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Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen

Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen

Titel: Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Tobler
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ich mich dann einfach hinsetzen und vertrauen, dass das Leben es schon regelt?
    Um Missverständnissen vorzubeugen, ist es nützlich, klarzustellen, was Vertrauen haben nicht bedeutet.
    Es dürfte schon deutlich geworden sein: Vertrauen ist keine Risikogarantie. Ein Baum ist auf sein Wachstum konzentriert – und dennoch kann er durch einen Sturm umgehauen werden. Wenn Sie vertrauen, heißt das nicht, dass es keine Stürme mehr gibt, die Ihr Leben kräftig durcheinanderbringen können. Es bedeutet nicht, dass Sie keinen Hindernissen begegnen. Vertrauen lässt Sie aber Stürmen und Hindernissen anders begegnen. Siewissen, dass es mehr gibt als diesen Sturm oder dieses Hindernis. Darum ist Vertrauen so wichtig: Es befähigt Sie, einem Sturm oder Hindernis anders zu begegnen als in Panik und Kopflosigkeit. Es befähigt Sie, sich auf das zu konzentrieren, was jetzt ist und was Sie jetzt tun können – ohne Wenn und Aber, ohne Zweifel und Anklage, ohne Mangeldenken und Selbstmitleid, ohne Sorge, wohin das alles noch führen wird. So kommen Sie vorwärts. Sie erfahren, dass Stürme vorbeigehen und Hindernisse bewältigt werden können. Dies stärkt Ihr Vertrauen. Wenn Sie sich beständig absichern, Stürmen und Hindernissen ausweichen und risikofrei durchs Leben gehen wollen, kann Vertrauen nicht wachsen. Vertrauen ist verbunden mit der Bereitschaft, sich Stürmen zu stellen im Wissen darum, dass es Wege und Ufer gibt.
    Abbildung 11
    Ebenso dürfte sich abzuzeichnen begonnen haben: Vertrauen hat nichts zu tun mit einer Fixierung auf bestimmte Resultate im Sinne von: »Ich vertraue jetzt ganz fest, dass ich genau diese Stelle (diesen Mann, ein Kind, dieses Haus usw.) bekommen werde.« Vertrauen hat – extrem ausgedrückt – überhaupt nichts zu tun mit Resultaten. Der Baum kümmert sich nicht darum, wann er wie viele Früchte tragen wird. Und dennoch trägt er Früchte im Überfluss. Der Baum kümmert sich nicht um die Resultate – er ist damit beschäftigt zu wachsen. Wenn Sie fixiert sind auf Resultate oder gar auf ein ganz bestimmtes Resultat, kann Vertrauen nicht entstehen. Wenn Sie unbedingt diese eine Stelle bekommen wollen, sind Sie nicht offen für andere Stellen. Ihr Horizont verengt sich, Möglichkeiten reduzieren sich, Alternativen fallen weg. Verständlicherweise bekommen Sie Angst – was, wenn Sie diese Stelle doch nicht bekommen?! Angst steht Vertrauen entgegen. Vertrauen bedeutet: »Ich freue mich, wenn es diese Stelle sein darf – wenn nicht, dann mache ich meine Schritte weiter und vertraue darauf, dass dies zu der für mich optimalen Stelle führen wird.« Vertrauen ist verbunden mit dem Mut, sich nicht um die Resultate zu kümmern im Wissen darum, dass sich die passenden Resultate zur passenden Zeit einstellen werden.
    Vertrauen hat auch nichts zu tun mit Machbarkeitsdenken im Sinne von: »Ich vertraue, dass ich alles so hinkriege, wie ich das will – notfalls helfe ich noch etwas nach.« Wenn Sie Dinge »machen«, Prozesse beschleunigen und Resultate nach Ihren Vorstellungen erzwingen wollen, kann Vertrauen nicht entstehen. Dinge erzwingen zu wollen, hat zu tun mit Beschränkung auf das, was Sie innerhalb Ihres Blickfeldes sehen, denken und für richtig halten. Vertrauen führt über dieses Blickfeld hinaus. Vertrauen ist verbunden mit dem Wagnis, sich zu öffnen für Resultate, die über das hinausgehen, was Sie jetzt sehen, denken und machen können.
    Vertrauen ist aber auch nicht zu verwechseln mit Naivität im Sinne von »Es wird schon gut«. Vertrauen ist keine rosarote Brille. Eine schlechte Arbeitssituation ist eine schlechte Arbeitssituation.Eine unheilbare Krankheit ist eine unheilbare Krankheit. Vertrauen ist gebunden an die Bereitschaft, genau hinzuschauen, so wie es in Kapitel 1 beschrieben wurde. Vertrauen kann nicht wachsen, wenn Sie ein verzerrtes Bild Ihrer Situation haben, sich in Bezug auf Ihre Situation etwas vormachen oder den Kopf in den Sand stecken. Wenn Sie zum Beispiel so viel arbeiten, dass sich dies gesundheitlich bemerkbar zu machen beginnt, aber die Meinung vertreten: »Es wird dann schon wieder anders«, zeugt diese Meinung nicht von Vertrauen, sondern von Nicht-sehen-Wollen von etwas, was Sie sich zumindest einmal genauer anschauen sollten. Oder wenn Sie nicht wahrhaben wollen, dass Ihr Kinderwunsch nicht in Erfüllung gehen kann, und stattdessen auf ein Wunder hoffen, ist dies Wunschdenken und nicht Vertrauen ins Leben. Vertrauen ist gebunden an die Bereitschaft,

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