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Nimm mich mit zum Horizont

Nimm mich mit zum Horizont

Titel: Nimm mich mit zum Horizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
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nicht mehr sein Kindermädchen. Inzwischen sah sie sich als seine Angestellte. Sie hatte Mike erklärt, dass sie diesen Job nicht ewig machen würde. Sie würde kein Blatt vor den Mund nehmen, sondern ihm offen und ehrlich darlegen, welche Optionen ihm ihrer Meinung nach blieben.
    Er würde sich mit ihr zusammensetzen und sich anhören müssen, was sie zu sagen hatte. Wenn er das nicht tat, würde sie ihm am Tag darauf die Kündigung auf den Schreibtisch legen. Schwarz auf weiß.
    Es gab viel zu tun, bevor die Kälber der ZQ Ranch verkauft werden konnten. Mike hatte sich entschieden, die Hälfte seiner Rinder abzugeben. Er hatte eingesehen, dass er nur so seine Rechnungen bezahlen konnte. Mit nur halb so viel Zuchtrindern war die Zukunft der Ranch ungewiss, und Skyler verließ sich darauf, dass es auch ihm klar war. Sie hoffte, den Betrieb retten zu können, aber dazu brauchte es harte Arbeit und eiserne Entschlossenheit.
    Ihr Sohn musste sich endlich entscheiden, was er wirklich wollte. Sie erzählte ihm von ihrem Vater. Es war eine Geschichte, die sie lange für sich behalten hatte, weil sie ihre Familie nicht dem harten Urteil ihrer Mitmenschen aussetzen wollte.
    Mike schien zu verstehen, was es für sie bedeutete, und war ihr dankbar dafür.
    Skylers Video dagegen war mehr als präsentabel. Es war ein Meisterwerk, und sie konnte stolz auf ihre Leistung sein.
    Es brauchte das Licht der Öffentlichkeit nicht zu scheuen, denn es zeigte den Westen so, wie er noch immer war. Sie hatte das Talent, die richtigen Motive zu finden und sie so abzubilden, dass sie mehr aussagten, als das Auge sah. Sie besaß die Geduld, auf den idealen Moment zu warten und ihn hinterher aus den Unmengen von Pixeln auf der Speicherkarte auszuwählen. Sie wusste noch nicht, wie sie ihren Film ins Fernsehen bringen sollte, aber Sally Night Horse würde schon einen Weg finden, daran zweifelte sie keine Sekunde.
    Sie schaute sich gerade das Interview an, das sie mit dem für die Erhaltung der Wildpferde zuständigen Mitarbeiter der örtlichen Umweltbehörde in Worland gemacht hatte, als sie aus dem Fenster ihres Arbeitszimmers blickte und einen vertrauten Pick-up zum Haus fahren sah.
    Obwohl sie barfuß war und ein altes, verwaschenes T-Shirt trug, sprang sie auf und rannte zur Tür. Sie riss sie auf und musste tief durchatmen, als ihr Cowboy vor ihr auf der Veranda stand.
    Kein Lächeln auf dem Gesicht. Keine Begrüßung.
    „Ich bin gekommen, um auszuhelfen“, sagte er nur. Es klang vielversprechend, ein Angebot ohne zeitliche Begrenzung. Und sein Blick verriet ihr, dass er kein Nein akzeptieren würde. Er war gekommen, um zu bleiben.
    Sie protestierte nicht. Eigentlich wollte sie gar nichts sagen und sich nur an seinem Anblick erfreuen, aber sie musste ihm berichten, was sie alles geschafft hatte. „Cayenne macht Fortschritte. Er nimmt Hilfen an, bekommt den fliegenden Galoppwechsel schon ganz gut hin und lernt …“
    Er nahm sie in die Arme und brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen, zuerst stürmisch und entschlossen, wie beim Rodeo. Doch als sie ihn ebenso leidenschaftlich erwiderte, ließ er sich mehr Zeit und küsste sie voller Zärtlichkeit. Dann hob er den Kopf, sah ihr in die Augen, und küsste sie noch einmal. Und wieder.
    „Nicht bei dem Pferd, es sei denn, du willst es“, sagte er schließlich. „Aber bei allem anderen, was hier so anfällt. Ich bin ein Multitalent. Ich habe zwar keine Ahnung, was du mit dieser Ranch anfangen willst, aber ich helfe dir, deinen Jungen aufs richtige Gleis zu setzen. Ich springe überall dort ein, wo du Unterstützung brauchst. Damit du mit mir zusammen sein kannst.“
    „Wo?“
    „Wo auch immer. Wie gesagt, es ist nicht so, dass ich nicht ohne dich leben kann. Ich möchte nur lieber mit dir leben.“
    „Und ich mit dir.“ Sie legte die Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. „Wo auch immer. Wenn du willst, ziehe ich auch mit dir übers Land.“
    „Das will ich nicht“, erwiderte er und wirkte plötzlich erleichtert. Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. „Ich liebe dich, Skyler. Deshalb bin ich hier. Ich will dich heiraten, Pferde trainieren, das Leben genießen und Babys und Fotos machen.“ Er lachte, weil sie lachte, und das gehörte zu den Dingen, in denen sie gut zusammen waren. „Und Babyfotos.“
    „Ich will nicht länger warten“, gestand Skyler. „Ich will meine Liebe zu dir ausleben, und ich will, dass wir unsere Liebe an unsere Kinder weitergeben. Aber …“ Sie

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