenn wir zur Fortpflanzung auf unseren Heimatplaneten zurückkehren. Letzteres passiert alle fünfhundert Planetenumläufe, in Eurer Zeitrechnung ausgedrückt. Wir sind keine Herdenwesen wie die Menschen und bevorzugen Abgeschiedenheit und Ruhe.«
»Euer Volk nennt sich Schwacken?«, fragte Sammy erstaunt.
»Sagte ich das nicht gerade?«, antwortete Scorch belustigt. »Kommen wir jetzt zu unserem Handel zurück.«
Scorch schien die Zeit für gekommen zu halten, um seine Bedingungen genauer zu erläutern. »Ich habe eine genaue Vorstellung, was ihr mir für einen Tauschhandel anbieten könntet.«
Arkroid horchte auf als Scorch fortfuhr.
»Wenn ihr auf den Handel eingeht, gebe ich eine bestimmte Sektion meines Schiffes für Euch frei. Wir werden das Lager zusammen betreten und Ihr könnt Euch heraussuchen, was ihr möchtet. Ich werde Euch nicht verraten, um was für Gerätschaften es sich in diesem Lager handelt. Das müsst ihr selbst herausfinden.«
»Wir sollen die Katze im Sack kaufen?« Es war Arkroids Stimme anzumerken, dass er von diesem Handel nicht begeistert war.
»Nein«, antwortete Scorch verwundert. »Ich verkaufe keine Feliden, die nicht artgerecht transportiert werden.«
Arkroid lächelte. Die Übersetzungshilfe schien nicht perfekt zu arbeiten. »In Ordnung, Scorch. Nennen sie uns ihren Preis.«
Der Schwacke führte einen seltsamen Tanz auf und drehte sich um seine eigene Achse. Seine Tentakel hoben sich wellenförmig an. »Als Preis, für meinen galaxisweit geschätzten Technologie-Schrott, möchte ich von Euch ... achttausend Kubikmeter konzentrierte Biomasse aus euren Ozeanen!«
Arkroid sah Atkins verblüfft an, als er sich vergewisserte: »Wie bitte? Biomasse aus dem Ozean?«
Als Mariner wusste Arkroid besser als jeder andere, was der Ozean zu bieten hatte und wie ergiebig er war. Was Scorch, der sich als galaktischen Schrotthändler bezeichnet hatte, mit maritimer Biomasse anfangen wollte, war ihm rätselhaft. »Und was genau sollen wir uns darunter vorstellen?«
»Konzentrierte Biomasse aus Kleinstlebewesen, die im Ozean leben. Ich habe dafür Verwendung. Bei meinem ersten Besuch konnte ich mir einen Vorrat zulegen, der ist längst aufgebraucht oder verkauft«, bestätigte der Schwacke.
»Sie meinen, Plankton?«, fragte Arkroid nochmals ungläubig. »Ich dachte Sie handeln mit Technologie.«
Der Schwacke bestätigte. »Mir scheint, die Menschen ziehen die Grenze zwischen Technik und der Biologie zu strickt. Könnt ihr euch annähernd vorstellen, welches Potenzial in Euren Ozeanen ungenutzt umhertreibt?«
»Fragen Sie ihn, was er mit der Biomasse vorhat«, warf Atkins ein.
Arkroid warf Atkins einen undefinierbaren Blick zu, doch Scorch antwortete willig: »Für die Einen ist es Nahrung, für die Anderen genetisches Basismaterial und wieder Andere benutzen es als Grundstoff für zelluläre Computer oder biologische Baustoffe. Ich persönlich bevorzuge es als Nahrung.«
»Und manche Kunden könnten den genetischen Pool nutzen, um daraus tödliche Biowaffen zu kreieren, die ganze Welten vernichten können«, antwortet Atkins steif.
Arkroid war zusammengezuckt.
Was ist in ihn gefahren?
Scorch hatte sich ruckartig auf seiner Laufsohle gedreht. Er schien sich Sammy direkt zuwenden zu wollen. »Du ziehst die richtigen Schlüsse, junger Freund. In jedem Potenzial steckt negative sowie positive Energie. Es ist ein universelles Gesetz, das alle Dinge die zum Vorteil gereichen, auch das Potenzial für Vernichtung und Tod mit sich tragen. Sehen Sie mein Schiff zum Beispiel. Die Yax K’uk’Mo’ besitzt die Mittel, ihren schönen Planeten zu zerstören. Ich nutze diese Macht aber nicht um zu zerstören, sondern treibe Handel.«
»Ich verstehe«,
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