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Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Titel: Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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eine böse, rote Narbe quer übers Gesicht. Die Narbe musste er sich letztes Jahr bei dem missglückten Entführungsversuch zugezogen haben. Bei diesem Gedanken empfand Allie bittere Genugtuung.
    Dann wedelte Nathaniel wieder herablassend mit der Hand, und Gabe trat zurück in den Schatten. Rachel stieß einen Schreckensschrei aus, wie ein Tier in Todesangst.
    »Rachel!«, rief Allie verzweifelt.
    Doch sie war fort.
    »O Gott.« Allie zitterte nun so heftig, dass der Strahl der Taschenlampe tanzte.
    Wenn sie nicht die Ruhe bewahrte, würde sie niemandem mehr eine Hilfe sein. Also holte sie tief Luft und ging, obwohl sich ihr dabei der Magen umdrehte, weiter auf Nathaniel zu. Fünf Meter entfernt blieb sie stehen.
    »Ich habe getan, was du wolltest.« Sie war überrascht, wie ruhig ihre Stimme klang. »Ich bin hergekommen. Also lass sie jetzt gehen.«
    Er lächelte einfach, als würden sie sich nett übers Wetter unterhalten. »Ich werde sie erst gehen lassen, wenn ich sicher bin, dass ich dir vertrauen kann, Allie. Und ob das so ist, werde ich an deiner Antwort auf mein Angebot erkennen.«
    Allie sah ihm fest in die Augen. »Was für ein Angebot?«
    »Ich möchte, dass du mit mir kommst, Allie, und zwar freiwillig, wie Christopher. Ich möchte, dass du Teil meines Teams wirst. Sobald ich die Leitung der Schule übernommen habe, darfst du nach Cimmeria zurück und wirst hier deinen Schulabschluss machen, das verspreche ich. Christopher möchte seine Schwester wiederhaben, und ich möchte, dass deine Familie wieder vereint ist. Bei mir wirst du all das bekommen, was du aufgrund deiner beeindruckenden Abstammungslinie verdienst – dein Leben wird einen Sinn haben. Du wirst ein wichtiger Teil von Orion sein, und ich werde dafür sorgen, dass du die Ausbildung erhältst, die du brauchst, um dich auf deine zukünftige Rolle in der Organisation vorzubereiten. Du wirst über Macht und Reichtum verfügen, wie du es dir heute nur erträumen kannst.« Er machte eine einladende Geste. »So lautet mein Angebot, Allie. Gib mir deine Antwort, und Rachel darf lebend gehen.«
    Der Regen hatte immer mehr zugenommen und prasselte nun in unzähligen dumpfen Schlägen auf die alten Steine um sie herum. Allie senkte den Kopf und sah zu, wie das Wasser von ihren Haaren in den Matsch tropfte. Ein Trick. Es musste ein Trick sein. Er würde Rachel nie gehen lassen. Sie musste sich bereithalten.
    Schließlich richtete sie sich auf und sah Nathaniel durch den herabprasselnden Regen an. »Gut«, sagte sie. »Ja, ich werde mit dir gehen.«
    Augenscheinlich erfreut, streckte er ihr die Arme entgegen, als wollte er sie in die Arme schließen. Allie starrte ihn ungläubig an.
    Nathaniel grinste und ließ die Arme sinken. »Jetzt hast du mich zum ersten Mal überrascht, Allie. Ich war sicher, du würdest Nein sagen.«
    »Aber …« Sie hob die Hand. »Damit das klar ist: Ich werde nirgendwohin gehen, solange Rachel nicht in Sicherheit ist. Ich werde nur mit dir gehen, wenn du sie jetzt sofort gehen lässt. Auf der Stelle.«
    »Hör zu, Allie …«, hob er in beschwichtigendem Tonfall an.
    Doch sie schüttelte sofort den Kopf so heftig, dass die Tropfen in alle Richtungen davonflogen. »
Lass das
, Nathaniel. Du hast deine Regeln, ich hab meine. Ich bin allein hergekommen. Ich habe getan, was du verlangt hast. Also lass Rachel jetzt gehen, dann kannst du mich haben. Ansonsten ist der Deal geplatzt.«
    Er warf ihr einen säuerlichen Blick zu.
    »Das hatte ich erwartet.« Er sah auf seine Uhr. »Aber ich denke, es lässt sich machen. Im Interesse unserer neuen Beziehung und zum Beweis für meine Aufrichtigkeit …« Er drehte den Kopf und rief in die Dunkelheit hinter ihm: »Gabe, lass sie gehen.«
    Eine Stimme aus dem Dunkel antwortete etwas, das Allie nicht verstand, doch was es auch war, es machte Nathaniel so fuchsteufelswild, dass er mit der Geschwindigkeit einer zuschnappenden Kobra herumfuhr. »Ich hab dich nicht nach deiner Meinung gefragt. Du sollst sie einfach gehen lassen!«
    Eine Weile geschah nichts – Allie sah nichts als Dunkelheit. Hörte nichts als den Regen und ihre abgehackten Atemzüge.
    Dann aber rührte sich etwas, und im nächsten Moment kam Rachel in den Lichtkreis von Allies Taschenlampe getaumelt. Als sie an Nathaniel vorbeiging, duckte sie sich ängstlich, als erwartete sie einen Faustschlag. Sie sah so schwach aus, dass Allie befürchtete, sie könne jeden Moment stürzen.
    »Rachel!«
    Allie rannte zu ihr, legte ihr

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