Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen
genau hinzuschauen. Das ist alles andere als naiv.
Vertrauen ist schließlich nicht zu verwechseln mit einem passiven Abwarten im Sinne von »Das Leben wird es schon regeln, ich bleibe einstweilen in meinem Schlamassel sitzen«. Vertrauen bedeutet nicht, die Hände in den Schoß zu legen und auf bessere Zeiten zu warten, sondern ist verbunden damit, die Ärmel aufzukrempeln und das jetzt Mögliche zu tun. Vertrauen ist nicht Ersatz für mangelnde Selbstverantwortung und Aktivität. Vertrauen ist gebunden an Entschlossenheit und Mut, vorwärtszugehen, so wie dies in Kapitel 2 beschrieben wurde. Ohne aktive Schritte können Sie nicht die Erfahrung machen, dass es möglich ist , vorwärtszukommen; damit kann Ihr Vertrauen nicht wachsen. Ohne den Mut, Dinge anzupacken, werden Sie nicht erfahren, dass es möglich ist, einen Übergang zu gestalten. Damit bleibt Vertrauen etwas Luftiges, Unverbindliches. Ebenso wie Sie auf Lösungen angewiesen sind, die das Leben für Sie in oft überraschender Weise bereithält, ist das Leben auch auf Sie angewiesen; es kann Ihnen keine Lösungen entgegentragen, wenn Sie sich nicht in Bewegung setzen. Der Kellner im Restaurant bringt Ihnen kein Essen, wenn Sie sich nicht zuvor auf den Weg zum Restaurant gemacht, die Speisekarte angeschaut und IhreBestellung aufgegeben haben. Vertrauen ist gebunden an die Entschlossenheit und den Mut, Entscheidungen zu treffen und zu handeln.
Zusammenarbeit mit dem Leben
Vertrauen bedeutet, mit dem Leben zusammenzuarbeiten. Die Beschäftigung mit den Lebensprinzipien wird Sie dazu ermutigen. Indem Sie diese Prinzipien verstehen und sich dafür öffnen, schöpfen Sie Vertrauen und Kraft, um entschlossen vorwärtsgehen zu können und zugleich offen zu bleiben.
Zusammenarbeit mit dem Leben, das heißt: Sie sind verantwortlich für Ihre Wahrnehmung, für den Horizont, auf den Sie sich ausrichten, für die Entscheidungen, die Sie treffen, sowie für die Schritte, die Sie machen. Den Rest – das Wann, Wo und Wie des »Ankommens« – besorgt das Leben. Sie können sich dies nicht gut genug einprägen. Fast immer ist der Grund, dass Veränderungsprozesse ins Stocken geraten, dass diese Arbeitsteilung nicht verstanden oder nicht akzeptiert wird. Menschen können es sich – meist aufgrund lange eingeübter Denkmuster und Überzeugungen – einfach nicht vorstellen, dass es Lösungen gibt, die übersteigen, was sie sich jetzt ausdenken. Sie zweifeln daran, dass sie »ankommen« werden, weil sie das Ufer noch nicht sehen. Sie sind überzeugt, dass sie nachhelfen müssen. Sie zerren am wachsenden Pflänzlein, statt für Bedingungen zu sorgen, in denen dieses optimal wachsen kann.
Wenn Sie sich auf Ihren Teil konzentrieren – auf das genaue Hinschauen, die Entwicklung eines motivierenden Horizontes, das entschlossene und mutige Vorwärtsgehen sowie die Bewahrung von Offenheit –, fallen Ihnen Lösungen zu, Sie müssen sie nicht angestrengt suchen, erzwingen, herbeizerren. Ein Baum gibt von selbst Früchte.
3.2 Der »Vertrauenskreis« – Wie Sie Vertrauen Raum geben
»Es gelingt nur,
wenn ich möglich mache,
es geschehen zu lassen.«
Anonym
Nun stellen Sie vielleicht die Frage: Wie komme ich zu diesem Vertrauen? Wie komme ich zu diesem inneren Wissen, dass auch ich »ankommen« werde?
Vertrauen ist nicht immer automatisch gegeben. Vertrauen kann beeinträchtigt, verletzt sein. Sie können Wahrnehmungsund Handlungsweisen entwickelt haben, die Vertrauen ausschließen. Sie können sich so daran gewöhnt haben, dass Vertrauen für Sie zum Fremdwort geworden ist. Der Satz »Du musst nur Vertrauen haben!« ist da wenig hilfreich.
Sie können Vertrauen nicht abzwingen, aber Sie können Vertrauen aktiv Raum geben. Vertrauen ist nicht etwas Mysteriöses, das die einen Menschen mitbekommen haben und die anderen nicht. Vertrauen ist etwas, was Sie, wo Sie gerade sind, aktiv fördern und in Ihrem Leben wachsen lassen können.
Sie geben Vertrauen Raum, indem Sie verstehen, wie Vertrauen entsteht und indem Sie entsprechend wahrnehmen und handeln. Sie werden erfahren, dass Vertrauen wächst.
Der »Vertrauenskreis«
Vertrauen entsteht in einem – nicht endenden – Kreis, in dem Wahrnehmung, Handeln und Erfahrung einander positiv beeinflussen.
Bei näherer Betrachtung spielen in diesem Kreis fünf Elemente eine wichtige Rolle:
Offenheit für Lösungen;
eine Wahrnehmung, die motivierend und hilfreich ist;
ein Handeln, das auf einen motivierenden Horizont ausgerichtet
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