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Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Titel: Night School. Der den Zweifel sät (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Daugherty
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erschienen, trug Isabelle Leggings und eine lange Strickjacke und hatte ihr Haar lose hochgesteckt. »Okay, ihr beiden. Worum geht’s?«, fragte sie ohne Umschweife.
    Mit einem Blick forderte Sylvain Allie auf zu erzählen, was Mr Patel gesagt hatte.
    »Das weiß ich bereits, Allie«, unterbrach Isabelle sie. Sie klang müde und ein wenig gereizt. »Wenn ich nicht der Überzeugung wäre, dass die Sicherheit gewährleistet ist, würde ich ihn nicht fortlassen. Er lässt uns einige seiner besten Männer da, alles hoch qualifizierte Leute, und als Verstärkung schickt er zusätzliche Kollegen von sich.«
    »Aber …« Auf diese Reaktion war Allie nicht vorbereitet. Sie hatte wenigstens
etwas
Verständnis erwartet; ein wenig Besorgnis. »Was ist mit dem Winterball? Und mit Lucinda?«
    »Allie hat recht«, schaltete Sylvain sich ein. »Das ist nicht der ideale Zeitpunkt, um einen Ball zu veranstalten.«
    »Seht mal, ihr beiden«, sagte Isabelle so beruhigend wie möglich. »Wir mögen wichtig sein, aber wir sind nicht so wichtig wie der Premierminister. Deshalb kann ich von Raj nicht verlangen hierzubleiben, wenn er zu einem solchen Ereignis angefordert wird. Ich verspreche euch aber, dass die Sicherheit auf Cimmeria während seiner Abwesenheit nicht vernachlässigt wird. Im Gegenteil. Wir haben vorgesorgt. Seine Leute werden überall sein, im Gebäude und außerhalb. Alles hoch qualifizierte Sicherheitsexperten. Wenn ich es für nötig hielte, dass Raj hierbleibt, um alles persönlich zu beaufsichtigen, hätte ich niemals zugestimmt, dass er geht. Aber ich glaube wirklich nicht, dass das nötig sein wird. Ich glaube, dass wir hier sicher sind.« Sie sah Allie an. »
Du
wirst sicher sein.«
    Ihre Worte sollten beruhigen, und Allie nickte, um zu zeigen, dass sie verstanden hatte. Doch instinktiv wusste sie, dass ihre Angst berechtigt war.
     
    Nach dem Gespräch lief Allie mit Sylvain durch den still daliegenden Flur. Nur das Quietschen ihrer Turnschuhe war zu hören und eine Tür, die irgendwo im Gebäude zuschlug.
    Die Heizung war aus, und die Luft fühlte sich kühl und schwer an – als wartete sie darauf, dass etwas passiert.
    »Sylvain …«
    »Allie …«
    Am Fuß der Treppe waren sie stehen geblieben und hatten gleichzeitig angefangen zu sprechen. Nun lachten sie beide verlegen.
    »Du zuerst.« Fröstelnd schlug sie die Arme um ihren Körper.
    »Vielleicht hat Isabelle recht«, sagte er. Doch die Art, wie er sie ansah, sagte ihr, dass er eigentlich etwas ganz anderes sagen wollte. »Alles wird gutgehen.«
    »Natürlich«, erwiderte sie gegen ihre Überzeugung. »Ich bin sicher, dass sie recht hat.«
    »Wenn du dir immer noch Sorgen machst, können wir noch mal mit Zelazny oder Raj reden«, fuhr er fort, doch sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, ist schon okay. Ich fand ja auch … einleuchtend, was Isabelle gesagt hat.«
    Sie schaute auf ihre Füße und dachte an all das, was sie ihm gern gesagt hätte. Was bei
Wahrheit oder Pflicht
abgelaufen war. Wie sehr sie sich hin-und hergerissen fühlte. Dass sie es nicht ertrug, Carter zu verletzen, und doch …
    Unwillkürlich sah sie ihn wieder an.
    Und doch.
    Lange sahen sie einander in die Augen, die Zeit schien stillzustehen. Allie nahm allen Mut zusammen, aber als sie gerade sprechen wollte, hörten sie Schritte und drehten sich rasch um. Jerry Cole kam auf sie zu.
    »Was macht ihr beide denn noch hier?«, fragte er barsch. »Ihr kennt die Regeln. Hast du nicht schon genug Ärger, Allie?«
    Sofort machte sie einen Schritt auf die Treppe zu. Normalerweise war Jerry der lockerste aller Lehrer, deshalb traf sein ärgerlicher Ton sie unvorbereitet. Sylvain runzelte die Stirn, sagte dann aber ganz freundlich: »Tut uns leid, Jerry. Wir sind schon weg.«
    Jerrys grobe Erwiderung erschreckte sie beide: »Dann aber fix!«
    Der Biolehrer stand am Fuß der Treppe und sah zu, wie sie Seite an Seite hinaufgingen.
    »Was ist denn mit dem los?«, flüsterte Allie, ohne Sylvain anzuschauen.
    Seine Antwort kam genauso verstohlen. »Keine Ahnung …« Auf dem Treppenabsatz blickten sie sich um – Jerry stand immer noch da.
    Als sie sich trennten, um in den jeweiligen Schlaftrakt zu gehen, sah Sylvain sie fragend an; sie antwortete mit einem perplexen Achselzucken.
    Und dann lächelten sie sich zaghaft an.
     
    Zu allem Überfluss war auch mit Jo immer noch nichts geklärt. Zwei Wochen nach
Wahrheit oder Pflicht
wahrte Jo immer noch Distanz zu Allie, die nun einsamer war denn je. Sie

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