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Neue Bündnisse

Neue Bündnisse

Titel: Neue Bündnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sicher, wie sie den Jungen nennen sollten -, »aber es ist offensichtlich, daß Ihr seinetwegen nach Cairhien gekommen seid. Wenn Ihr uns jedoch nicht sagt, was Ihr vorhabt und aus welchen Gründen, müßt Ihr verstehen, daß Ihr von uns keine Hilfe erwarten könnt.« Faeldrin, eine weitere Grüne, zuckte bei Beras kühnem Tonfall zusammen, nickte aber zustimmend, noch bevor Bera geendet hatte.
    »Ihr müßt auch Folgendes verstehen«, fügte Merana hinzu, die ihre Gelassenheit zurückgewonnen hatte. »Wenn wir beschließen, uns Euch entgegenstellen zu müssen, werden wir es tun.« Beras Miene änderte sich nicht, aber Faeldrin preßte kurz die Lippen zusammen. Vielleicht war sie anderer Meinung, und vielleicht wollte sie nicht zuviel preisgeben.
    Cadsuane schenkte ihnen ein schwaches Lächeln. Ihnen sagen, was sie vorhatte und weshalb? Wenn sie beschlossen? Bisher hatten sie es nur geschafft, sich mit gefesselten Händen und Füßen in die Satteltaschen des jungen al'Thor stopfen zu lassen, selbst Bera. Das war kaum eine Empfehlung, sie über mehr entscheiden zu lassen als darüber, was sie morgens anziehen sollten! »Ich bin nicht gekommen, um Euch zu besuchen«, sagte sie. »Obwohl Kumira und Daigian einen Besuch vermutlich genießen würden, da Ihr einen freien Tag habt. Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen wollt.«
    Sie bedeutete Corgaide vorauszugehen und folgte dann der Frau durch die Eingangshalle. Sie schaute nur einmal zurück. Bera und die übrigen hatten Kumira und Daigian bereits in ihre Mitte genommen und drängten sie fort, aber kaum wie willkommene Gäste. Eher wie eine Gänseherde. Cadsuane lächelte. Die meisten Schwestern beurteilten Daigian kaum besser als eine Wilde und behandelten sie kaum freundlicher als eine Dienerin. Und Kumira stand in dieser Gesellschaft nicht höher. Selbst die Mißtrauischsten konnten sich nicht vorstellen, daß sie hier waren, um jemanden von etwas zu überzeugen. Daher würde Daigian Tee eingießen und still dasitzen, außer wenn sie angesprochen würde - und mit ihrem scharfen Verstand alles analysieren, was sie hörte. Kumira würde alle außer Daigian vor ihr sprechen lassen - und jedes Wort, jede Geste und jeden Gesichtsausdruck deuten und im Gedächtnis behalten. Bera und die übrigen würden ihre dem Jungen gegenüber geleisteten Eide natürlich halten - selbstverständlich -, aber wie eifrig sie es täten, war eine andere Frage. Selbst Merana wäre vielleicht abgeneigt, weit über bloßen Gehorsam hinauszugehen. Das war schlimm genug, ließ ihnen aber erheblichen Raum zu manipulieren. Oder manipuliert zu werden.
    Dunkel livrierte Diener, die in Erledigung ihrer Aufgaben durch die mit Wandteppichen behangenen Gänge eilten, sprangen für Cadsuane und Corgaide beiseite, und die beiden schritten unter vielen Verbeugungen und Hofknicksen über Körben und Tabletts und Armen voller Handtücher voran. Aus der Art, wie Corgaide beobachtet wurde, schloß Cadsuane, daß die Hüterin der Schlüssel ebenso geachtet war wie die Aes Sedai. Es waren auch einige Aiel da, große Männer wie Löwen mit kalten Augen und Frauen wie Leoparden mit noch kälteren Augen. Einige sandten ihr ausreichend eisige Blicke nach, um den draußen vom Regen angedrohten Schnee herbeizubringen, aber andere Aiel nickten ihr ernst zu, und hier und da ging eine der Frauen mit den wilden Augen sogar soweit, ihr zuzulächeln. Sie hatte niemals behauptet, dafür verantwortlich zu sein, ihren Car'a'carn gerettet zu haben, aber Erzählungen wurden beim Wiedererzählen ausgeschmückt, und der Glaube gewährte ihr mehr Respekt als jeder anderen Schwester und gewiß mehr Bewegungsfreiheit im Bereich des Palasts. Sie fragte sich, wie sie sich fühlen würden, wenn sie wüßten, daß es ihr, wenn sie den Jungen gerade jetzt vor sich gehabt hätte, sehr schwergefallen wäre, ihn nicht zu verprügeln! Es war kaum mehr als eine Woche her, daß er fast getötet worden wäre, und er hatte es nicht nur geschafft, ihr vollkommen aus dem Weg zu gehen, sondern er hatte ihr ihre Aufgabe sogar noch erschwert, wenn auch nur die Hälfte von dem der Wahrheit entsprach, was sie hörte. Es war bedauerlich, daß er nicht in Far Madding aufgewachsen war. Aber das hätte vielleicht wiederum zu einer anderen Katastrophe geführt.
    Der Raum, den Corgaide ihr zuwies, war behaglich warm, mit zu beiden Seiten des Raums in Marmorkaminen brennenden Feuern, entzündeten Lampen und in Glastürmen gespiegelten Flammen, welche die Düsternis

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