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Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Titel: Night School. Der den Zweifel sät (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Daugherty
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Dunkelheit auf.
    Sie kamen geradewegs auf sie zugerannt.
    Allie saß in der Falle.
    Sie schaute wieder zu dem Mann im teuren Anzug, der sie besorgt ansah.
    Der Motor seines Wagens schnurrte wie ein Tiger, der Beute entdeckt hat. Als sie zögernd einen Schritt von ihm weg machte, streckte der Mann seinen rechten Arm aus, winkte sie mit der Hand in Richtung Auto und redete hastig auf sie ein.
    »Allie, ich heiße Raj Patel, ich bin Rachels Vater. Isabelle hat mich geschickt, ich soll dich abholen. Bitte mach schnell, und steig in den Wagen.«
    Allie erstarrte. Rachel war eine ihrer besten Freundinnen, Isabelle die Rektorin der Cimmeria Academy. Wenn er die Wahrheit sagte, war sie bei ihm in Sicherheit.
    Ihr blieben nur Sekunden für die Entscheidung. Sie suchte nach einem Anhaltspunkt dafür, dass er wirklich der war, für den er sich ausgab.
    Seine ausgestreckte Hand zitterte nicht. Und der Mann hatte Rachels Augen.
    »Steig ein, Allie«, sagte er. »Oder willst du, dass sie dich schnappen? Bitte.« Als hätte er die Zauberworte ausgesprochen, die sie irgendwie zum Funktionieren brachten, rannte Allie los, kämpfte kurz mit dem ungewohnten Türgriff und schwang sich auf den Beifahrersitz. Sie hatte den Gurt noch nicht in der Hand, da schoss der Wagen schon los.
    Als die Schnalle klickte, rasten sie mit neunzig Sachen die Straße runter.

Zwei
    Dabei hatte alles so gut angefangen.
    Allie war zum ersten Mal seit Monaten mit ihren alten Freunden Mark und Harry unterwegs gewesen. Den zwei Jungs, mit denen sie immer abgehangen hatte, als sie noch ständig Ärger mit der Polizei gehabt hatte. Es war erst ein paar Monate her, dass Mark und sie gemeinsam festgenommen worden waren.
    Allies Eltern hatten für keinen von beiden besonders viel übrig.
    Daher hätte sie mit etwas mehr Widerspruch gerechnet, als sie ihre Ausgehpläne verkündete. Doch ihre Eltern wirkten überhaupt nicht verstimmt.
    Allies Mutter sagte lediglich: »Aber um Mitternacht bist du zu Hause.«
    Irgendwie komisch, so ganz ohne Streit aus dem Haus zu gehen.
    Noch komischer war freilich, wieder zurück in den Park zu laufen, wo sie früher jeden Abend abgehangen hatten, und festzustellen, dass ihre Freunde immer noch im Dunkeln an den Reckstangen herumturnten wie zu groß geratene Kinder.
    »Sucht euch endlich mal ’nen Job«, sagte sie zur Begrüßung, als sie den Spielplatz betrat.
    »Allie!«, grölten die beiden wie aus einem Mund und stürmten auf sie zu.
    Allie grinste wie ein Honigkuchenpferd, so sehr freute sie sich über das Wiedersehen. Und ihre Freunde schienen auch ganz aus dem Häuschen zu sein, klopften ihr immer wieder auf die Schulter und drückten ihr eine Dose lauwarmen Cider in die Hand. Aber kaum hatten sie sich niedergelassen – die Jungs auf den beiden Schaukeln, Allie oben auf der Rutsche –, geriet das Gespräch auch schon ins Stocken. Es ging nur ums Schuleschwänzen, heimlich in der S-Bahn Graffiti-Sprühen und bei Footlocker Klauengehen. Die gleichen Dinge, über die sie immer redeten.
    Komisch, aber inzwischen langweilt mich das total.
    Gerade zwei Monate waren vergangen, seit sie die beiden das letzte Mal gesehen hatte, doch Allie kam es vor, als wäre sie seitdem um Jahre gealtert. So viel war passiert während des Sommertrimesters an der Cimmeria Academy. Sie hatte die Leiche einer Mitschülerin gefunden. Sie hatte mit verhindert, dass die Schule niederbrannte, und wäre dabei beinahe selbst draufgegangen.
    Beim Gedanken an Ruths Tod fröstelte sie.
    Sie war sich beinahe sicher, dass Mark und Harry nicht verstehen würden, wie es auf Cimmeria zuging, wenn sie versuchen würde, es ihnen zu erklären. Als die beiden gleich darauf fragten, wie es an der Schule denn so sei, blieb Allie daher im Ungefähren. »Irgendwie total krass« sei es, sagte sie, aber ansonsten »ziemlich cool«.
    »Und die Leute da, sind das alles so reiche Schnösel?«, fragte Harry, zerdrückte eine Ciderdose in der Hand und warf sie achtlos in den Park. Allie betrachtete die Dose, die ihr aus dem weichen, grünen Gras entgegenblinkte.
    »Ja, schon irgendwie.«
    Und trotzdem mag ich sie.
Aber das sagte sie natürlich nicht laut.
    »Bestimmt haben die dich die ganze Zeit wie ihre Dienstbotin behandelt, oder?«, fragte Mark mitfühlend. Er versuchte, ihren Gesichtsausdruck zu deuten. Allie wich seinem Blick aus.
    »Manche schon«, gab sie zu und dachte dabei an Katie Gilmore und ihre Clique. Aber am Ende des Trimesters hatten Katie und sie gemeinsam die

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