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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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verfehlt! Er ist nach links abgehauen, nach links!«
    Ich stieß sie beiseite.
    Der Ärmel des Regenmantels schob sich hoch, und scharfkantige Glasspitzen schnitten in meine Haut, als ich nach dem Schloss tastete, während Suzy sich in Schussposition zu bringen versuchte und mir ins Ohr schrie: »Los, mach schon! Mach schon!«
    Meine Finger ertasteten ein Yale-Schloss. Ich drehte den Knopf nach links und fiel - mit dem Arm noch immer in der Tür - halb ins Haus, während Suzy mit erhobener Waffe an mir vorbei und durch eine zweite innere Tür stürmte.
    Im nächsten Augenblick hörte ich sie schreien: »Scheiße, verdammte! Scheiße!«
    Als ich ihr in die Diele folgte, hatte ich wieder Blut im Mund. Durch die schmalen Fenster auf beiden Seiten der Haustür fiel etwas Licht von der Straßenbeleuchtung.
    Auf dem Boden lagen zwei Leichen: ein
    dunkelhäutiges Paar in den Dreißigern. Suzy, die über sie gefallen sein musste, rannte jetzt die Treppe hinauf. Ihre Füße polterten auf den oberen Treppenabsatz, als irgendwo über mir ein verzweifelter Schrei ertönte.
    »KELLY! KELLY! ICH KOMME!«
    Ich sprang mit einem Satz über die Toten und nahm jeweils zwei Stufen auf einmal. Meine Beine waren mir nicht schnell genug.
    Vor mir stand eine Tür offen.
    Das Bad.
    Leer.
    Suzy stand mit schussbereit erhobener Pistole ein paar Schritte weiter im Korridor. Hier war es düster, weil nur ein schwacher Widerschein der Straßenbeleuchtung bis nach oben drang, aber ich konnte auf dem Flur vier weitere Türen - je zwei auf beiden Seiten - ausmachen. Suzy versuchte zu erkennen, hinter welcher Kelly war.
    Ich griff nach der Klinke der ersten Tür links, und sie wandte sich nach rechts.
    Drinnen war es finster, aber ich nahm eine Bewegung wahr. Ich stürzte mich darauf und rammte dabei ein Möbelstück. Als wir zwischen zwei Betten zu Boden gingen, spürte ich ein Messer im rechten Oberschenkel.
    »Suzy! Suzy!«
    Der Muskel verkrampfte sich augenblicklich um die Klinge.
    Als wir zu Boden krachten, entglitt ihm der Messergriff, aber die Klinge blieb in meinem Oberschenkel stecken. Er wälzte sich auf mich, rammte seinen Kopf gegen meinen Hals, schnappte mit den Zähnen, versuchte zu beißen.
    Ich roch Rasierwasser, Zigaretten und Kaffee, als seine Zähne sich in meinen Hals gruben.
    Ich strampelte und trat um mich, während ich versuchte, an das in meinem Oberschenkel steckende Messer heranzukommen. Blut lief mir seitlich am Hals herunter.
    Wieder ein Schrei von nebenan. Gut, sie lebt noch.
    Auch ich schrie auf, als der auf mir liegende Kerl nochmals zubiss.
    Einige Sekunden lang hörte ich nur sein Knurren und Grunzen, dann Suzys Stimme: »Zurück! Weg von ihr! Sofort!«
    Kellys Schreie wurden lauter, als Körper gegen die Wand zwischen den Zimmern prallten.
    Meine Finger erreichten seine Augen. Ich wollte sie bis in sein Gehirn hineinbohren.
    Er ruckte mit dem Kopf und versuchte, mich in die Hand zu beißen. Ich packte eine Hand voll glitschiger Haare, riss seinen Kopf zurück und versuchte, seine Zähne von mir fern zu halten.
    Der Raum füllte sich mit Schreien von nebenan. Ich blendete sie aus, während ich mich auf das Messer konzentrierte.
    Ich traf sein Gesicht mit einem Kopfstoß, bei dem seine Zähne in meine Stirn schnitten.
    Ich wiederholte den Kopfstoß - »SCHEISSKERL!« -, um ihn weiter abzulenken, während meine Hand sich erneut nach dem Messer ausstreckte.
    Suzy versuchte noch immer, die Situation unter Kontrolle zu bekommen. »Loslassen! Lass sie sofort los!«
    Meine Finger schlossen sich um den Messergriff, und ich zerrte daran.
    Ich schrie ihn nochmals an, als ich die Klinge herausriss; dann stieß ich sie mit aller Kraft in seinen Körper Ich wusste nicht, wo ich ihn traf, aber er versteifte sich, als seine Muskeln sich als Reaktion auf den Schmerz anspannten.
    Ich zog das Messer wieder heraus und stach erneut zu: in seinen Rücken, in den Hintern, in alle Körperteile die ich erreichen konnte.
    Seine Schreie wurden gellend laut, als er den Kopf senkte und mit gefletschten Zähnen nach meinem Gesicht zu schnappen versuchte. Er gab einfach nicht auf.
    Wieder ein hoher Schrei von nebenan.
    »KELLY! ICH KOMME! KELLY!«
    Er blutete über mir; unser Blut brannte in meinen Augen.
    Ich grub das Messer in seinen Rücken, ließ es stecken und riss es vor und zurück, nach links und rechts. Er begann keuchend zu atmen, hielt mich aber weiter umklammert.
    Ich bewegte meine Hand nach oben und unten, im Kreis herum, auf jede nur

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