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Nimm mich mit zum Horizont

Nimm mich mit zum Horizont

Titel: Nimm mich mit zum Horizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
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auf.
    Sie hoben ab und schwebten. Der Schmerz blieb nicht am Boden zurück, aber es störte Trace nicht. Im Gegenteil, er ließ ihn seine Lust intensiver fühlen als jemals zuvor. Doch das behielt er für sich, denn Skyler sollte keine Angst davor haben, dass sie ihm wehtat. Er wollte, dass sie nichts als Lust empfand. Sie sollte nichts bereuen, nur genießen und nicht an die Folgen denken.
    Er versuchte, es auch nicht zu tun.

5. KAPITEL
    Sie lagen Seite an Seite. Trace hatte noch kein Wort gesagt, aber Skyler wusste auch so, was er dachte. Sie fühlte es daran, wie heftig sein Herz klopfte. Was jetzt? Was jetzt? Keine Tablette konnte sein Gewissen betäuben. So ein Mann war er nun mal.
    Davon war sie fest überzeugt.
    Abgesehen davon gab es für sie nur noch eine Gewissheit. Sie war glücklich, geradezu euphorisch, und wollte es bleiben. Lass es mich nur noch fünf Minuten genießen. Ich habe es verdient.
    Sie legte die Hand auf seine Brust und spürte, wie sein Herz an ihren Fingern schlug. Sie hob den Kopf und küsste die warme Haut. Dann stützte sie das Kinn darauf und pustete.
    Er stöhnte leise auf.
    „Wie geht es deinem Fuß?“, flüsterte sie.
    „Welcher Fuß?“
    Sie küsste ihn wieder.
    „Mach das noch mal, und ich falle über dich her.“
    Seine Augen waren geschlossen. Er lag reglos da, und sie wartete darauf, dass er etwas sagte. Was jetzt? Die Frage ging ihr nicht aus dem Kopf.
    Aber sie sprach sie nicht aus. Der Morgen hatte mit einem Kuss begonnen. Sie hatte sich nicht damit begnügt. Sie hatte sich entschieden, mit ihm zu schlafen. Wenn es etwas gab, das sie jetzt auf keinen Fall hören wollte, war es eine Entschuldigung dafür, dass er ihren Wunsch erfüllt hatte.
    „Das nächste Mal bin ich besser“, sagte er schließlich.
    „Besser?“
    „Viel besser.“ Er legte den freien Arm unter seinen Kopf und schaute ihr in die Augen. „Warte nur ab.“
    „Ich nehme dich beim Wort.“
    „Ich mich auch.“ Er runzelte die Stirn. „Hast du etwas gegen Kondome?“
    „Ich weiß nicht.“
    „Soll das ein Scherz sein?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Die waren für mich nie ein Thema.“
    „Verdammt.“ Er atmete tief durch. „Die sind doch für jeden ein Thema, meinst du nicht?“
    Skyler nickte. „Aber es ist sehr lange her, dass ich welche gebraucht habe.“
    Sein Blick war viel zu forschend. Warum fiel ihr jetzt nichts Geistreiches ein? Sie wünschte, sie könnte unbeschwerter klingen und ihm zeigen, wie glücklich sie war. Denn das war sie. Sie bereute nichts und fühlte sich nicht schuldig. Sie hatte ihn begehrt, nicht mehr und nicht weniger.
    Das nächste Mal bin ich besser.
    Sie presste die Wange an seine Brust, ließ die Augen zufallen und fragte sich, ob es besser werden konnte.
    Auch das sprach sie nicht aus. Sie wollte nicht an die Zukunft denken, sondern die Gegenwart festhalten. Diesen Morgen danach. So, wie er war. Das Ende einer langen, einsamen Dürre.
    Die Hoffnung auf einen langen Regen.
    Ein Ruck ging durch den Pick-up, als Skyler den Anhänger ankuppelte. Trace stieß die Beifahrertür auf.
    „Entspann dich!“, rief sie nach vorn. „Ich habe alles im Griff.“
    „Bestimmt?“ Er ließ sich wieder auf den Sitz sinken. „Die Klappe klemmt manchmal. Sag Bescheid, wenn du mich brauchst.“
    Sie drehte sich mit erhobenem Daumen zu ihm um und ging zur Koppel.
    „Er heißt Jack!“, rief Trace ihr nach.
    „Jack scheint gern unterwegs zu sein. Er ist brav in den Anhänger marschiert“, berichtete sie, als sie wenig später einstieg und sich anschnallte.
    „Das habe ich mir gedacht. Er mag dich.“ Als sie den Motor anließ, schob er den Sitz zurück. „Sein eingetragener Name ist Ball in the Jack. Zuerst konnte ich es kaum glauben, dann habe ich ihn in den Papieren gelesen. Keine Ahnung, was er bedeuten soll.“
    Sie lächelte. „Es ist ein alter Tanz.“
    „Kannst du die Schritte?“
    „Ein sehr alter Tanz. Anfang des letzten Jahrhunderts. Ganz so alt bin ich nicht, aber als junges Mädchen bin ich in die Tanzstunde gegangen.“ Sie fuhr los, blinkte und bog auf den Highway ein. „Es gibt auch einen Song dazu.“
    „Wirklich? Wie geht er?“
    „Das habe ich vergessen.“
    „Nein, das hast du nicht. Komm schon, sing ihn mir vor.“
    „ Jack in den Ball ist ein Eisenbahnerausdruck. Jack ist die Lokomotive, der Lastesel. Und wenn der Ball am Signalmast ganz oben ist, heißt das freie Fahrt für den Esel. Und der Tanz …“ Sie zuckte mit den Schultern. „Er ist

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