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Neue Bündnisse

Neue Bündnisse

Titel: Neue Bündnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Abwechslung.
    Im Zelt trug Breane ein Silbertablett mit einer Schale Rosenwasser und Tüchern für Gesicht und Hände herum und vollführte starre Hofknickse, während sie es darbot. Maighdin reichte mit noch starreren Hofknicksen ein Tablett mit Bechern voller gewürztem Wein herum - dem Geruch nach aus den letzten getrockneten Blaubeeren gemacht -, während Lini den Staubmantel des Neuankömmlings zusammenfaltete. Etwas schien seltsam an der Art, wie Faile und Berelain neben der gerade eingetroffenen Frau standen, und Annoura blieb hinter ihnen, ganz auf sie konzentriert. Ungefähr in mittlerem Alter, mit einer grünen Netzhaube, die das fast bis auf ihre Taille herabreichende dunkle Haar zusammenhielt, hätte man sie vielleicht hübsch nennen können, wenn ihre Nase nicht so lang gewesen wäre. Und wenn sie sie nicht so hoch gereckt hätte. Kleiner als Faile oder Berelain, gelang es ihr dennoch, an dieser Nase entlang auf Perrin hinabzublicken und ihn von Kopf bis Fuß kühl zu betrachten. Sie blinzelte nicht, als sie seine Augen bemerkte, obwohl fast jedermann sonst es tat.
    »Majestät«, sagte Berelain mit förmlicher Stimme, sobald Perrin eintrat, »darf ich Euch Lord Perrin Aybara aus den Zwei Flüssen in Andor vorstellen, der persönliche Freund und Abgesandte des Wiedergeborenen Drachen.« Die Frau mit der langen Nase nickte vorsichtig, kühl, und Berelain fuhr fast augenblicklich fort. »Lord Aybara, begrüßt Alliandre Maritha Kigarin, Königin von Ghealdan, vom Licht gesegnet, Verteidigerin des Garens Walls, die erfreut ist, Euch persönlich zu empfangen, und heißt sie willkommen.« Gallenne, der nahe der Zeltwand stand, richtete seine Augenklappe und hob Perrin mit triumphierendem Lächeln seinen Weinbecher entgegen.
    Aus einem unbestimmten Grund warf Faile Berelain einen strengen Blick zu. Perrin wäre fast das Kinn herabgesackt. Alliandre selbst? Er fragte sich, ob er sich hinknien sollte, entschied sich aber dann nach zu langem Zögern für eine Verbeugung. Er hatte keine Ahnung, wie man sich einer Königin gegenüber verhielt. Besonders einer Königin gegenüber, die aus heiterem Himmel und ohne Begleitung und Prunk auftauchte. Sie trug ein dunkelgrünes Reitgewand aus einfachem Tuch ohne jegliche Stickerei.
    »Die letzten Berichte«, begann Alliandre, »veranlaßten mich zu der Entscheidung, zu Euch zu kommen, Lord Aybara.« Ihre Stimme klang ruhig, ihr Gesicht war unbewegt, ihr Blick zurückhaltend. Und wachsam - oder Perrin wäre ein tairenischer Fährmann. Er sollte besser auf der Hut sein, bis er wüßte, wohin der Weg führte. »Ihr habt es vielleicht noch nicht gehört«, fuhr sie fort, »aber vor vier Tagen fiel Illian dem Wiedergeborenen Drachen zu, dessen Name im Licht gesegnet sei. Er hat die Lorbeerkrone errungen, obwohl ich hörte, daß sie jetzt die Krone der Schwerter genannt wird.«
    Faile, die gerade einen Becher von Maighdins Tablett nahm, flüsterte leise. »Und vor sieben Tagen haben die Seanchaner Ebou Dar eingenommen,« Selbst Maighdin konnte es nicht hören.
    Hätte Perrin sich nicht bereits zusammengerissen.
    hätte er jetzt wahrhaftig mit offenem Mund dagestanden. Warum erzählte Faile ihm dies, anstatt zu warten, bis die Frau es aussprach, die es ihr berichtet haben mußte? Er wiederholte ihre Worte für jedermann deutlich hörbar. Mit harter Stimme, aber das war die einzige Möglichkeit, sie fest klingen zu lassen. Ebou Dar ebenfalls? Licht! Und vor sieben Tagen? An dem Tag, an dem Grady und die übrigen die Eine Macht am Himmel gesehen hatten? Vielleicht ein Zufall. Aber wäre es ihm lieber gewesen, wenn es die Verlorenen gewesen wären?
    Annoura blickte stirnrunzelnd über ihren Becher hinweg und schürzte die Lippen, bevor er noch zu Ende gesprochen hatte, und Berelain sah ihn mit bestürztem Ausdruck an, der aber rasch wieder schwand. Sie wußten, daß er nichts von Ebou Dar gewußt hatte, als sie nach Bethai hinein ritten.
    Alliandre nickte nur, ebenso selbstbeherrscht wie die Graue. »Ihr scheint bemerkenswert gut unterrichtet«, sagte sie und trat näher zu ihm. »Ich bezweifle, daß erste Gerüchte Jehannah mit den Flußhändlern bereits erreicht haben. Ich selbst habe erst vor wenigen Tagen davon erfahren. Mehrere Händler halten mich über die Ereignisse auf dem laufenden. Wahrscheinlich hoffen sie«, fügte sie trocken hinzu, »daß ich beim Propheten des Drachen Fürsprache für sie einlege, falls es erforderlich wird.«
    Jetzt konnte er ihren Geruch erkennen,

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