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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ich zu meinem Sessel zurück. Die Fernsehnachrichten liefen weiter und zeigten jetzt, wie George W. Bush und Tony Blair mit Blickrichtung zur Zimmerdecke leere Versprechungen abgaben.
    »Idiot! Nächstes Mal tue ich Ihnen ernstlich weh. Setzen Sie sich!« Der am Fenster stehende Informant war nicht einmal außer Atem. Er hatte mich nur am Leben gelassen, weil er noch nicht sicher wusste, ob ich ihm wirklich Dark Winter gebracht hatte. Sollte ich dem Scheißkerl etwa dankbar dafür sein?
    Die Moschee lag so auf der Seite, dass er sie nicht sehen konnte. Ich kam hinter dem Sofa hervor ... Dann stürzte ich mich wieder auf sie.
    Als ich mich aufzurichten versuchte, nahm ich rechts von mir verschwommen eine Bewegung wahr. Ich war zu langsam; ich musste dicht an ihn heran, bevor er den
    nächsten Schlag anbringen konnte.
    Er rammte mir den Kopf in den Bauch und schob mich rückwärts gegen den Kamin. Wir stolperten über den Fernseher, und ich prallte so heftig gegen die Verblendung, dass mir die Luft aus der Lunge gedrückt wurde. Aus meinem verletzten Mund spritzte Blut.
    Ich umschlang ihn weiter mit einem Arm. Schaffte er es, sich zu befreien und seine Hände zu benutzen, war ich erledigt.
    Ich schlug mit aller Kraft mit dem Messingklumpen zu. Wo ich ihn traf, war mir egal, wenn ich nur traf. Ich hörte ihn laut stöhnen und zog ihn noch dichter an mich, hielt ihn mit aller Kraft umklammert.
    Ich wollte seinen Kopf treffen, aber der war zu tief in meine Magengrube gerammt. Ich hob die Moschee erneut und traf ihn damit zwischen den Schulterblättern.
    Etwas roch brandig, dann spürte ich Hitze. Das Schutzgitter vor dem Gasfeuer versengte mir das Haar.
    Ich stieß mich vom Kamin ab, und wir wälzten uns über den Fußboden. Ich schaffte es, nach oben zu kommen, und hob den rechten Arm, um mit dem Sockel der Moschee seinen Schädel zu treffen.
    Ich verfehlte ihn, traf aber den Hals.
    Der nächste Schlag ging in sein Gesicht.
    Wieder ein Schlag. Ich hörte das dumpfe Knacken von Knochen. Blut. Ein erstickter Aufschrei.
    Er war nur noch halb bei Bewusstsein; sein Blut tränkte den Teppich. Ich hockte mit gespreizten Beinen weiter auf ihm. »WO IST MEIN KIND? WO IST DAS HAUS?«
    Er wandte mir den Kopf zu und versuchte zu lächeln, aber die Muskeln gehorchten ihm nicht mehr. »Bald . in der Hölle.«
    Ich drehte die Moschee so um, dass der Halbmond auf dem Minarett nach vorn zeigte, und schlug damit wieder und wieder auf sein blutendes Gesicht ein.
    Der schwere Messingsockel krachte noch zweimal auf seinen Kopf herab, wobei mein Arm bei jedem Schlag vibrierte, dann brach die Schädeldecke.
    Aus seiner Nase kamen keine kleinen Blutblasen mehr. Seine Augen, deren Pupillen geweitet waren, sahen blicklos zur Decke auf. Um seinen Kopf herum bildete sich eine dunkle Blutlache, weil der Teppich das hervorquellende Blut nicht schnell genug aufsaugen konnte. Ich ließ die Moschee achtlos auf den Boden fallen.
    Ich schluckte noch mal Blut, als ich nach Luft rang, während ich ihm in die Tasche griff, um sein Handy herauszuziehen. Ich durfte mich nicht damit aufhalten, hier die Adresse des Sohnes zu suchen. Ich hätte sie nicht erkannt, auch wenn ich sie vor mir gehabt hätte.
    Das Handy war mit seinem Blut beschmiert, aber noch eingeschaltet. Trotzdem durfte ich den Jasager nicht von hier aus anrufen - er sollte nicht wissen, wo die DW-Fla- schen waren. Noch nicht.
    Ich verschluckte einen Zahn und erstickte fast daran, als er mir sekundenlang im Hals stecken blieb. Ich rappelte mich auf, riss die Vorhänge zur Seite und hatte dabei noch immer Mühe, genug Luft zu bekommen.
    Regen prasselte an die Scheiben. Draußen lag eine größere Straße, aber ich konnte nirgends ein Straßenschild sehen. Genau gegenüber stand ein viktorianischer Eckpub, der in eine Moschee umgewandelt worden war.
    Scheiße, wo bleibt Suzy?
    Ich stürmte die Treppe hinunter und rannte in den Regen hinaus.
    Das Tor bestand aus Winkeleisen, die mit Wellblech verkleidet waren. Ich zog den Riegel zurück, aber es ließ sich nicht öffnen. Es war zusätzlich mit einer Kette mit Vorhängeschloss gesichert.
    Ich steckte das Handy in eine Manteltasche und kletterte in verzweifelter Hast das Tor hinauf. Adrenalin ließ mich die Schmerzen in meinem Gesicht vergessen, während ich Halt an dem glitschigen Eisenrahmen suchte.
    Es gelang mir, den rechten Fuß auf die Querstrebe zu bekommen, aber als ich ihn belastete, um mich hochzustemmen, rutschte ich ab und spürte, wie eine

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