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Neobooks - Das Leben in meinem Sinn

Neobooks - Das Leben in meinem Sinn

Titel: Neobooks - Das Leben in meinem Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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bewogen!«, brummt er verbittert.
    Ich für meinen Teil bin fassungslos.
Ist die Welt denn wirklich so klein?
    »Mistkerl!«, ist das Einzige, was ich nach einer Weile hervorbringe.
    »Christopher?«, fragt Marc.
    »Daniel!«
    Randy schmeißt das letzte Stück Brot zurück in den Korb. »Verdammt Ben, in genau …« Schnell schaut er auf Marcs Armbanduhr. »… Nein, in
weniger
als drei Stunden sind die Kioske und Läden voll von Magazinen, die von
der
neuen Story berichten. Überleg doch mal! Ausgerechnet Sarah und Daniel.
Das
Saubermann-Pärchen Hollywoods. Ich befürchte wirklich, dass Sarah einen Nervenzusammenbruch erleidet, wenn sie nachher ihre Morgenzeitung aufschlägt. Denn so oder ähnlich wird sie davon erfahren. Also, was können wir nur tun?«
    Seine Augenbrauen sind kaum noch als zwei einzelne erkennbar, so tief hat er sie herabgezogen.
    Ich raufe meine Haare.
Ja, was können wir tun?
    Die Hände wie zum Beten flach aneinandergelegt, streiche ich mit dem Mund über die Kuppen meiner Zeigefinger. Hin und her.
    Etwas an der Story macht mich stutzig.
    »Warum sind die Bilder nicht schon längst erschienen?«
    »Ja, das habe ich ihn auch direkt gefragt«, sagt Randy und schickt die Erklärung direkt hinterher: »Es sieht wohl so aus, dass Chris zwar ein perfektes Skandalbild geschossen hat, de facto aber nun mal kein Paparazzo ist, sondern ein stinknormaler, sauberer Fotograf. Geschwisterbilder und Hochzeitsfotos sind sonst sein Ding. Er hatte also erst einmal keine Ahnung, an welche Magazine er sich wenden soll. Und es hat ihn wohl auch ein wenig Zeit gekostet, das herauszufinden.«
    Marc nickt. »Ja. Und außerdem hat er die Bilder gegen den Abendhimmel geschossen. Er wollte ja eigentlich ein hübsches Postkartenmotiv festhalten und keine Portraits der beiden. Das heißt, man konnte vorerst nur die dunklen Silhouetten eines Liebespaares vor dem roten Fluss erkennen, aber nicht mehr. Weitere Zeit verstrich, bis er die Bilder vergrößert und so bearbeitet hatte, dass man überhaupt etwas Brauchbares darauf sah. Und zu guter Letzt, das Ganze war erst vorgestern. Gestern Morgen ging sein Flug. Er bearbeitete die Bilder im Flugzeug und brachte sie hier direkt an den Mann.«
    »Wie eindeutig sind die Bilder denn?«, hake ich nach.
    »Seiner Aussage nach verdammt eindeutig!«, sagt Randy wie aus der Pistole geschossen. »So, wie ich Chris verstanden habe, ging es zwischen den beiden wohl schon ziemlich heiß her. Sie konnten ihre Hände nicht voneinander lassen, hat er erzählt.«
    »Scheiße!«, fluche ich laut und überlege angestrengt, was uns zu tun bleibt. Was kann Sarah vor der bitteren Erkenntnis des bald schon anbrechenden Morgens bewahren?
    Nichts
, wird mir schnell klar. Resignierend lasse ich die Arme fallen, meine Hände knallen flach auf die Tischplatte.
    »Wir haben keine Chance, das noch irgendwie zu stoppen«, erkläre ich leise und blicke zwischen Randy und Marc hin und her.
    »Und, mal ehrlich, was würde das auch bringen? Selbst wenn wir in einer heroischen Aktion den Druck dieser Bilder aufhalten könnten, selbst wenn es weder Schlagzeilen noch Beweisfotos gäbe – das würde doch nichts an der eigentlichen Tatsache ändern, dass dieser Vollidiot Sarah betrügt.«
    Josies kleines Gesicht flimmert durch meinen Kopf. Ich sehe sie vor mir, wie sie zwischen ihren Eltern stand, als die sich am Set so stürmisch begrüßten.
    Böse, trügerische Harmonie!
    »Die Vorstellung, Sarah könne sich an den gedeckten Frühstückstisch setzen, ahnungslos die Morgenzeitung zur Hand nehmen und diese Bilder entdecken, finde ich einfach nur grausam«, sagt Randy und schüttelt seinen Kopf dabei. So hart er bei der Arbeit am Set auch manchmal sein kann, er hat ein großes Herz. Und das schlägt gerade voller Mitleid für eine liebe Freundin. Keine Spur mehr von einem hyperaktiven und zeitweise sogar schrecklich aufbrausenden Randy. Hier sitzt ein wahrer Freund, geknickt und still.
    »Du kennst sie besser als wir, Ben. Was schlägst du vor?«, fragt er, und wirkt dabei so hilflos wie nur selten zuvor.
    Ich denke eine Weile krampfhaft nach, bis ich mir absolut sicher bin.
    »Was wäre, wenn ich zu ihr fahre und sie abhole?«, frage ich vorsichtig. »Ich stelle mir vor, sie für den Tag aus der Stadt zu bringen, an einen ruhigen Platz, ein bisschen außerhalb. Dann kann ich ihr zunächst erzählen, was in dieser Nacht passiert ist, und ihr die Bilder erst dann zeigen, wenn Sarah bereit ist, sie zu sehen.« Ich

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