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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Panik gesprochen hatte, die nach einem erfolgreichen Anschlag ausbrechen würde. Sie war bereits da.
    Der Inhaber legte das Handy auf die Armlehne des Sofas zurück, ohne dabei den Fernseher aus den Augen zu lassen.
    »Das war wohl das Team in den Staaten?«
    Sein Blick blieb unbeirrbar auf den Fernseher gerichtet. »Wie Sie sehen, kann es dort Verzögerungen geben. Aber Gott ist mit uns.«
    Sein Handy klingelte, während News 24 Schlangen von englischen Einkaufenden zeigte, die offenbar die Spätnachrichten gesehen hatten und nun in einem Tag und Nacht geöffneten Tesco genau das Gleiche taten wie die Amerikaner.
    Der Informant las die angezeigte Nummer, drückte auf den grünen Knopf und begann sofort zu reden. Dieses Gespräch dauerte nur einige Sekunden. Auf dem Fernsehschirm erschien der sprechende Kopf eines Politikers, der wahrscheinlich zu Ruhe und Besonnenheit aufrief.
    Das Handy wurde wieder weggelegt. Ich musste wissen, mit wem er gesprochen hatte. »Ist sie jetzt im Haus des Sohnes? Alles in Ordnung mit ihr?«
    Er nickte. »Natürlich. Wir sind schließlich keine Unmenschen.«

 
60
    Scheiße, was sollte ich jetzt bloß machen? Was war mit Suzy? Hatte sie den Transit bis hierher verfolgen können? War sie noch irgendwo draußen, oder hatte sie ihn erneut verfolgt?
    Sie würde dageblieben sein. Selbst wenn sie gesehen hatte, wie Kelly in den Lieferwagen verfrachtet wurde, hätte sie ihn wegfahren lassen. Das war logisch, daraus konnte ich ihr keinen Vorwurf machen: Sie hatte weder mich noch - für sie wichtiger - die DW-Flaschen gesehen.
    Wie lange war ich schon hier? Eine halbe Stunde, vielleicht vierzig Minuten, ich wusste es nicht. Suzy konnte jeden Augenblick hereinplatzen und alles verderben, was passieren sollte.
    Was sollte passieren?
    Ich musste etwas unternehmen, und es musste sehr bald geschehen. Was war, wenn Blau und Grau den Auftrag hatten, den Informanten jede halbe Stunde - oder sogar jede Viertelstunde - anzurufen? Was würden sie mit Kelly machen, wenn er zur festgesetzten Zeit nicht erreichbar war? Die Antwort darauf kannte ich nur allzu gut: Sie würden sie töten.
    Während Panik, wilde Spekulationen und glatte Lügen sich auf beiden Seiten des Atlantiks stumm entfalteten, starrten wir beide weiter den Fernseher an, der keine eineinhalb Meter links von mir stand.
    Der Informant saß einige Meter rechts von mir. Er ließ das Handy in seine Jackentasche gleiten, dann schnippte er die nächste Zigarette aus der Packung.
    Ich sah wieder zu dem Fernseher hinüber und schätzte die Entfernung zwischen mir und der auf dem Gerät stehenden Moschee aus Messingguss ab. Sie hatte ungefähr die Größe einer Spiegelreflexkamera.
    Ich atmete langsam und tief durch und stimmte mich darauf ein, was ich tun musste. Ich würde nur diese eine Chance haben.
    Ich zählte: eins, zwei, drei ...
    Ich sprang mit einem Satz nach vorn, während mein Blick den glänzenden Messingklumpen fixierte.
    Hinter mir erklang ein gedämpfter Aufschrei.
    Als ich das schwere Stück zu fassen bekam, warf ich den Fernseher um und ließ die restlichen Gegenstände zu Boden gehen.
    Ich drehte den Kopf zur Seite, um das Ziel zu fixieren. Mein Körper folgte, während ich den Messingklumpen wie einen Hammer erhoben hielt.
    Sein Gesicht zeigte weder Überraschung noch Angst, nur Verärgerung, als er vom Sofa aufstand. »Sie Idiot! Ihr Kind!«
    Ich schlug mit der Moschee in Richtung seines Kopf und beugte dabei leicht die Knie, um noch mehr Kraft zu haben.
    Sie traf jedoch nicht. Ich sah plötzlich Sterne vor den Augen und fiel aufs Sofa. Scheiße, das hatte wehgetan.
    Ich zwang mich dazu, die Augen zu öffnen, und hielt meine Waffe verzweifelt fest. Meine linke Gesichtshälfte brannte, und ich schmeckte Blut. Ich spürte Zähne, wo eigentlich keine sein sollten. Vorläufig konnte ich nur seine Füße sehen, die wie die eines Boxers über den Teppich tänzelten, während er darauf wartete, dass ich mich aufrappelte.
    Blut quoll aus leeren Zahntaschen, als ich mich kniend an der Sofarückwand hochzog. Ich schnaubte meine Nase frei, um wieder Luft zu bekommen. Der Unterkiefer schmerzte so stark, dass ich ihn kaum bewegen konnte.
    Er tänzelte noch immer vor mir hin und her. »Wollen Sie weiterspielen? Oder sich still hinsetzen? Die Entscheidung liegt bei Ihnen.«
    »Okay, okay, ich setze mich wieder.«
    Ich ließ die Moschee über die Sofalehne fallen, wo sie fast lautlos auf den Teppich vor dem offenen Kamin plumpste. Dann hinkte

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