NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)
sie sah wunderschön aus! Die Lichter ließen ihren nackten Körper schimmern, ihr Haar trieb im Wasser, als würde es von einem magischen Wind zerzaust.
Tony wollte sie so sehr.
Aber er konnte nicht ins Wasser, nicht einmal für Dani. Was, wenn es sich um eine List handelte, wenn sie ihn packte und unter die Oberfläche drückte ...
Wenn es ein Trick ist, wird sie gleich auftauchen, um nach Luft zu schnappen.
Aber das tat sie nicht.
Sie sank weiter in Richtung Grund.
Ihr Anblick verschwamm und waberte, als Tony Tränen in die Augen schossen. »Oh Dani«, flüsterte er.
Dann explodierten unerhörte Schmerzen in seinem Kopf.
Tony zuckte zusammen. Sein Schädel pochte. Er wollte ihn vorsichtig abtasten, aber als er die Hände zu heben versuchte, rührten sie sich nicht. Er schlug die Augen auf.
Er befand sich im Freien und war an das Aluminiumgestell eines Gartenstuhls gefesselt, das Gesicht in Richtung von Danis Haus gewandt.
Pulsierende Schmerzen erfüllten seinen Kopf, als er irritiert von einer Seite zur anderen blickte, um die Situation einzuschätzen. Zuerst entdeckte er in der Dunkelheit niemanden. Dann trat eine fahle Gestalt hinter dem Grill am anderen Ende des Gartens hervor.
Langsam kam sie auf ihn zu.
Es handelte sich um eine nackte Frau, deren Haut im Mondlicht seltsam blass wirkte.
In einer Hand hielt sie eine Machete, in der anderen einen Kanister.
»Wer bist du?«, stieß Tony keuchend hervor.
»Du kennst mich.«
Mittlerweile war sie nah genug herangekommen, dass die Beckenbeleuchtung ihr Gesicht schwach erhellte.
»Geh weg!«
Sie schüttelte den Kopf und warf die Machete weg. Die Klinge schlug klirrend auf dem Beton auf. »Fast hätte ich die Machete benutzt«, erklärte sie entschuldigend. »Vielleicht tu ich das später auch noch, aber zuerst brauche ich eine Auskunft.«
Sie schüttelte den Kanister in ihrer Linken. Tony hörte das Schwappen von Flüssigkeit.
Grillanzünder!
Mit einem Fingerschnippen öffnete sie den Plastikdeckel. Ohne ein weiteres Wort verteilte sie die stechend riechende Substanz auf seinem Körper. Ein dünner Strahl traf den rasierten Schädel und lief über das Gesicht. Es fühlte sich eiskalt an. Nur dort, wo es seine Wunden berührte, brannte es höllisch.
»Das kannst du nicht machen!«
Sie schwieg. Der Strahl versiegte für einen Augenblick. Der Kanister gab ein hohles, gurgelndes Geräusch von sich, dann spritzte erneut Flüssigkeit heraus. Sie bewegte den Strahl hin und her, lenkte ihn kreuz und quer über seine Brust und seinen Bauch.
»Was willst du?«
Ein weiteres gurgelndes Geräusch drang aus dem Kanister. Sie zielte mit der Flüssigkeit genau zwischen seine Beine, sie durchtränkte sein Schamhaar, benetzte sein schlaffes Glied und sickerte über seine Hodensäcke hinab.
Sie verschwand.
»Wo gehst du hin?«
»Streichhölzer holen.«
»Nein! Bitte! Oh mein Gott, nicht! Es tut mir leid! Das mit dem Häuten war nur ein Scherz. Ehrlich. Es tut mir leid! Ich lasse dich in Ruhe, versprochen. Ich tue alles. BITTE!«
Sie blieb stehen und drehte sich um.
»Dann verrat mir endlich, wo ich Jack finde.«
30
Sie ließ Tony an den Stuhl gefesselt zurück, rannte durchs Schlafzimmer und schleuderte die Machete auf den Boden. Nachdem sie sich ihre Handtasche von der Kommode gegriffen hatte, blies sie die Kerzen aus.
Im Wohnzimmer klaubte sie ihren Morgenmantel vom Boden auf. Unterwegs zur Werkstatt schlüpfte sie hinein. An der seitlichen Wand neben dem Rechen lehnte eine Schaufel, die sie ebenfalls mitnahm.
Im Nu war sie wieder draußen und spurtete über das kühle, feuchte Gras. Ihr Frotteemantel flatterte wie ein Umhang hinter ihr her. Am Wagen angekommen riss sie die Handtasche auf. Sie kramte nach dem Schlüsseletui, konnte es auf die Schnelle aber nicht finden, kauerte sich hin und leerte den Inhalt der Tasche auf den Asphalt. Hastig schnappte sie sich die Schlüssel und ihre Brieftasche aus dem Haufen, schaffte es anschließend vor lauter Nervosität aber nicht, die Tür des Autos zu öffnen. Erst als sie die zitternde Hand mit der anderen stabilisierte, glitt der Schlüssel endlich ins Schloss.
Sie drehte ihn herum, zog die Tür auf und warf die Schaufel auf den Rücksitz. Rasch sprang sie hinter das Lenkrad, und diesmal gelang es ihr wie durch einen gnädigen Wink des Schicksals auf Anhieb, das Zündschloss zu treffen. Der Motor erwachte dröhnend zum Leben. Sie legte den Rückwärtsgang ein und dachte daran, die Tür zu schließen,
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