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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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davon wurde abgetrennt und in eine Plastikhülle gesteckt, die ich am Revers tragen mußte. Auf meiner blauen Hülle stand: ZUTRITT NUR IN BEGLEITUNG.
    Die Frau legte den Hörer auf und sagte: »Sie werden gleich abgeholt.«
    Ein paar Minuten später erschien ein junger Angestellter. »Mr. Stamford?«
    »Hey, Kumpel, wie geht’s so?« fragte ich ihn.
    Der junge Mann lächelte schwach. »Würden Sie bitte mitkommen?« Im Aufzug drückte er auf einen der Knöpfe. »Wir fahren in den vierten Stock.«
    Das Gebäude ist ein regelrechtes Labyrinth. Ich ging einfach mit; ich hatte keine Ahnung, wohin wir unterwegs waren. Außer dem Summen der Klimaanlage drang aus den Büros, in denen Leute Akten bearbeiteten oder an PCs saßen, kaum ein Geräusch. Am Ende eines Korridors bogen wir nach links in einen Raum ab. Alte Kartei schränke aus Stahl, ein paar zusammengestellte Schreibtische und wie in jedem anderen Büro eine Kaffeemaschine mit Tassen, Kaffeedose, Zuckertüte und Milchkännchen. Heute jedoch nicht für mich - wie ein Fallschirmspringer konnte ich nach der Öffnung meines Schirms nur abwarten, wie die Landung werden würde.
    Oberstleutnant Lynns Dienstzimmer lag seitlich neben diesem größeren Raum. »Herein!« sagte eine energische Stimme sofort, als mein Begleiter anklopfte. Er drückte die Türklinke und ließ mir den Vortritt.
    Lynn stand hinter seinem Schreibtisch. Obwohl er mit Anfang Vierzig nach Größe, Körperbau und Aussehen eher durchschnittlich wirkte, besaß er eine Aura, die ihn als absoluten Überflieger kennzeichnete. Das einzige, was er nicht hatte, wie ich jedesmal befriedigt feststellte, war volles Haar. Ich war seit etwa zehn Jahren gelegentlich mit ihm zusammengekommen; in den letzten zwei Jahren war er als Verbindungsoffizier zwischen
    Verteidigungsministerium und SIS tätig.
    Erst als ich weiter in den Raum hineinging, sah ich, daß er nicht allein war. Neben seinem Schreibtisch saß Simmonds, der bisher von der halb geöffneten Tür verdeckt gewesen war. Ihn hatte ich seit Gibraltar nicht mehr gesehen. Damals hatte er sich als hellwach erwiesen und bei der Gerichtsverhandlung zur Feststellung der Todesursache sehr geschickt dafür gesorgt, daß Euan und ich praktisch nicht existierten. Bei seinem Anblick empfand ich eine Mischung aus Überraschung und Erleichterung. Simmonds hatte nichts mit dem Kurdenfiasko zu tun gehabt. Vielleicht würden wir die Kaffeemaschine doch noch anwerfen.
    Simmonds stand auf. Einsachtzig groß, Ende Vierzig, sehr distinguiert aussehend, ein recht höflicher Mann, fand ich, als er mir die Hand hinstreckte. Er trug eine senfgelbe Cordsamthose und ein Hemd, das aussah, als habe er letzte Nacht darin geschlafen.
    »Freut mich sehr, Sie wiederzusehen, Nick.«
    Wir schüttelten uns die Hände, und Lynn fragte mich: »Möchten Sie einen Tee oder Kaffee, Stone?«
    Das klang schon besser.
    »Danke. Kaffee mit Milch, ohne Zucker.«
    Wir nahmen Platz. Ich bekam den Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtischs und sah mich rasch in dem Büro um, während Lynn auf eine Taste seiner Gegensprechanlage drückte und Kaffee bestellte. Sein Dienstzimmer lag auf der Rückseite des Gebäudes mit Blick auf die Themse. Es war ein sehr schlichter, sehr funktioneller, sehr unpersönlicher Raum - bis auf ein gerahmtes Photo auf dem Schreibtisch, das offenbar Lynns Frau mit ihren zwei Kindern zeigte. Über den Bildschirm des stummgeschalteten Fernsehers in seiner Wandhalterung liefen Ceefax-Schlagzeilen. Unter dem Fernseher hingen der für Offiziere obligate Squashschläger und sein Jackett an einem Garderobenständer.
    Lynn beugte sich ohne weitere Vorreden zu mir herüber und sagte: »Wir haben einen Schnellschuß für Sie.«
    Ich warf Simmonds einen fragenden Blick zu.
    »Stone, Sie sitzen wegen des letzten Jobs in der Scheiße«, fuhr Lynn fort. »Das ist bedauerlich, aber Sie können einiges wiedergutmachen, indem Sie diesen annehmen. Ich behaupte nicht, daß damit alles vergessen ist, aber immerhin arbeiten Sie noch. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.«
    »Ich übernehme den Auftrag«, sagte ich.
    Lynn hatte gewußt, was ich antworten würde. Er griff bereits nach einem Schnellhefter, der Photos und einige Blätter enthielt. Auf einem der Schriftstücke sah ich eine Randnotiz in grüner Tinte. Die mußte vom Chef der Firma stammen. Simmonds hatte noch immer kein Wort gesagt.
    Lynn legte mir ein Photo hin.
    »Wer sind die beiden?«
    »Michael Kerr und Morgan McGear. Sie sind in

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