Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition)
aus Arkroids Ohrempfänger. »Bevor Eure Mannschaft in Aufruhr gerät ...«, setzte Scorch an. »Ich habe soeben das Tarnfeld meines Schiffes desaktiviert. Eure Leute können die Yax K’uk’Mo’ nun sehen. Die Tarnung ist dienlich, wenn man in der Galaxis unterwegs ist und nicht ständig von diesen Piraten belästigt werden will. Unter Handelspartnern sollte man mit offenen Karten spielen, wie ich finde.«
In der Zentrale herrschte große Verwirrung und Arkroid wurden über Funk nur Stichworte übermittelt.
Mehr als vierhundert Meter lang! Ähnelt entfernt einer Mayapyramide! Wir haben bisher nur einen kleinen Teil des Schiffes gesehen. Mein Gott, es ist riesig
!
Arkroid gab Anweisung, das Bild der Außenaufnahme direkt in die Aussichtshalle zu überstellen und sofort wechselte die Ansicht der großen Panorama-Displays. Scorchs Schiff wurde dreidimensional dargestellt und ließ Arkroid erstaunt ausrufen. »Das gibt es nicht!«
»Ah, da ist sie, meine Yax K’uk’Mo’. Voll beladen mit allem, was man so in der Galaxis findet«, freute sich Scorch.
Arkroid stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Beim Anflug des Schiffes hatte man den kleinen Bugsektor wahrgenommen. Der überwiegende Teil des Schiffes lag unter dem Tarnfeld verborgen. Es gab für Toiber Arkroid keinen Zweifel mehr. Scorch hatte die Erde schon einmal besucht. Die Maya hatten sein Schiff gesehen und die Architektur ihrer Tempelstätten an der Yax K’uk’Mo’ ausgerichtet.
Viele Kapitel der Geschichtsbücher müssen neu geschrieben werden
, dachte Arkroid betroffen.
Und wer weiß, was noch alles kommt
.
Auf der Erde reagierte man auf das Sichtbarwerden der Yax K’uk’Mo’ mit einem Schock. Die Wissenschaftler konnten sich nicht erklären, wie ein großes Schiff direkt vor ihren Augen unsichtbar gemacht werden konnte. Das Wissen der modernen Physik versagte bei allen Erklärungsversuchen, zumindest jene Kenntnisse, die der Menschheit zur Verfügung standen.
Während man aus dem Rätseln nicht mehr herauskam, meldeten sich Geschichtsforscher zu Wort und wiesen auf eine interessante Übereinstimmung hin. Yax K’uk’Mo’, erklärte ein Historiker, klingt wie der Name eines alten Maya-Herrschers, der im Jahr 420 nach Christus gelebt hatte. Es musste eine Verbindung zwischen dem Besucher und dieser Epoche bestehen. Doch das implizierte auf der anderen Seite, dass Scorch wenigstens 1500 Jahre alt war. Da man keinerlei Kenntnisse über Wesen seiner Art besaß, nahm man diese Erkenntnis erst einmal hin. Man begann sich allerorts zu fragen, was Scorch bei einem Handel von den Menschen einfordern könnte. Experten waren sich einig, dass der Besucher über Mittel verfügte, von denen die Menschen derzeit nur träumen konnten.
Frage und Antwort
»Es ist Zeit«, drängte Scorch.
»Zeit?«, fragte Arkroid unsicher. Er war noch immer sprachlos über Scorchs Eröffnungen.
»Eure Frage! Ihr seid an der Reihe! Spannt mich nicht auf die Folter.«
Sammy hob die Hand und Arkroid ließ ihn gewähren. »Sind Sie allein unterwegs und wo ist Ihr Volk beheimatet?«
Scorch schien belustigt zu sein. »Um Eure Neugierde zu stillen, verschwendet ihr diese wichtige Frage? Ihr könntet mich alles fragen! Seid ihr sicher, dass es diese Frage wert ist?«
Sammy nickte und lächelte verbindlich. »Für den Anfang, ja. Wir legen Wert darauf, unsere Handelspartner besser kennenzulernen. Ich hoffe, das ist Ihnen nicht unangenehm?«
Scorch schien zu überlegen und antwortete mithilfe seines Übersetzungsgerätes. »Mein Volk stammt von einem System, dessen Sonne von Euch mit Gamma Draconis bezeichnet wird.«
»Eltanin!«, rief Sammy überrascht aus. »Wir kennen eure Sonne unter dem Namen Eltanin! Fast 150 Lichtjahre von der Erde entfernt, zählt zu den orangefarbenen Gigant-Sternen der K-Klasse.«
»Es sind 148 Lichtjahre, um genau zu sein. In Euer System versetzt, würde unsere Sonne den Raum bis zum innersten Planeten ausfüllen. Meine Heimatwelt umkreist Gamma Draconis an vierter Stelle, in einer Entfernung von dreihundertachtzig Millionen Kilometern und heißt Hexaquotl’. Es ist eine wunderschöne Welt. Leider verfügen wir nicht über solch üppige Wasserreserven, wie ihr in Euren Ozeanen. Nun? Was nutzt Euch dieses Wissen jetzt? Ihr kennt noch nicht alle Geheimnisse, die Euren eigenen Planeten betreffen, dennoch zieht es Euch in die Weiten der Galaxis?«
Arkroids Augen glänzten. »Wir wissen jetzt zumindest, dass es möglich ist, solch
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