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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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und setzte sich in den Schneidersitz. Sie flüsterte jetzt fast: »Sylvain hat Carter regelrecht befohlen, wegzugehen. ›Zurück an die Arbeit‹, oder so, hat er gesagt. Carter wollte ganz offensichtlich nicht, aber er hat’s trotzdem getan.«
    Jo verdrehte die Augen. »Ach, das ist bestimmt nur wieder so ein Night-School-Scheiß. Wahrscheinlich hat Sylvain einen höheren Rang oder so.«
    Allie fläzte sich der Länge nach aufs Sofa. Ihr Kopf ruhte auf der Lehne, und die Beine lagen auf dem Tisch, sodass der saubere, weiße Verband zum Vorschein kam.
    »Oh, Mann, was ist denn mit deinem Knie passiert?«
    Allie lächelte kläglich. »Bin gestern Abend auf dem Weg hingefallen. Wie so ’n totaler Tollpatsch.« Sie hielt die linke Hand hoch und zeigte die Kratzer auf der Handfläche. »Gezeichnet fürs Leben.«
    »Mein Gott, und alles meine Schuld. Tut mir leid, ich bin einfach ausgetickt, Allie. Jetzt ist Gabe sauer, und du bist verletzt. Mann, ich bin so was von durch.« Sie sah reumütig aus.
    »Sei nicht albern«, sagte Allie. »Das ist nur ’ne Kleinigkeit, tut gar nicht weh.« Dann rang sie nach Luft und verbarg ihr Gesicht in den Händen. »Ach du je, das gibt’s doch gar nicht! Das hab ich dir ja noch gar nicht erzählt: Sylvain hat mich geküsst!«
    »Echt?« Jo richtete sich gespannt auf. »Wann? Und wiewowarum?«
    Allie ließ das Gesicht in den Händen, ihre Stimme klang dumpf, als sie sagte: »Und er hat mich den ganzen Weg getragen, wegen des verletzten Knies.«
    »Wow, muss der scharf auf dich sein!« Jo seufzte. »Ist das heroisch. Erzähl mir von dem Kuss.«
    Allie linste über ihre Fingerspitzen und erzählte, was passiert war.
    »Ein freundschaftliches Küsschen auf die Wange war das nicht«, sagte sie zum Schluss. »Es war ein richtiger Kuss. Mit Zunge.«
    Jo stieß sie im Spaß an. »Und? War’s schön?«
    »Ganz okay.« Mit feuerroten Wangen ließ sich Allie noch mehr in die Kissen sinken. »Ja, gut, es war schön. Sehr schön sogar.«
    »Und, habt ihr eine Verabredung für heute Abend?«, fragte Jo, und als Allie nickte, stieß sie sie noch mal an. »Komm hinterher zu mir ins Zimmer und erzähl mir alles haarklein «, verlangte sie.
    Dann richtete sie sich auf. »He, da fällt mir ein, in drei Wochen ist ja der Sommerball. Sylvain wird dich wahrscheinlich fragen, ob du mit ihm hingehst! Weißt du schon, was du anziehst? Das will ich auf der Stelle wissen.«
    Jo war wirklich nicht kleinzukriegen, und Allie musste laut lachen. »Mensch, du bist wie ein Kind. Ich weiß gar nicht, von was für einem Ball du sprichst. Was wirst du denn anziehen?«
    »Ich hab mir ein Kleid gekauft, als ich das letzte Mal zu Hause war.« Als sie das eng geschnittene, mit silbernen Pailletten besetzte Minikleid und die dazu passenden Sandalen beschrieb, die sie in einer Boutique in der Bond Street entdeckt hatte, hellte sich Jos Miene merklich auf.
    Sie warf Allie einen taxierenden Blick zu: »Hast du überhaupt ein Kleid?«
    Allie wand sich ein wenig. »Hm … nicht so richtig. In meinem Kleiderschrank oben hab ich welche gefunden, darunter ein altes, das ich ganz toll finde. Aber ich weiß nicht, welche Schu…«
    »Du musst vorher unbedingt zu mir aufs Zimmer kommen!«, unterbrach Jo sie entzückt. »Ich hab, ach, ich weiß gar nicht … mindestens eine Million Paar Schuhe. Dieses Problem hätten wir also gelöst.« Sie griff nach Allies Hand. »Wir können dann das Girls-brezeln-sich-auf-Ding abziehen. Wir frisieren und schminken uns gegenseitig. Wir werden umwerfend aussehen!«
    Allie zögerte, dann gestand sie: »Hör zu, ich war noch nie auf einem richtigen Ball. An meinen bisherigen Schulen gab’s solche Veranstaltungen einfach nicht, weißt du.«
    Jo wischte ihre Bedenken weg. »Das wird dir gefallen. Es ist altmodisch, aber überhaupt nicht … spießig. Alle putzen sich schön raus. Sogar die Lehrer. Du kannst dir nicht vorstellen, wie die sich manchmal auftakeln. Echt cool. Wenn Sylvain dich fragt, musst du unbedingt Ja sagen.«
    Allie lag nun fast flach auf dem Sofa. »Und was soll ich tun, wenn er nicht fragt?«
    Sie saßen eine Weile schweigend da und bedachten den Horror einer potenziellen Date-Losigkeit.
    »Dann gehe ich mit Zelazny«, sagte Allie schließlich. »Der ist doch auch ganz nett.«
    Beide prusteten los.
    Nach dem Abendessen blieb Allie noch mit Ruth, Lisa und Lucas im Speisesaal sitzen. Kurz vorher war Gabe zu ihnen an den Tisch gekommen und hatte Jo abgeholt, und alle hatten wissende

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