Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neobooks - Das Leben in meinem Sinn

Neobooks - Das Leben in meinem Sinn

Titel: Neobooks - Das Leben in meinem Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
Vom Netzwerk:
wieder.«
    Jubel und Applaus zeigten uns, was die Fans von meinem Vorschlag hielten, bevor der Pressesprecher Sarahs und meinen letzten gemeinsamen Auftritt für beendet erklärte.
    Winkend liefen wir durch den schmalen Gang, vorbei an den Fans und Pressevertretern, zu der doppelflügeligen Tür. Ich ließ Sarah den Vortritt, folgte ihr, und
›klack‹,
schon fiel die Tür hinter uns ins Schloss.
    Endgültig
, schoss es mir durch den Kopf.
    Ich hasse den Klang von Türen, die sich für immer hinter mir verschließen. Kindheitstrauma, befürchte ich.
    Nach einigen stillen Sekunden drehte sich Sarah ruckartig um. Mit nur einem Schritt schloss sie die Distanz zu mir und umfasste meine Handgelenke. Ihre unerwartete Berührung ließ mich scharf die Luft einziehen und im Schock anhalten.
Was …?
    »Ben, können wir nicht wenigstens Freunde bleiben?«, brach es aus Sarah heraus. »Das Mädchen hatte doch recht. Unsere Chemie … wir … ich …« Sie schien den Tränen nahe zu sein, und ich konnte kaum begreifen, was da gerade geschah. Nach all der Zeit berührte sie mich wieder und sprach mit mir. Aber … nun schlug sie vor, wir sollten Freunde bleiben?
Freunde?
    Ich hielt die Luft an und ließ Sarah ein wenig Zeit. Wartete darauf, dass sie ihre Gedanken so formulierte, dass ich darauf reagieren konnte, was jedoch nicht geschah. Als sie sich fasste, lockerte sich ihr Griff, ihre Arme fielen schlaff an ihr herab, sie senkte den Blick.
    »Sarah«, begann ich ruhig. Dieses Mal zitterte meine Stimme nicht. »Lass diesem Mädchen ruhig ihre Illusion. Aber ernsthaft, ich war noch nie einfach nur ein Freund. Das war die Rolle, die ich spielte, um den liebeskranken Trottel zu verstecken, den du innerhalb weniger Wochen aus mir gemacht hast. Verstehst du das nicht?« Ein bitteres Lachen folgte, bevor ich fortfuhr: »Ich will keine Show mehr, Sarah! Natürlich könnte ich dein Freund sein. Dein bester Freund, ein Leben lang – wenn ich nicht nur das wäre. Wenn ich auch der Mann an deiner Seite sein dürfte. Der, der dich über alles liebt. Denn so ist es nun einmal.«
    Ich streckte meine Hand aus und strich eine lange Haarsträhne hinter ihr Ohr zurück. Beobachtete, wie ihre Lider unter meiner Berührung flatterten, und fasste dadurch den Mut, nach ihren Händen zu greifen. Mein Herz tat einen Sprung, als sie es zuließ und meine Bewegung mit ihren Augen begleitete. »Sieh mich an und sag mir, dass du das wirklich willst. Sag mir, dass du willst, dass wir Freunde bleiben … und sonst nichts«, wisperte ich.
    Sarah schluckte schwer und sah mich dann tatsächlich an. Ihr Blick flackerte von meinem Mund zu meinen Augen, hin und wieder zurück, mehrere Male, bis sie den Kopf neigte und erneut auf unsere Hände herabsah. Sie schüttelte leicht den Kopf und kam ein wenig näher an mich heran. Nah genug, um mich mit ihrem Duft zu umhüllen.
    Und dann, als sich ihre Lippen gerade teilten, um mir ihre Antwort zu verkünden, flog die gottverdammte zweiflüglige Tür hinter uns noch einmal auf, und ein Mann, der uns wohl nicht so dicht dahinter erwartet hatte, prallte gegen meinen Rücken.
    Sofort, beinahe reflexartig, entriss mir Sarah ihre Hände und wich ein paar Schritte zurück. Hinter dem Fremden erschien der Sicherheitsmann, der den Zugang bewacht hatte – offenbar nicht sehr gut – und legte dem schmächtigen Mann die breiten Hände auf die Schultern. »Was tun Sie hier, Mister?«
    Einige Fans, die den Saal gerade verließen, erhaschten einen kurzen Blick auf Sarah und mich und winkten uns aufgeregt zu, bevor sich die Tür erneut schloss.
    »Ähm, … ich …«, stammelte der fremde Mann. »Ich wollte … Misses Pace, Mister Todd … bitte, entschuldigen Sie. Ich … Misses Pace hätten Sie nachher vielleicht eine Minute Zeit. Ich … würde Ihnen gerne ein Skript übergeben und Ihnen etwas dazu erzählen.«
    Sarah fasste sich sehr schnell wieder, während sie mir mit ihrer erneuten Ablehnung einen tiefen Stich versetzt hatte, der mich für etliche weitere Sekunden lähmte.
    »Bitte, wenden Sie sich dafür an meine Agenten. Holly Baxter und Rick Mori…« Weiter kam sie nicht.
    Der Mann, der etwa in meinem Alter sein musste, schüttelte vehement den Kopf und wehrte sich dagegen, von dem Sicherheitsmann weggeschleift zu werden. »Warten Sie!«, rief er. »… Bitte! Das hat man ja bereits versucht, aber … bitte, Misses Pace, lesen
Sie
es. Schauen Sie zumindest kurz rein. Nur die inhaltliche Zusammenfassung und ein paar

Weitere Kostenlose Bücher