Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Titel: Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
Vom Netzwerk:
ist. Aber um das zu beweisen, brauchen wir deine Hilfe. Ich weiß, du kannst so Sachen nicht leiden, aber … würdest du mir helfen?«
    Eine Zeit lang sagte Rachel nichts. Als sie aufsah, waren ihre mandelförmigen Augen vor Ärger ganz dunkel.
    »Was soll ich tun?«

    Der Rest war ein Kinderspiel.
    Allie bestand darauf, dass Zoe mitmachte. Sie war zwar ein paar Jahre jünger, dafür aber schlau. Und vor allem war sie unauffällig – sie konnte in einen Raum schlüpfen und diesen wieder verlassen, ohne dass es jemandem auffiel. Wer achtete schon auf ein Kind?
    Nicole ihrerseits sorgte dafür, dass auch Carter und Sylvain mit von der Partie waren.
    Nur als Jules’ Name fiel, hatte Allie heftig den Kopf geschüttelt. Dieses Carter-Jules-Geturtel konnte sie zurzeit wirklich nicht gebrauchen.
    Umgekehrt lehnte Nicole Lucas ab, ohne Erklärung.
    »Ich möchte ihn halt nicht dabeihaben«, hatte sie auf Allies Nachfrage nur geantwortet.
    »Komm schon, Nicole«, hatte Allie gedrängt. »Er ist Rachels Freund. Für den leg ich meine Hand ins Feuer.«
    Doch Nicole hatte nur den Kopf geschüttelt, und Allie musste die Waffen strecken. Dann eben ohne Lucas. Und so bestand ihre Gruppe jetzt also aus sechs Leuten, die schaffen sollten, was die besten Ausbilder in Cimmeria nicht geschafft hatten: den Spion ausfindig zu machen.
    Der erste Schritt war ganz einfach. Sie wollten sich um Mitternacht in der Gruft unter dem Mädchentrakt treffen.
    Von da an würde es sehr viel schwieriger werden.

    Um drei Minuten vor Mitternacht klopfte Allie ein Mal fest gegen die Wand zwischen Rachels und ihrem Zimmer. Kurz darauf hörte sie ein schwaches Klopfen als Antwort.
    Auf geht’s.
    Lautlos öffnete sie ihre Tür, schlüpfte hinaus und ließ den Knauf mit einer routinierten Handbewegung zuschnalzen. Das Einrasten des Schlosses war praktisch unhörbar.
    Um diese Zeit lag der Flur leer und dunkel da. Rachels Tür war immer noch geschlossen.
    Die Taschenlampe in der Hand, wippte Allie ungeduldig auf den Zehen, immer darauf bedacht, bloß kein Geräusch zu machen. »Komm schon, Rach …«, flüsterte sie leise.
    Einige endlose Sekunden lang passierte nichts. Dann endlich öffnete sich mit einem Knarren die Tür, und Rachel tauchte auf, mit hängenden Schultern. Sie hielt den Blick gesenkt, und es war offenkundig, wie sehr ihr das alles gegen den Strich ging. Doch darauf konnte Allie jetzt keine Rücksicht nehmen – sie war einfach auf Rachel angewiesen.
    Mit einer Kopfbewegung bedeutete sie der Freundin, ihr zu folgen, und ging wortlos den Flur entlang. Die Heizung war trotz der kalten Winternacht heruntergedreht, und überall im Gebäude ächzte und knarrte es.
    Die Tür am Ende des Gangs sah aus, als führte sie zu einer gewöhnlichen Abstellkammer, doch dahinter öffnete sich eine der Dienstbotenstiegen, die sich hinter Cimmerias Mauern verbargen. In viktorianischer Zeit hatten die Hausmädchen sie genutzt, um ihre Arbeiten zu verrichten, ohne die Herrschaften zu stören. Inzwischen waren diese Stiegen fast in Vergessenheit geraten.
    Durch die offene Tür blies ein kühler Windhauch, und Allie bekam eine Gänsehaut. Nachdem sie sich mit einem Blick über die Schulter vergewissert hatte, dass Rachel noch bei ihr war, schaltete sie ihre Taschenlampe ein und machte sich an den Abstieg.
    Vier Stockwerke tiefer mündete die enge, steinerne Wendeltreppe in einen großen Raum mit niedriger Decke. Die Wände und Böden aus Kalkstein funktionierten wie ein Kühlschrank – der Raum war eiskalt. Und leer. Was er nicht sein sollte.
    Allie stellten sich die Nackenhaare auf. Irgendetwas stimmte nicht.
    Sie leuchtete mit der Taschenlampe im Raum umher. Der Lichtstrahl fiel auf gespenstische Steinsäulen, die vor Urzeiten einmal mit dem Meißel bearbeitet worden waren – als hätte ein wildes Tier seine Klauen daran gewetzt.
    Plötzlich hörten sie hinter sich ein scharrendes Geräusch, als wäre durch die plötzliche Helligkeit etwas aufgescheucht worden.
    Allie fuhr herum, zog Rachel hinter sich und ging in Verteidigungsstellung, wobei sie die Taschenlampe wie einen Knüppel hielt.
    »Echt krass hier«, hörte sie da Zoe flüstern, die ihre Taschenlampe einschaltete. »Super Idee.«
    Allie sackte in sich zusammen, und das überschüssige Adrenalin floss nur so aus ihr heraus.
    »Verdammt noch mal, Zoe. Wieso hast du nicht eher was gesagt? Du hast mich zu Tode erschreckt!«
    »Hallo, Allie. Ich bin hier. Genau da, wo du mich hinbestellt hast.« Die

Weitere Kostenlose Bücher