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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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Rachel und stieß die Tür zu Zimmer 372 auf. »Hallo, mein lieber rechteckiger persönlicher Freiraum, wie hab ich dich vermisst«, hörte Allie sie sagen.
    Isabelle öffnete die Tür zu Allies Zimmer. »Ich dachte, du fühlst dich vielleicht wohler, wenn du neben Rachel wohnst.«
    Der schlicht eingerichtete Raum verströmte den klebrig-sauberen Chemiegeruch frischer Farbe. Allie blieb in der Tür stehen, während Isabelle sich an dem Bogenfenster zu schaffen machte und es aufstieß, um das wässrig-graue Licht hereinzulassen.
    In den beiden hohen Regalen standen bereits Allies Bücher. Das Bett war mit einer flauschigen, weißen Daunendecke bezogen, und über dem Fußbrett hing ordentlich zusammengefaltet eine dunkelblaue Wolldecke – genau wie in ihrem früheren Zimmer. Alles sah aus wie vorher.
    Isabelle war schon wieder auf dem Weg nach draußen, als sie an der Tür stehen blieb, die Hand auf der Klinke.
    »Deine Eltern haben ein paar von deinen Sachen geschickt, sie sind in deinem Garderobenschrank.« Sie öffnete die Zimmertür. »Komm doch in mein Büro, wenn du dich eingerichtet hast. Wir sollten uns mal unterhalten.«
     
    Als die Tür ins Schloss fiel, machte Allies Herz vor Freude einen Sprung. Sie war wieder da, wo sie hingehörte.
    Wie anders war diese Rückkehr doch im Vergleich zu letztem Sommer, als sie zum ersten Mal hierhergekommen war. Damals hatte Cimmeria einschüchternd und abscheulich auf sie gewirkt. Die meisten Schüler hatten sie behandelt wie jemanden, der uneingeladen in eine exklusive Feierlichkeit platzt. Ihre Eltern waren damals so wütend auf sie gewesen – sie war kurz zuvor wegen Graffiti-Sprayens festgenommen worden –, dass sie ihr nichts über die Schule erzählt hatten. Sie hatten sie einfach hingefahren und dort abgesetzt. Als Jules, die makellose blonde Vertrauensschülerin, sie am ersten Tag herumgeführt hatte, war Allie sich wie ein Trottel vorgekommen. Erst da hatte sie von den seltsamen Regeln auf Cimmeria erfahren – elektronische Geräte waren verboten, niemand durfte das Schulgelände verlassen – und von der elitären Gruppe namens Night School, die sich abends, wenn alle anderen schon schliefen, heimlich traf und irgendwelche komischen Übungen abhielt, bei denen die anderen Schüler nicht einmal zusehen durften.
    Doch jetzt, keine zwei Monate später, fühlte sie sich wie zu Hause hier.
    Allie öffnete den Kleiderschrank, nahm den kleinen Koffer heraus, den ihre Eltern ihr geschickt hatten, und zog den Reißverschluss auf. Sie hatte ziemlich genaue Angaben gemacht, was in dem Koffer sein sollte: etliche Bücher, ihre sämtlichen Schulhefte, ein paar Wechselklamotten sowie …
    Sie lächelte.
    Da sind sie ja. Gleich obendrauf.
    Ihre roten, knielangen Dr. Martens.
    Mit einer Hand strich sie über das abgewetzte dunkelrote Leder, mit der anderen griff sie nach dem Brief, den ihre Mutter beigelegt hatte.
    »Ich weiß zwar nicht, wozu du die brauchst …«, begann er.
    »Ich weiß, dass du das nicht weißt, Mama«, gluckste Allie mehr amüsiert als verärgert und überflog den Rest des Briefs, der die nächtlichen Londoner Ereignisse mit keinem Wort erwähnte. Auch stand nichts über Isabelle oder Nathaniel darin. Nichts, das irgendwie von Belang war.
    Manchmal kam es Allie so vor, als ob man sie rein zufällig aus ihrer 08 / 15 -Welt herausgehoben und mitten in das Leben eines anderen verpflanzt hätte. Ein Leben, in dem es ständig »jeder gegen jeden« hieß. Im Augenblick stand sie in der Schusslinie, hatte aber keine Idee, wer sie im Visier hatte. Doch sie lernte allmählich, wem sie vertrauen konnte.
    Rasch leerte sie den Koffer aus und stopfte die Kleider in die Schubladen. Doch selbst das dauerte ihr irgendwie zu lange, und so rannte sie aus dem Zimmer, obwohl der Koffer noch geöffnet auf dem Fußboden lag.
    Ungeduldig klopfte sie an der Nachbartür und betrat, ohne eine Antwort abzuwarten, das Zimmer. Umgeben von Büchern, saß Rachel im Schneidersitz auf dem Fußboden, über einen Text gebeugt.
    »Auspacken können wir später immer noch«, sagte Allie und hüpfte ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. »Hast du Lust, in die Bibliothek zu gehen?«
    »Du meinst, ob ich Lust habe nachzuschauen, wo Carter steckt?« Mit einem nachsichtigen Lächeln klappte Rachel ihr Buch zu und rappelte sich auf. »Na klar.«
     
    Im Erdgeschoss war ordentlich was los. Aus dem Klassenzimmerflügel drang Gehämmere, und man sah Arbeiter den beschädigten Putz

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