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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Van und einen BMW, blieb unbeweglich stehen und wandte wieder meinen Trick mit dem offenen Mund an, um Störgeräusche möglichst auszuschalten.
    Der Hund kläffte erneut los. Ich wartete geduldig weiter, ungefähr drei bis vier Minuten, bis eine Bewegung wahrnehmbar war. Die Karosserie knarzte kaum hörbar - vermutlich, weil sich jemand im Wageninneren bewegte -, aber jedenfalls genug, um mir zu zeigen, dass der Van mit Leuten besetzt war.
    Ich trat etwas weiter auf die Brüstung zu, aber nicht so weit, dass ich durch die hinteren Fenster des Renault zu sehen gewesen wäre, und blickte auf den Fischereihafen hinunter. Als ich die vorderste Bootsreihe absuchte, musste ich unwillkürlich lächeln. Neben dem ersten Schiff einer ganzen Reihe von größeren Jachten, einem Fünfzehnmeterungetüm namens Lee, lag die Neunter Mai wie ein Kind, das sich hinter den Röcken seiner Mutter zu verstecken versucht.
    Wie die Eigner vieler der Boote dort unten hatte Lockenkopf sich an seinem ständigen Liegeplatz häuslich eingerichtet. Auf dem Pier hinter der Neunter Mai standen schon sehr verwitterte Gartenmöbel.
    Ich studierte die Sitzgruppe über der Kajüte und stellte zufrieden fest, dass sie unverändert aussah. An Bord brannte kein Licht, und die Jalousien waren geschlossen.
    Ich wandte mich ab, überließ die Polizei ihrer Überwachungsarbeit und ging langsam zur Treppe zurück und auf den Platz hinunter, während ich mir überlegte, auf welchem Weg die Romeos von Bord gehen würden. Sie würden dem Pier folgen und an den Fischerbooten und Verkaufsständen vorbeigehen müssen, bis sie durchs Tor auf die Straße gelangten. Dort konnten sie der Stadtmauer bis zum Ende folgen, bergauf weitergehen und die Altstadt verlassen, um zum Bahnhof zu kommen. Oder sie konnten nach dem Tor links abbiegen und durch die Altstadt zum Busbahnhof gehen. Beide Ziele waren in ungefähr zehn Minuten zu Fuß zu erreichen.
    Auf meiner Traser war es 3.58 Uhr. Ich hatte noch Zeit, mir beide Wege anzusehen und eine Möglichkeit zu finden, die Neunter Mai zu überwachen, ohne dabei von der Polizei entdeckt zu werden. Ich ging im Schutz der Stadtmauer am Tor vorbei weiter, um als Erstes den Fußweg zum Bahnhof zu erkunden. Unterwegs dachte ich noch einmal an die zwei, vielleicht auch drei Leute in dem Renault. Wahrscheinlich hatten sie eine Kamera aufgebaut, um jeden fotografieren zu können, der sich an Deck der Jacht blicken ließ. Ihr Van würde mit schallschluckendem Material ausgekleidet sein. Der Boden war vermutlich mit weichen Turnmatten ausgelegt, die Wände mit Schaumstoff verkleidet. Und die Überwacher würden Sneakers oder weiche Schuhe tragen.
    Aber weil es dort oben kaum Hintergrundgeräusche gab, die ihre fast lautlosen Bewegungen hätten übertönen können, hatte ich verdammt Glück gehabt und sie trotzdem gehört.

 
42
    Es war 6.33 Uhr, als ich Hubba-Hubbas Parkplatz erreichte - mit drei Minuten Verspätung. Die beiden anderen Wagen standen schon nebeneinander auf der ansonsten leeren Asphaltfläche. Es war viel zu dunkel, um mit dem Hund Gassi zu gehen, und Paare, die es auf dem Rücksitz trieben, gab es um diese Zeit keine mehr.
    Ich parkte den Megane, stieg aus und ging zu Hubba- Hubbas Scudo hinüber. Das Fahrerfenster war einen Spaltbreit geöffnet, der Motor lief nicht. Ich hörte ein leises Klicken, als Lofti die Tür seines Focus schloss. Wir gingen gemeinsam zu dem Kastenwagen, und als wir durch die Seitentür einstiegen, spürte ich, wie der gerippte Stahlboden unter unserem Gewicht leicht nachgab. Hubba-Hubba drehte sich auf dem Fahrersitz nach uns um. Ich schloss leise die Schiebetür, und bevor jemand etwas sagte, reckte ich im schwachen Lichtschein der Lampe im Handschuhfach den Daumen hoch. »Wir haben die Neunter Mai wieder. Fettkloß hat mir einen Tipp gegeben, und ich habe ihn überprüft. Sie liegt in Antibes.« Die beiden ließen äußerst erleichterte Seufzer hören und wechselten ein paar Sätze auf Arabisch. »Aber wir haben ein Problem: Die Polizei ist auch dort.«
    Ich beschrieb ihnen den Liegeplatz der Jacht, dann die Position des Renault-Vans und die nähere Umgebung. »Überwachen kann das Boot meiner Ansicht nach nur jemand, der im Laderaum dieses Wagens sitzt.« Ich sah Hubba-Hubba an, während die beiden ein paar fragend klingende Sätze auf Arabisch wechselten. »Wo sind die Wolldecken, um die Hawallada zu verstecken?«
    Er tippte auf die Rückenlehne seines Fahrersitzes. »Hier drunter.«
    »Gut,

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