Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz
sie den Romeos helfen?«
»Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass er unter besonderem Schutz steht, sodass ihm vermutlich keine andere Wahl bleibt. Und vielleicht hofft er, einen Teil des Geldes für sich abzweigen zu können.«
Die beiden grinsten übers ganze Gesicht, als Lofti halblaut »Rums« sagte.
Ich grinste ebenfalls. Wir waren uns völlig einig. »Nur schade, dass Fettkloß nicht an Bord sein wird, wenn wir die Nummer des Piepsers wählen.«
Hubba-Hubba sah so enttäuscht aus, wie ihm zumute war.
»Wissen die Geldeintreiber nicht, dass sie von der Polizei überwacht werden, müssen wir annehmen, dass aus ihrer Sicht alles weiterhin nach Plan läuft - dass sie also heute nach Nizza fahren werden.«
Als niemand sich dazu äußerte, sprach ich weiter. »Feindliche Kräfte: Lockenkopf steht jetzt ebenso auf der Liste wie die Polizei. Und vergesst nicht, dass auch ein hiesiger Geheimdienst ins Spiel kommen kann. Achtet immer und überall auf Dritte ...
Also, unser Plan für heute. Phase eins: diesen Wagen mit Hubba-Hubba in Position bringen, was bald passieren muss, damit wir Zeit haben, an einer geeigneten Stelle zu parken, bevor der Parkplatz sich füllt. Phase zwo: die Romeos beschatten und nach Nizza oder sonst wohin begleiten. Phase drei: den Hawallada entführen und am Übergabepunkt zurücklassen. Phase vier: alle
Vorbereitungen für die morgige letzte Geldabholung in Cannes treffen.«
Jetzt war wieder das leise Klicken der Perlen in Loftis Fingern zu hören. »Phase eins: den Wagen in Position bringen.« Ich erklärte den beiden, wie der Scudo - mit Hubba-Hubba im Laderaum und Lofti am Steuer - in Tornähe rückwärts eingeparkt werden musste, damit der Fischereihafen vor seinen Heckfenstern lag. »Ihr beiden müsst euch später irgendwo in Bahnhofsnähe treffen.« Ich nickte Lofti zu. »Du lässt dein Auto hier und bringst Hubba-Hubba in Position. Der Parkplatz ist ab sechs Uhr kostenpflichtig, also darfst du nicht vergessen, den Parkschein und etwas Geld außer Sicht im Wagen zurückzulassen. Und denk daran, dass du aus dem Renault beobachtet werden könntest.«
Ich wandte mich an Hubba-Hubba. »Du musst dich aus dem gleichen Grund vorsichtig verhalten und darfst den Wagen auf keinen Fall überstürzt verlassen. Das kannst du später noch üben. Du stellst sicher, dass du den Pier überwachen und uns melden kannst, wann die Romeos vom Tor aus zu Fuß oder sogar mit einem Wagen unterwegs sind. Wer weiß? Vielleicht hat Lockenkopf ein
Auto und fährt sie hin.«
Hubba-Hubba nickte konzentriert.
»Phase zwo: die Beschattung der Geldeintreiber. Sobald die Warnung von Hubba-Hubba kommt, überwachst du, Lofti, den Bahnhof. Du brauchst nicht die ganze Zeit dort zu sein; du kannst irgendwo in der Nähe einen Kaffee trinken - aber du musst ihn innerhalb einer Minute überwachen können. Und dein Wagen muss natürlich in der Nähe geparkt sein, damit du auf alles reagieren kannst, was die Romeos machen. Ich tue das Gleiche am Busbahnhof. Phase drei: die Geldeintreiber auf dem Weg zu dem Hawallada beschatten. Damit auch dieser Teil genau nach Plan ablaufen kann, muss Hubba- Hubba die Beobachterrolle hier hinten übernehmen, damit heute jeder von uns sein eigenes Fahrzeug hat. Ist das einleuchtend?«
Hubba-Hubba nickte Lofti zu, als sei er erleichtert darüber, dass meine Wahl taktisch begründet gewesen war.
Ich besprach nochmals unsere Treffs für den Fall, dass wir bei der Entführung getrennt wurden. Sie waren seit gestern unverändert, aber ich sprach sie trotzdem erneut an.
»Noch Fragen?«
Keine.
»Phase vier: die Entführung und Ablieferung. Im Prinzip alles wie gestern. Da wir nicht wissen, wo wir den Hawallada antreffen werden, werden wir geistesgegenwärtig handeln müssen. Ob wir dann zu dritt oder allein sind, darf keine Rolle spielen. Wer vor Ort ist, wird einfach improvisieren müssen. Wichtig ist nur, dass wir uns diese Leute schnappen. Ich habe nur noch zwei Patronen für meine Spritze, also brauche ich von einem von euch eine als Reserve. Das restliche Zeug können wir morgen neu verteilen.«
Lofti begann in seiner Jackentasche herumzuwühlen.
»Noch Fragen? Gut, dann ein paar letzte wichtige Punkte. Denkt an den Frequenzwechsel um Mitternacht. Denkt daran, die Batterien zu erneuern. Denkt daran, immer einen vollen Tank zu haben. Vergesst die Nummer des Piepsers nicht. Und du, Lofti, solltest bei Allah wieder ein gutes Wort für uns einlegen.«
Er zuckte mit den Schultern.
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