Noelles Demut
Mensch schafft es, den ganz in den Mund zu nehmen.“
„Man kann es schaffen, glaub mir. Wirst du es versuchen?“
„Ist das eine Masterfrage oder eine Simonfrage?“ Ihre Stimme klang hochmütig.
„Spielt das eine Rolle?“
Es spielte keine Rolle und Noelle war jetzt schon klar, dass sie alles versuchen würde, um ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Doch das musste er nicht wissen. Wahrscheinlich sah er ihr das sowieso an der Nasenspitze an. Keck fragte sie ihn: „Du stehst also auf Hardcoreblowjobs! Was erwartet mich noch?“
„Wenn du aufgegessen hast, sehen wir uns den Club an. Ich habe die Räume vorbereitet. In jedem liegt ein bestimmtes Spielzeug, was ich verwenden werde. Ich möchte, dass du dir drei Räume aussuchst, in denen wir heute und morgen spielen werden.“
„Drei?“ Noelle riss die Augen weit auf. „Willst du mich fertigmachen? Ich muss morgen zur Arbeit. Fred schmeißt mich raus, wenn ich fix und fertig bin.“
Simon sah auf seine Uhr. „Wir haben noch dreißig Stunden. Drei Sessions sind wirklich nicht viel.“
„Und ich bin lüstern? Ha!“
Sie lachten, und die Unbefangenheit tat beiden gut.
„Nell?“
„Ja!“
„Ich bin froh, dass wir endlich darüber reden können.“
Noelle schob ihren Stuhl zurück und quetschte sich auf Simons Schoß.
„Es ist gut so, wie es ist. Ob ich von Anfang an damit hätte umgehen können, weiß ich nicht. Ich liebe dich, Simon, und freue mich auf alles, was du mir zeigst.“
Sein Kuss war zärtlich und voller Liebe. Noelle gab sich allerdings nicht der Illusion hin, dass die folgenden Stunden genauso sanft ablaufen würden. In freudiger Erwartung zuckte ihre Scham und krampfte verlangend.
„Ist das Johns Bar?“
„Ja! Er liebt es, Cocktails zu kreieren. Isabella hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihn an seine Grenzen zu bringen. Bis jetzt hat er jeden gekannt, den sie haben wollte.“
„Bei dem Spiel mache ich mit. Wäre ja gelacht, wenn zwei Powerfrauen ihn nicht in die Knie zwingen können. Hast du eigentlich mitbekommen, dass Ann und er jetzt auch ein Paar sind?“
„Ann hat mich angerufen, ja. Bewundernswert, dass sie sich darauf einlässt.“
„Wieso denn das? Sie lieben sich.“
„Frag Ann! Es steht mir nicht zu, ihr vorzugreifen. Aber glaube mir, diese Entscheidung ist ihr nicht leicht gefallen.“
„Solche Andeutungen kann ich auch nicht leiden. Tabu Nummer drei.“
Noelle beobachtete das Zucken um Simons Mundwinkel. Offenbar konnte er sich kaum das Lachen verkneifen.
Von einer Sekunde zur anderen verhärtete sich seine Mimik. Master Simon hatte das Spiel begonnen. Noelles Herz schlug höher. Er führte sie durch eine offenstehende Flügeltür. Vor ihnen tauchten Separees auf.
Klar und bestimmend erklang Simons Stimme. „Du findest acht Varianten, deine Ängste zu ergründen. Diese Separees haben nur ein Thema: Lustschmerz. In einer der Nischen wirst du deine Bestrafung empfangen. Wähle zwei Räume!“
„Ich denke drei?“, fragte Noelle patzig und konnte doch das ängstliche Zittern in ihrer Stimme nicht verbergen. Würde sie stark genug sein, Simons geplantes Rollenspiel durchzustehen? Er schien es ihr zuzutrauen. Sie selbst war nicht so zuversichtlich.
Dass seine Stimme hart klang, als er sie zurechtwies, machte es ihr nicht leichter.
„Regel Nummer eins: Stell mich niemals in Frage, Sklavin!“
„Darf ich noch etwas sagen, Herr?“
„Sprich!“
„Ich möchte dich sehen. Bitte keine Augenbinde.“
Erleichtert sah sie Simons knappes Nicken. Sie holte tief Luft und stellte sich ihrer Aufgabe.
In der Mitte der ersten Nische befand sich ein Büßerbock. Die Vorstellung, Simon würde sie von hinten nehmen, erregte sie, doch sie würde ihn nicht sehen können. Noelle ging schnell weiter, Simon immer dicht an ihrem Rücken. Sie spürte seine Wärme.
In der nächsten Nische stand ein Andreaskreuz. Noelle sah augenblicklich Simons Gemälde vor sich. Würde sie wirklich so sinnlich aussehen wie er sie gemalt hatte? Sie trat einen Schritt näher. Neben dem Kreuz hingen zwei Peitschen und zwei Gerten. Auf dem Boden standen, an die Wand gelehnt, zwei unterschiedlich lange Rohrstöcke. Noelle nahm sie und verstaute sie in der Kommode, die an der Wand stand.
„Nummer eins, Herr“, sagte sie und senkte vor Simon den Blick.
Seine Finger streichelten ihre Wange. „Ich bin stolz auf dich“, hörte sie ihn sanft sagen. Seine Worte füllten ihr Herz mit Wärme. Am Ende dieser Session würde ihr Herr vor stolz
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