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Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
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was soll's!"
    "Aber wenn du Glück hast, Benno, dann ist dein Lokal hier in der Zeitung. Mit Bild und allem. Das ist doch 'ne Riesenwerbung."
    Folkerts beugte sich etwas vor, nachdem er Harm noch einen Korn nachgeschüttet hatte. "Und wenn ich Pech habe", vollendete er Harms Äußerung, "dann ist statt dessen ein Foto vom Landhaus drin in der BILD-Zeitung!"
     

3. Kapitel
    Lorant fuhr weiter Richtung Forlitz-Blaukirchen.
    Hinter einer Biegung trat er auf die Bremse. Die Reifen des Carisma quietschten. Das ABS verhinderte das Schlimmste. Der Wagen kam zum Stehen. Ein Mann stand mitten auf der Fahrbahn, schwenkte eine Fahne.
    Etwa zwei Dutzend weitere Personen standen auf der Straße.
    Einige von ihnen hielten Flaschen in der Hand. Unter johlender Anteilnahme der Allgemeinheit wurden tennisballgroße Kugeln über den Asphalt gerollt.
     
    Oh nein, das hat mir gerade noch gefehlt!, ging es Lorant durch den Kopf.
    Vom Nationalsport der Friesen hatte er schon gehört.
    Boßeln nannte sich das und in dem Fernsehbericht, den Lorant in grauer Vorzeit mal darüber gesehen hatte, wurde das so dargestellt, als ob es sich um eine Art norddeutsche Version des französischen Boule-Spiels handelte. Natürlich wie in Deutschland üblich in Vereinen organisiert und streng in Wettbewerbe mit Hartholz- oder Gummikugeln getrennt.
    Ob es denen, die auf dieser Straße herumstanden, wirklich in erster Linie um irgendeinen sportlichen Ehrgeiz ging, bezweifelte Lorant angesichts der offenbar feucht-fröhlichen Stimmung, die unter den Teilnehmern herrschte.
    Lorant hupte.
    Schließlich könnten die ja mal ein bisschen Platz machen!, dachte er.
    Einige der Boßel-Spieler drehten sich um. Flaschen und Pinnchen wurden gehoben und dem Auswärtigen freundlich zugeprostet. Irgendwo brandete Gelächter auf.
    Der Fahnenschwenker trat von der Seite her an Lorants Wagen heran, tickte dann mit den Fingern gegen die Seitenscheibe.
    Offenbar will der was von mir!, schloss Lorant und ließ per Knopfdruck die Scheibe hinunter.
    "Ich will da durch!", sagte Lorant ziemlich direkt und ohne Schnörkel. Manchmal sollte man die Dinge eben auf den Punkt bringen, ging es ihm durch den Kopf.
    Sein Gegenüber schien genauso zu denken.
    Er antwortete trocken: "Nee, dat gait nich!"
    "Ey, wie?"
    Lorant war etwas irritiert und machte einen
    Gesichtsausdruck, der das auch ohne weitere Worte hinreichend zum Ausdruck brachte.
    Der Fahnenschwenker, ein rotgesichtiger, sommersprossiger Mann, von dem man annehmen konnte, dass er wohl auch schon einige der Schnappspinnchen hinuntergestürzt hatte, schluckte jetzt und machte ein sehr konzentriertes Gesicht. Das musste er auch, denn er versuchte jetzt hochdeutsch zu sprechen. Offenbar nicht seine Muttersprache.
    "Sie können hier nicht durch."
    "Wieso nicht?"
    "Sieht man doch: Hier wird geboßelt."
     
    "Und wie lange dauert das?"
    "Wir ziehen hier die Straße entlang."
    "Wahrscheinlich mit einem halben Stundenkilometer oder so."
    "Oder so, ja."
    "Können Sie den Leuten da nicht mal sagen, dass sie für'n Moment Platz machen und die Kugeln wegräumen? Ich bin ja auch schnell durch."
    "Mitten im Wettbewerb?"
    Lorant atmete tief durch.
    Jetzt hatte er den Weg bis Forlitz-Blaukirchen beinahe gefunden und dennoch führte wohl kein Weg daran vorbei, so kurz vor dem Ziel wieder umzukehren.
    Und das wegen ein paar Boßel-Spielern.
    Von der Tatsache gar nicht zu reden, dass Lorant um ein Haar in die Gruppe hineingefahren wäre. So einen Unsinn sollte man verbieten!, ging es ihm durch den Kopf. Allerdings musste er zugeben, dass er auch um einiges zu schnell gewesen war.
    Einer aus der Boßel-Schar kam mit seiner Flasche Klaren auf Lorants Wagen zu, trat dann an das Seitenfenster heran und hielt die Flasche hoch. In der anderen Hand hielt er ein Pinnchen.
     
    "Auch ein Söipke?"
    "Wie?"
    "Etwas zu trinken", sagte der Mann mit der Flasche gestelzt.
    Die Prinz Heinrich-Mütze war ihm etwas in den Nacken gerutscht. Ein übler Schluckauf machte ihm zu schaffen.
    "Nein danke", maulte Lorant.
    "Jo, selber Schuld", erwiderte der Mützenträger und goss sich selbst ein 'Söipke' ein. Todesmutig stürzte er den Inhalt des Pinnchens in einem Zug den Rachen hinunter. Gleich anschließend musste er aufstoßen.
    Der Fahnenträger grinste.
    "Wer nich will, der hat schon, was?"
    "So isses!"
    "Eigentlich gar nicht das richtige Wetter zum Boßeln. Wenn's draußen kälter ist, wird einem auch nicht so warm vom Söipke!"
    "Ich dreh dann wohl besser",

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