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Noelles Demut

Noelles Demut

Titel: Noelles Demut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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Danke!“
    „Danke mir nicht zu früh. Wir haben noch den ganzen morgigen Tag und eine weitere Nacht vor uns.“
    Seine Worte verfehlten nicht ihre Wirkung. Noelle war sicher, dass er nur ihre Furcht schüren wollte, und ärgerte sich, dass er damit Erfolg hatte.

Kapitel 20

    Ein Geräusch ließ Noelle hochschrecken. Um sie herum war es stockfinster. Kein Laut war zu hören. Selbst Simons Atem nahm sie nicht wahr. Vorsichtig strich sie über das leere Bett. Er war nicht bei ihr.
    Panik griff mit eisigen Fingern in ihren Nacken. Noelle zwang sich, ruhig zu atmen. Der Geruch von Erdbeeren und die weiche Matratze unter ihrem Körper sagten ihr, dass sie nicht in einem feuchten Keller hockte. Sie erinnerte sich an eine Lampe, die auf dem Nachttisch gestanden hatte.
    Gefühlte fünf Stunden später fand sie endlich den Lichtschalter. Blinzelnd sah sie sich um und beruhigte ihren Herzschlag. Sie war noch immer in dem Zimmer mit dem Himmelbett. Neben ihr, eingebettet in Rosenblätter, lag ein Zettel. Noelle griff nach dem Stück Papier.

    Liebste Nell,
    Ich besorge uns Frühstück.
    Im Badezimmer findest du alles, was du brauchst.
    Zieh nur den schwarzen Kimono an und warte auf mich.
    Als dein Master bitte ich dich, deine Neugier zu bekämpfen.
    Wandere nicht durch den Club.
    Wir werden ihn gemeinsam ansehen.
    Ich liebe dich.
    Bin gleich zurück.
    S.

    Noelle nahm eine Hand voll Rosenblätter und vergrub ihre Nase darin.
    Dass Simon eine so romantische Ader hatte gefiel ihr. Tief sog sie den Duft der Blätter in ihre Nase.
    Ihr knurrte der Magen. „Frühstück ist gut“, plapperte sie in die Stille hinein. „Beeil dich, mein kleiner Romantiker. Ich sterbe vor Hunger.“
    Noelle hüpfte aus dem Bett und zog die dicken Vorhänge zur Seite. Überrascht starrte sie ihr eigenes Spiegelbild an.
    „Heiliges Kanonenrohr! Wie siehst du denn aus?“
    Ihr Haar war völlig zerzaust und stand in alle Himmelsrichtungen ab. Ihre Wangen glühten, als würde Simon seine Hände über ihren Körper wandern lassen. Das Strahlen ihrer Augen überraschte sogar sie. Grinsend strich sie über ihre geschwollenen Lippen. Eine Weile stand sie da und lächelte sich einfach nur an. Sie genoss es, dass es ihr gut ging. Mehr als nur gut. Seit einer halben Ewigkeit war sie wieder rundum glücklich. Keine Geheimnisse oder Schamgefühle trübten ihre Stimmung.
    Beschwingt ging sie ins Bad, das sich hinter der zweiten Tür im Zimmer verbarg. Duftende Duschöle, Bodylotions und Cremes standen auf einem kleinen Tisch. Flauschige Handtücher lagen bereit und am Haken hinter der Tür hing der Kimono. Er würde gerade so bis zu ihren Oberschenkeln reichen.
    „Lüsterner Schlingel! Da siehst du ja ständig meinen nackten Hintern.“ Noelle lachte ausgelassen.
    Die warme Dusche tat ihr gut und belebte ihre verspannten Muskeln. Noelle suchte sich eine Bodylotion aus, die nach Frühlingsblumen duftete und hüllte ihren ganzen Körper in diesen Geruch. Der Kimono war noch kürzer, als sie befürchtet hatte. Als sie sich im Spiegel betrachtete, konnte sie ihre Scham sehen. „Lüstling“, lachte sie.
    Zurück im Zimmer, räumte sie auf. Voller Verachtung schüttete sie das Wasser aus dem Sektkühler ins Waschbecken.
    „Eiswürfel! Wer kommt nur auf so gemeine Ideen? Tabu Nummer zwei: keine Stöcke und kein Eis.“
    Als sie mit Aufräumen fertig war, ließ sie sich aufs Bett plumpsen und starrte unentwegt die Tür an. Warten war nicht gerade ihre Stärke. Wie lange würde Simon noch brauchen? Nur ein kleiner Blick in den Flur sollte doch erlaubt sein? Sie stand schon an der Tür. Dann ging sie wieder zum Bett zurück, drehte sich um und warf einen verachtenden Blick auf Simons Brief.
    „Mistkerl! Wenn du den Club nicht erwähnt hättest, wäre ich gar nicht so neugierig. Du bist selbst schuld.“
    Noelle eilte zur Tür, öffnete sie ganz leise und spähte in den Gang. Mucksmäuschenstill huschte sie über den Flur. Drei Zimmer weiter hielt sie inne, sah sich noch einmal um und öffnete die Tür. Sie tastete nach dem Lichtschalter und siehe da: Sie hatte sich nicht geirrt. Das war der Raum, in dem sie Simon beobachtet hatte.
    Lange Stahlketten hingen von der Decke herab. Dieser Raum übte eine morbide Faszination auf sie aus. John hatte mit den Ketten um seine Arme sinnlich ausgesehen.
    Die Ketten waren mit irgendwas lackiert. Sie sahen rostig aus, waren es aber nicht. Noelle schlang eine der Ketten wie eine Blumenranke um ihren Unterarm.
    „Das fühlt sich

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