No more heartbreak
füttern.«
»Sei keine Zicke. Wir haben dir die Brownies übrig gelassen.«
Max nimmt sich einen und stellt ihre Handtasche auf den zerkratzten Resopaltresen (mit dem sie notgedrungen leben muss). Phoebe füllt die Handtasche aus dem Küchenschrank wieder auf, in dem sich in militärischer Präzision geordnete Vorräte befinden: Schokoriegel, Flaschen mit kalorienfreiem Geschmackswasser, Taschentuchpackungen, aus der Schweiz importierte Baldrianpillen, Ferngläser, Teleobjektive, Mini-Videokameras, Nachtgläser und Tarnkleidung. Bezahlt wird all das – und außerdem Phoebes und Zachs Gehälter – von der äußerst großzügigen Spende, die Max von einer ihrer ersten Klientinnen erhalten hat. Nummer vier der bislang zweiunddreißig Absolventinnen von Ex Inc. Ein zutiefst dankbares Mädchen mit einer zutiefst reichen Familie, die am Ende des Programms den Idioten, der von Bord des Privatjets seiner Eltern per Voicemail-Nachricht mit ihr Schluss gemacht hatte, zutiefst verachtete. Phoebe holt den beschlagnahmten Laptop aus der Tasche und reicht ihn Zach.
»Bridget Stetsons Laptop«, erklärt Max.
»Fällt dir was zu Silverbergs Ex ein?«, fragt Zachary.
»Silverbergs Ex«, wiederholt Max abwesend, holt die ganze Keksdose aus dem Kühlschrank und trägt sie zu ihrem Sofa.
Phoebe folgt ihr, schnappt sich einen Brownie und hilft Max’ Gedächtnis auf die Sprünge. »Der Freak, der von seinen eigenen Füßen besessen ist. Der in der Mensa seine Schuhe auszieht, um allen zu zeigen, dass er keine Plattfüße hat. Der mit den Fingern isst und ständig alle anfasst. Dieser total ekelhafte …«
»Danke, Feebs. Sobald sie das Programm beendet hat, wird auch sie das alles klar sehen. Sie steht so kurz vor dem Abschluss, aber diese Clubpräsidentschaftswahl ist kein Spaß. Wir müssen ihr auf jeden Fall neuen Ansporn liefern«, überlegt Max und lässt sich auf das elegante, wenn auch leicht nach Katze riechende Sofa fallen.
Zach setzt sich auf seinen Schreibtisch und zückt sein Notizbuch. »Öffentliches Konkurrieren kann Hormone schneller aufheizen als eine Mikrowelle. Wir wollen ja schließlich keine Angie-Riverdale-Situation herbeiführen.« Zach erwähnt den Namen einer frühen Klientin von Max: Sie ist Max’ Rat nicht gefolgt und wurde schließlich noch zum zweiten Mal abserviert – vom selben Typen. Und davon, so raunt man sich bei Ex Inc. zu, erholt man sich nie wieder.
»Da hast du recht«, nickt Max. »Wenn du mir ein Glas Milch holst, bist du für alle Zeiten mein bester Freund«, säuselt sie dann.
»Den Titel trage ich schon. Phoebe?« Zach schaut sie mit dem auffordernden Blick des Ranghöheren an. Phoebe steht auf und geht mit einem dramatischen Seufzer zum Kühlschrank.
»Danke«, sagt Max aufrichtig erfreut. »Oh Mann. Meine Füße bringen mich um. Ich hatte zwei Stunde-eins-Termine nacheinander.«
»Also«, sagt Zach aufmunternd und schnappt sich ein paar Brownie-Krümel. »Welchen Ansporn nehmen wir für Trish? ›Oh, richtig, er ist ein Trottel‹? Die ›Mir doch egal‹-Nummer? Oder ›Zur Hölle mit ihm‹?«
Max überlegt, bis Phoebe mit der Milch zurückkommt. »Erste Hälfte: ›Zur Hölle mit ihm‹. Zweite Hälfte: ›Mir doch egal‹.«
»Und wie bläuen wir es ihr ein?«
»Hmmm, buch ihr die Fahrt mit dem Heißluftballon.«
»Wunderbar.« Zachary kritzelt in sein Notizbuch.
Phoebe schaut auf die Uhr und wirft entsetzt die Hände hoch. »Mist! Donnerstagabend. Josh hat sein Schachturnier!« Sie schnappt ihren Rucksack, denn sie will nicht zu spät kommen, um ihren Freund anzufeuern.
»Richte ihm aus, er soll siegen!« Max hebt kämpferisch die Faust.
»Und wir treffen uns später noch downtown. Aufklärungsmission«, sagt Zach, der gerade Max’ Terminplan auf seinem Handy kontrolliert. Dann springt er von seinem Sitz auf und macht sich bereit, zu gehen.
»Stimmt. Säuberst du Bridget Stetsons Laptop? Ich will, dass dieser Taylor auf einem Memory-Stick landet, der so klein ist wie sein Du-weißt-schon-was.«
»Alles klar.«
»Danke, Leute!« Max legt die Hände zum Gruß zusammen und Phoebe macht einen Knicks.
Eine halbe Stunde später beschriftet Max gerade einen neuen Ordner mit dem Namen Bridget Stetson, als ihre Mutter von oben aus der Küche ruft: »Max? Kommst du mal kurz?«
»Moment!«
Max schiebt den Ordner unter den Stapel College-Prospekte, die auf ihrem Schreibtisch liegen. Falls ihre Mutter mal auf den Gedanken kommt, sie hier zu besuchen. Nach einigen
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