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Neobooks - Das Leben in meinem Sinn

Neobooks - Das Leben in meinem Sinn

Titel: Neobooks - Das Leben in meinem Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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verbracht. Du bist … einfach wunderbar und ich hasse mich für das, was ich dir antue. Aber glaub mir bitte, ich wollte nicht, dass es so kommt. Wir haben doch Josie. Ich … ich bin doch ihr Daddy. Können wir nicht eine Einigung finden, Sarah? Mir ist klar, dass du verletzt bist, aber bitte denke an Josie. Ich will keinen Rosenkrieg. … Sarah, bitte, sag doch was.«
    Nicht länger fähig, ihn anzusehen, senke ich meinen Kopf.
    Was er von mir verlangt, ist unmöglich. Ich kann jetzt keine Entscheidung wie »In Ordnung, jedes zweite Wochenende gehört dir«, treffen. Wie auch?
    Stattdessen höre ich nur tief in mich hinein, suche nach Enttäuschung, Wut, schlechtem Gewissen, gekränktem Stolz und all den anderen Gefühlen, die wenige Sekunden zuvor noch so prominent mein Herz erfüllt hatten. Aber da ist nichts.
    Nichts, als eine große Leere, ein tiefes Loch, über dem ich baumele.
    Und obwohl ich irgendwie erwarte, dass mich der Gedanke an Ben auffängt, geschieht nichts dergleichen, als ich ihn zulasse. Im Gegenteil, das Loch scheint sich nur noch zu vertiefen.
    In meiner Verwirrung sehe ich Daniel an, nach wie vor unfähig, etwas zu erwidern. Er hält meinen Blick ebenso stumm, ebenso verzweifelt, wie ich seinen. Und in diesem Moment wird mir klar, dass er recht hat.
    Es
ist
endgültig. Daniel und ich, wir sind Geschichte.
    Wenige Sekunden später ertönt ein leises Klopfen an der Tür. Die Klinke wird herabgedrückt – wie in Zeitlupe, so kommt es mir zumindest vor – und dann blicke ich in warme, bernsteinfarbene Augen, die mir nach wie vor so vertraut vorkommen. Sie flackern nur einen Moment lang in Sorge zu Daniel, dann fixieren sie mich wieder und bleiben unsicher, aber tapfer auf mir haften.
    »Hallo Sarah!«, sagt Madelaine. 
    ***

[home]
    Ben erzählt.
    I ch sitze auf meiner Couch und erwecke angestrengt den Anschein, als würde ich dem laufenden Fernsehprogramm folgen. Dabei sehe und höre ich nichts von dem, was sich vor meinen Augen auf dem flackernden Bildschirm abspielt.
    Alberta, die ich unmittelbar nach Sarahs Aufbruch zum Krankenhaus aufgeklärt hatte und die sich mittlerweile schon bettfertig gemacht hat, erhebt sich neben mir und holt sich ein Glas Wasser aus der Küche.
    »Wir werde seh-e!«, sagt sie, als sie erneut neben mir Platz nimmt, und tätschelt dabei meinen Oberschenkel. Auch sie ist ungewöhnlich still, obwohl ich beschwören könnte, dass sie genau weiß, was sich in der vergangenen Nacht zwischen Sarah und mir abgespielt hat. Es ist zwar nur ein Gefühl, aber ich würde es unterschreiben, so sicher bin ich mir.
    Ich schenke ihr im Vorbeugen ein kurzes Lächeln, ergreife meinen Laptop und beginne in meiner Verzweiflung, nach Neuigkeiten in der Klatschpresse zu suchen. Fehlanzeige. Daniels Unfall scheint den Papparazzi tatsächlich entgangen zu sein. Ein Blick auf die Uhr am oberen Bildschirmrand verrät mir, dass Sarah schon seit drei Stunden weg ist. Drei Stunden ohne ein Wort von ihr.
    Josie hatte sich widerstandslos von mir zu Bett bringen lassen, aber auch sie schien gespürt zu haben, dass etwas nicht stimmte.
    »Warum ist Mommy noch nicht zurück? Sie wollte doch nur einkaufen gehen, oder?«
    Ich hatte nicht gewusst, was ich darauf entgegnen sollte, und war der Kleinen eine Antwort schuldig geblieben. Mit dem Vorlesen etlicher Prinzessinnengeschichten hatte ich sie so lange abgelenkt, bis ihre großen grünen Augen nur noch Schlitze gewesen waren und eine einzige Streichelbewegung über ihre Lider ausgereicht hatte, sie für die Nacht zu schließen.
    Nun schläft sie schon beinahe zwei Stunden lang, und von Sarah ist nach wie vor keine Spur.
    Endlich höre ich, wie sich der Schlüssel im Schloss dreht. Für einen Moment fahre ich zusammen, doch dann fällt mir ein, dass Sarah ja mit meinem Auto unterwegs war und der Wohnungsschlüssel mit an dem Bund hängt.
    Im selben Moment springe ich schon auf und laufe ihr entgegen.
    Sie blickt nur kurz zu mir auf, schenkt mir den vagen Anflug eines Lächelns und streift sich dann sofort ihre Schuhe von den Füßen. »Schläft Josie schon?«
    »Sicher, es ist zehn Uhr.«
    »Gut, danke!«
    Ich warte einige Sekunden, ob sie von sich aus etwas erzählt, doch als das nicht geschieht, halte ich die Anspannung nicht länger aus. »Und? Was ist passiert?«
    »Er … ist von einem Taxi erfasst worden. Zwei Rippen sind gebrochen, und sein Mittelhandknochen ist angeknackst, aber im Prinzip hatte er großes Glück.«
    Das beantwortet zwar

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