Nicht mein Märchen (Aktionspreis zum Start von Buch 2 am 13.10.) (German Edition)
angesichts der Tatsache, dass du für ihren Zahnarzt gearbeitet hast. Aber lass uns das hier nüchtern betrachten. Er ist ein Freund. Ja, er ist berühmt. Nein, wir lassen die Medien nicht in unser Privatleben eindringen.“
„Okay.“
„Okay?“
„Sicher, Süße.“
„Wirklich? Du kommst damit klar?“
Es gab eine lange Ruhepause am anderen Ende des Telefons. Als sie sprach, konnte ich merken, dass sie ihre Worte vorsichtig wählte. „Ich weiß wie es ist, kein Wort darüber verlieren zu können, mit wem man wann zusammen ist. Ich weiß, dass das manchmal eben so ist. Aufmerksamkeit zu erregen kann dann eine sehr schlechte Sache sein.“
Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mit ihr gemeinsam hatte. „Danke,“ war alles, was ich als Antwort rausbringen konnte. Wir sagten uns Auf Wiedersehen, dann goss ich einen weiteren Kaffee in mich hinein und überlegte, wie ich mir die Zeit vertreiben konnte, bis die Paparazzi weg waren. Ich musste noch meinen wöchentlichen Bericht für Medienkunde schreiben. Das sollte recht einfach sein, ich holte mein Netbook, öffnete ein neues Dokument und verfasste eine wahre Schimpftirade darüber, wie viele dumme und unwichtige Fakten die Leute über Berühmtheiten sammelten.
U m die Mittagszeit bekam ich eine Skype-Anfrage. Jemand mit dem Nick “jvan3872“ wollte mit mir reden. „Hier ist Jason“ stand in der kleinen Textmitteilung, die mit der Anfrage verschickt wurde. Ich war zwar skeptisch, fügte ihn aber zu meinen Kontakten hinzu. Das charakteristische Läuten erklang und wies mich darauf hin, dass ich einen Video-Anruf bekam, ich nahm den Anruf zwar an, ließ das Video auf meiner Seite aber aus.
„Chloe?“ Es war Jason. Er saß irgendwo auf einer Ledercouch, eine weiße Wand hinter ihm. Vom Winkel der Webcam ausgehend, vermutete ich, dass er gerade mit Hilfe seines schlanken High-Tech Handys zu mir sprach.
Auf meinem Netbook lief Skype so grade eben, aber das Video war abgehackt und körnig. Ich drehte mich um, um mein Bett etwas ordentlicher zu machen, bevor ich meine Webcam aktivierte. „Hi,“ begrüßte ich ihn.
„Mein Presseagent hat mich gerade angerufen und mir von TMZ erzählt.“
„Ich habe einen Vorgarten voller Reporter.“
„Oh Mann. Tut mir echt leid.“ Er strich sich übers Gesicht. „Wie lange schon?“
„Mindestens seit heute morgen um acht.“
„Dann sind sie ganz schön hartnäckig. Haben sie bei euch geklopft oder geklingelt?“
„Oh ja.“
„Tut mir wirklich sowas von leid. Ich hätte dich von Jen oder irgendwem anderes nach Hause bringen lassen sollen.“
„Nein, es war nett von dir, mich nach Hause zu bringen. Das ist ja nicht deine Schuld.“
„Zumindest nicht mit Absicht. Glamouröses Leben das ich da habe, was?“
„Seltsames Leben. Warum interessieren sich die Leute so dafür?“
„Ich weiß nicht, ob interessieren das richtige Wort ist. Das Gefühl, ein Anrecht darauf zu haben vielleicht? Ich weiß es nicht.“
„Das muss echt furchtbar für dich sein, das die ganze Zeit so zu erleben.“
„Das ist meine Karriere, es kommt halt mit dem Beruf. Du wiederum hast nichts dafür getan oder darum gebeten.“
„Irgendwann werden die doch wieder abhauen, oder?“
„Sicher. Klar. Wie viele sind denn überhaupt da? In Albuquerque findet sich normalerweise kein Haufen Reporter, es sei denn sie folgen irgendwem Bekanntes in die Stadt.“
„Vier.“
„Ja, na gut… das is‘ ja schon fast ein Haufen… sie werden abhauen sobald sie merken, dass du ihnen kein Foto oder kurzes Interview liefern wirst – oder wenn jemand anderes etwas macht, was sie mehr interessiert.“
„Was für liebenswürdige Menschen.“
„Nicht wahr? Du kennst ja die Sorte Mensch, wir alle sind mit solchen Leuten zur High School gegangen.“
Darüber musste ich lachen. „Dann bleibe ich heute einfach zu Hause. Ich muss nirgendwo hin.“
„Okay, das ist gut, denke ich. Wie auch immer, ich muss jetzt ins Fitnessstudio. Ich wollte nur kurz anrufen um zu sehen ob alles in Ordnung ist, und nochmal, tut mir wirklich leid.“
Ich winkte ab und wir unterbrachen die Verbindung.
G egen vier war unser Vorgarten wieder leer. Ich schlich mich raus zu meinem Auto und hatte gerade den Schlüssel in der Hand als eine Stimme hinter mir erklang, „Miss?“
Ich drehte mich auf dem Absatz herum und sah in Richtung Haus. Direkt an der Wand stand ein kleiner, blonder Mann. Er hatte eine Kamera um den Hals, was alles war, was ich wissen musste.
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