Nicht mein Märchen (Aktionspreis zum Start von Buch 2 am 13.10.) (German Edition)
es in den Hauseingang. „Was für’n Film sehe-, warte mal, wer war das am Telefon?“
„Jason.“ Ich rieb mir die Schulter während ich mich an ihr vorbei ins Haus quetschte.
„Jason wer?“
„Wie viele Jasons haben wohl Tickets zur Premiere von Danger Fields ?“
„Vanderholt?! Hast du ihn angerufen?“
„Er mich.“
Sie folgte mir in die Küche, wo ich mir ein Glas Wasser holte.
„Er dich ?“
Ich zuckte die Schultern. „Ja.“
„ Er hat dich angerufen?“
„Geht’s dir gut?“
„Warum ruft er dich an?“
„Er hatte Tickets die er verschenken wollte.“
„Und da hat er zufällig an dich gedacht, oder wie?“
Ich leerte mein Glas und stellte es in die Spülmaschine. „Hast du mir nicht erzählt, dass er mit Corey Cassidy ausgeht?“
„Ja.“
„Also ja, er wollte nur freundlich sein. Oder er will eine heiße Affäre, in dem Fall stellt er sich wirklich subtil an.“
„Ach komm schon, irgendwas ist da doch. Hat das vielleicht was mit den Leuten zu tun, mit denen du verwandt bist und die er kennt?“
„Lor…“
„Bitte? Erzähl.“
„Er hat über meine Halbgeschwister geredet. Er ist mit meinem Bruder zur Schule gegangen.“
„OhmeinGott!“
Dieses Eingeständnis ließ einen bitteren Geschmack im Mund zurück. Ich machte mich auf den Weg unter die Dusche.
„Kann ich deinen Bruder kennenlernen?“ rief Lori mir nach.
„Nein, kannst du nicht. Bin mir ziemlich sicher, dass er mich nicht sehen will.“ Ich schloss die Badezimmertür.
„H ey, wie weit seid ihr noch entfernt?“ fragte mich Jason gerade übers Handy, während Lori uns auf der 110 nach Los Angeles reinkutschierte. Der Himmel hatte von strahlend zu blassblau und dann zu grau gewechselt, und die Berge die wir gerade hinter uns gebracht hatten, waren schon im Dunst verschwunden. Wenigstens konnten wir meine Klimaanlage wieder runter drehen, in der Mojave-Wüste war sie ans Limit gegangen.
„Ich glaube wir sind in der Nähe vom Stadtzentrum,“ sagte ich. „Zumindest sind hier ne Menge hoher Gebäude.“
„Wechseln Sie auf die rechte Spur,“ wies uns Loris Navi an. Wir hatten es auf meinem Armaturenbrett befestigt.
„Und wo bleibt ihr über Nacht?“
„Ehm, irgendwo die 405 hoch.“
„Was, im Valley?“
„Ich weiß nicht.“
„Ok, also ein paar von uns treffen sich heute zum Abendessen bei mir, ihr solltet vorbeischauen.“
„Oh, ich weiß nicht ob wir das rechtzeitig schaffen.“
„Es ist jetzt vier. Ihr könnt spätestens um sechs hier sein, selbst mit Feierabendverkehr.“
„Ist das Abendessen um sechs?“
„Abendessen?“ fragte Lori.
„Ungefähr um die Zeit. Sind nur ich, ein paar Freunde und mein Bruder und seine Familie. Alles ganz ungezwungen, alle anderen hängen hier auch nur rum, also fangen wir einfach an wenn ihr hier seid. Kommt vorbei.“
„Wir gehen zum Abendessen?“ quietschte Lori.
„Ehm…“
„Hab ich da vor ‘ner Sekunde ein Navi gehört?“ fragte Jason.
„Ja.“
„Okay, tipp meine Adresse ein. Die ist… hast du einen Stift?“
Ich schaute Lori von der Seite an, blickte dann zur Decke und griff seufzend zum Navi. „Leg los.“ Ich drückte die Taste um den Bestimmungsort zu ändern.
„Wohin gehen wir zum Abendessen?“ fragte Lori.
Ich antwortete nicht, sondern gab einfach die Adresse ein, die Jason mir diktierte.
„Was für ein Restaurant ist das?“ wollte sie wissen.
„Kein Restaurant,“ flüsterte ich zu ihr herüber.
„Ok, cool, wir sehen uns wenn ihr hier seid,“ sagte Jason.
Ich roch an meinem Shirt und verzog das Gesicht. „Okay, bis gleich.“
„Also, wo ist das?“ fragte Lori.
„Das ist… nur…“
„Oh mein Gott! Ist das sein Haus ?“
„Ja.“
„Machst du Witze?“
„Komm, beruhig dich. Nicht, dass du noch die Adresse bei Ebay versteigerst.“
„Wie krass. Wir fahren zu seinem Haus ?“
„Nicht wenn du uns von der Straße fährst.“
Sie riss am Lenker und brachte uns wieder in die Mittelspur zurück. „Ich pack’s nicht, dass wir zu seinem Haus fahren! Ich wette er hat ‘nen Pool.“
„Mmm“
„Meinst du, er hat auch sowaswie’n Heimkino?“
„Frag ihn doch.“
„Und eine von diesen riesigen Marmor-Treppen?“
„Fahr einfach, ok?“
Sie ließ ein weiteres Quietschen hören.
E s dauerte fast eineinhalb Stunden, bis wir bei seinem Haus waren, dank des Verkehrs der zwischenzeitlich fast komplett zum Erliegen kam. Das Navi erwies sich abseits der Schnellstraße als Lebensretter. Es führte
Weitere Kostenlose Bücher