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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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bloß einen Viertelmeter, okay?«
    »Kleine Bewegungen. Kapiert.« Aber er wirkte nicht überzeugt.
    »Du machst einfach nach, was ich mache. Wie gesagt überhaupt kein Problem.«
    »Weißt du das bestimmt?«
    »Garantiert.«
    Er biss sich wieder auf die Lippe. »Ich will auf keinen Fall in die Scheiße geraten . du verstehst, geschnappt werden oder so was. Du weißt, worüber wir letzte Nacht
    gesprochen haben.«
    »Du wirst nicht geschnappt. Scheiße, Kids machen das zum Spaß. Ich hab’s früher selbst gemacht, wenn ich die Schule schwänzen wollte.« Die Schule, von der ich sprach, war das Erziehungsheim, und ich wünschte mir nur, ich hätte den Hakentrick schon damals gekannt. Dann wäre ich schnellstens aus diesem Scheißladen abgehauen. »Tom, entspann dich. Nimm ein Bad, tu irgendwas, das dir Spaß macht. Probier deine neuen Sachen an. Aber mach dir nicht ständig Sorgen. Besorgt brauchst du nur zu sein, wenn ich besorgt aussehe, okay?«
    Er zögerte an der Tür. Ich wartete darauf, dass er noch etwas sagen würde, aber er überlegte sich die Sache anders und wollte hinausgehen.
    »Hey, Tom?«
    Sein Körper blieb nach draußen gewandt; er drehte nur den Kopf nach mir um. »Ja?«
    »Iss nichts mehr, wenn du aufstehst, Kumpel. Den Grund dafür erkläre ich dir später.«
    Tom nickte, und ich hörte ihn nervös lachen, als er hinausging und die Tür hinter sich schloss.
    Ich streckte mich wieder auf dem Bett aus und ging nochmals alle Phasen des bevorstehenden Einsatzes durch. Ich war nicht glücklich darüber, dass es vielleicht schneien würde, und ich war nicht glücklich darüber, dass ich keine Schusswaffe hatte. Das Küchenmesser, mit dem ich den Käse geschnitten hatte, war nur ein kümmerlicher Ersatz für eine Pistole.

Kurz nach 20 Uhr stand ich benommen auf und ging unter die Dusche. Ich hatte nicht mehr geschlafen, aber weil ich unbedingt hatte einschlafen wollen, war ich jetzt todmüde. Als ich mich in die Küche schleppte, um mir einen Kaffee zu kochen, sah ich Liv und Tom mit Bechern in der Hand in Bademänteln auf einem der Sofas sitzen. Beide sahen so müde aus, wie ich mich fühlte, und wir tauschten nur gemurmelte Grüße aus. Da ich meine Ausrüstung noch einmal gründlich überprüfen wollte, nahm ich den Kaffee in mein Zimmer mit und trank ihn, während ich mich anzog.
    Eine Viertelstunde vor Abfahrt schaffte ich alles zum Wagen hinunter. Tom war geduscht und angezogen marschbereit. Liv kam nicht mit nach unten; sie würde heute Abend das Haus räumen und war vermutlich schon damit beschäftigt, alle Spuren unserer Anwesenheit zu beseitigen. Sie sollte unser Gepäck mitnehmen und es uns mit dem Geld zurückgeben.
    Tom und ich standen uns gegenüber, als ich seine Ausrüstung überprüfte, um mich zu vergewissern, dass er nur mitführte, was er brauchen würde: Segeltuchschuhe, Reservehaken, Trittschlingen und Geld. Er brauchte keine 100 Finnmark in Münzen, die in seinen Taschen klapperten, sondern nur ein paar Geldscheine, die in einem Plastikbeutel in seinem Stiefel steckten, damit er Essen und Fahrkarten bezahlen konnte, falls er sich allein nach Helsinki durchschlagen musste. Am wichtigsten war das ThinkPad, das mit allen Kabeln in seiner
    Tragetasche steckte, die er unter seiner Jacke um den Hals gehängt trug, um zu verhindern, dass die Batterie vor Kälte schlappmachte, wenn wir sie dringend brauchten. Dann musste ich mich vergewissern, dass alles - vor allem sein Reservehaken - sicher verstaut war.
    Ich ließ ihn ein paar Mal auf und ab hüpfen. Dabei war nichts zu hören, und in seiner dick wattierten dunkelblauen Vliesjacke blieb alles an seinem Platz. Zuletzt überzeugte ich mich noch davon, dass er Mütze und Handschuhe bei sich hatte. »Alles in Ordnung, Kumpel?«
    »Kein Problem.« Das klang überzeugend.
    Ich nahm meinen Rucksack über die Schultern. »Okay, jetzt überprüfst du mich.«
    »Wozu?«
    »Weil ich was übersehen haben kann. Los, mach schon!«
    Er kontrollierte mich erst von vorn, dann drehte ich mich um, damit er prüfen konnte, ob der Rucksack sicher befestigt war. Alles war in Ordnung, bis ich ebenfalls ein paarmal auf und ab hüpfte. In der Tasche, in der mein Reservehaken steckte, war ein Klirren zu hören. Tom wirkte fast verlegen, als er hineingriff und die beiden sechszölligen Nägel herausholte, die darin geklirrt hatten.
    »So was kann vorkommen«, sagte ich. »Deshalb muss jeder kontrolliert werden. Danke, Kumpel.«
    Tom war sehr mit sich selbst

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