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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Scott
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total ausgebrannt. Ich konzentrierte mich auf meinen Atem und versuchte, mich zu sammeln. Ich musste es ihnen sagen. Nicht nur ihnen, allen eigentlich. Bloß wie? Am Ende würde ich noch als Verräterin dastehen. Schließlich hatte ich außer Jacks Aussage und meiner eigenen Überzeugung keinerlei Beweise.
    Anna machte sich unter Deck zu schaffen. Mit einem gefährlich aussehenden Messer kam sie zurück. »Wenigstens haben wir eine Waffe.«
    Ich staunte nicht schlecht; selbst Trevor wirkte nervös, als sie das Messer von einer Hand in die andere gleiten ließ.
    »Wie geht es Claire?«, fragte ich, um das Schweigen zu brechen.
    »Die wird schon wieder. David ist bei ihr.«
    »Es hat sie übel am Kopf erwischt«, fügte Trevor hinzu. »Wir haben echt Glück, dass David mitgekommen ist.«
    Anna setzte sich vorn neben Trevor und fuhr mit dem Finger über die Schneide. »Was hat sich eigentlich genau zwischen dir und den Irin abgespielt?«, fragte sie und sah mich zum ersten Mal an.
    Ich beschrieb den Kampf und auch Jacks plötzliches Auftauchen.
    »Hängst du noch immer an ihm?«, fragte Anna leise.
    »Den Jack, den ich gekannt habe, gibt es nicht mehr«, sagte ich niedergeschlagen. »Ich weiß nicht, wer ihn auf dem Gewissen hat, aber er ist fort.«
    Anna starrte über die Reling, der Wind zerzauste ihr Haar. »Wir haben alle Freunde verloren auf unserem Weg.«
    Ihr mitfühlender Ton überraschte mich. Schweigend lauschten wir dem Sirenengeheul von der Insel. Trevor stand am Steuerrad und runzelte wie immer die Stirn, doch der strenge Blick trügte; heute hatte ich eine andere Seite an ihm entdeckt, als er meine beste Freundin umarmte. Irgendwie machte mir das Mut, das Wort zu ergreifen.
    »Ist euch mal aufgefallen, dass die Irin umso stärker werden, je mehr Wächter wir haben?«
    »Ich glaube, es ist genau anders herum«, sagte Trevor. »Wir stocken die Wächter auf, wenn die Irin stärker werden.«
    Die nächsten Worte wählte ich mit Bedacht. »Und wenn nun jemand aus dem Programm von der Stärke der Irin profitiert? Wenn dieser jemand mit jedem Anschlag der Irin mächtiger wird?«
    Anna drehte sich abrupt zu mir um. »Was willst du damit sagen, Dancia?«
    Die Falte grub sich noch tiefer in Trevors Stirn, doch er nahm den Blick nicht vom Meer.
    »Wir wissen doch alle über sie Bescheid, nicht wahr? Ich meine, dass sie früher als Schüler zum Programm gehörten oder zumindest mit dem Programm in Verbindung standen. Deshalb hassen sie uns ja auch so, aber wir machen es mit unserem Verhalten nur noch schlimmer. Wir schnappen uns ihre Leute. Zerschlagen ihre Zellen. Und erlauben ihnen nicht, sich fortzubilden und eigene Schulen zu gründen.«
    »Selbstverständlich nicht«, sagte Trevor. »Wir dürfen nicht zulassen, dass sie an Macht gewinnen.«
    »Und ich behaupte auch gar nicht, dass das falsch ist.« Ich biss mir auf die Lippen, versuchte meine Gedanken auf die Reihe zu bringen, während sich alles um mich herum drehte. »Aber wenn sich nun herausstellen sollte, dass sie teilweise zu Unrecht beschuldigt wurden? Wenn sie es gar nicht auf den Präsidenten abgesehen hatten. Was, wenn sie nichts damit zu tun hatten?«
    Anna schob sich eine Haarsträhne hinter die Ohren. »Dancia, ich bin echt zu müde fürs Rätselraten. Sag einfach, was du sagen willst.«
    Ich holte tief Luft, schloss die Augen und sagte so schnell, dass meine Worte sich fast überschlugen: »Ich glaube, im Hohen Rat sitzt ein Verräter. Ihm liegt daran, die Irin gefährlicher aussehen zu lassen, als sie es wirklich sind, weil er dadurch immer mächtiger wird. Vielleicht wird er eines Tages mächtig genug sein, um den Hohen Rat unter seine Kontrolle zu bringen. Und ich glaube, dass er den Irin Informationen zuspielt, damit sie uns angreifen können. Er spielt beide Seiten gegeneinander aus.«
    Als ich die Augen wieder öffnete, starrten Anna und Trevor mich ungläubig an.
    »Ich kann es euch erklären«, sagte ich matt.
    »Das muss warten«, blaffte Trevor und richtete die Augen geradeaus. »Vor uns ist ein Boot. Und wenn mich nicht alles täuscht, sind ein paar Bekannte an Bord.«

32
    D as Boot lag still. Über dem Heck hing eine graue Rauch- wolke. Thaddeus stand fluchend am Steuerrad, neben ihm kauerte ein Mädchen, die sich offenbar am Motor zu schaffen machte. Im Gegenlicht war eine weitere Silhouette auszumachen. Ich erschauderte, als ich die schlanke Gestalt erkannte: Electro Girl.
    Hinten im Boot saß eine weitere Person – breite Schultern,

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