Nozze - eine homoerotische Geschichte (German Edition)
das?“
„ Wonach sieht es denn aus?“, gab Simon schroffer zurück, als er wollte. Seine Augen badeten in Tränen, deshalb hielt er den Blick gesenkt, damit Marco nicht sah, wie schlecht er sich fühlte. Dann drehte er sich um und ging.
Marco lief hinter ihm her. „Das war es nun? Simon, du kannst jetzt nicht gehen!“
Als Simon schon fast bei der Wohnungstür angekommen war, spürte er Marcos Hand auf seiner Schulter. „Ich überlebe das nicht“, flüsterte Marco, den Kopf gesenkt.
Dass Marco Schwäche zeigte, kannte Simon nicht. Mit heftig pochendem Herzen blieb er im Flur stehen.
Marco nahm Simons Kinn in die Hände und wischte ihm mit den Daumen die feuchten Spuren von der Wange. „Ich weiß, dass ich dich sehr verletzt habe und es tut mir leid! Bitte gib mir noch eine Chance!“
„ Woher weiß ich, dass du es tatsächlich ernst meinst?“, fragte Simon leise.
„ Warte hier, bitte!“ Marco sprintete davon, in Richtung Schlafzimmer. Aber schon einen Moment später stand er wieder vor Simon. Er war noch immer nackt. „Die hier habe ich selbst gemacht. Für uns.“ Er hielt eine kleine Schachtel in der Hand, aus der er zwei dünne Lederbändchen herauszog, an denen jeweils ein münzgroßer flacher Stein hing. Beim näheren Hinsehen erkannte Simon, dass mit feinen Pinselstrichen ein chinesisches Schriftzeichen aufgemalt worden war.
Nachdem Simon dazu nichts sagte, erwiderte Marco: „Das Symbol heißt AI und steht für Liebe.“ Um seine Nase breitete sich eine sanfte Röte aus. „Die hatte ich schon gemacht, bevor das mit Olli war.“ Marco vermied es, Simon anzusehen.
Hatte Marco tatsächlich von Liebe gesprochen? Simon rauschte das Blut in den Ohren. Endlich fand er auch seine Sprache wieder, denn er wollte die Antwort aus Marcos Mund hören: „Warum? Warum hast du diese Anhänger gemacht?“ Sie waren wunderschön. Diese künstlerische Ader hatte er Marco nicht zugetraut. Er musste sich mächtig ins Zeug gelegt haben.
„ Weil ...“, stammelte Marco und sah Simon nun tief in die Augen, „Weil ich dich liebe.“
Simon konnte darauf nichts antworten. Er bekam kaum noch Luft. Marco liebt mich wirklich?
Marco sah richtig zerknirscht aus, weil Simon nichts erwiderte, und geriet ins Stottern: „Und weil ich möchte ... Alle sollen sehen, dass wir zusammengehören.“
Auffordernd hielt ihm Marco einen Anhänger hin. Simon wusste, wenn er ihn annahm, würde das bedeuten, sie wären wieder zusammen.
„ Wie ernst ist es dir mit uns?“, fragte Simon leise, worauf Marco noch einen Schritt näher kam. Simon konnte die Hitze fühlen, die sein nackter Körper ausstrahlte. Das macht er nur, um mich zu quälen , dachte er.
„ Mir ist es sehr ernst mit uns.“ Als Simon immer noch nicht nach dem Anhänger griff, ließ Marco die Hand sinken. „Simon, bitte, sag doch endlich, ob du mir noch eine Chance gibst!“
Alles in Simon sehnte sich danach, endlich wieder mit Marco zusammen zu sein, aber er war wie versteinert. Noch nie hatte er Marco so emotional erlebt. Er gab sich sonst immer nur cool. Konnte es tatsächlich sein, dass seine Worte aufrichtig waren?
Langsam griff Simon nach dem Anhänger in Marcos Hand. „Er ist wirklich sehr schön.“
Marco nahm ihm die Kette jedoch wieder ab, schmiegte sich eng an Simons Körper und legte ihm das Band um den Hals. Seine Augen strahlten; ein verwegenes Grinsen machte sich auf Marcos Gesicht breit.
Da war er wieder, der alte Marco. Simon spürte, wie seine Knie weich wurden.
Marcos Hände legten sich auf seine Hüften, der sinnliche Mund kam immer näher, bis sich ihre Lippen trafen und miteinander verschmolzen. Simon mochte die Wärme, die von dem vertrauten Körper ausging. Sie umhüllte ihn wie eine schützende Decke.
„ Ich liebe dich“, flüsterte Simon an Marcos Lippen.
Dieser seufzte: „Ti amo.“
Sie streichelten sich, wobei sie die innige Nähe des anderen genossen. Marco drückte ihn fester gegen die Wand, sodass ihre beginnenden Erektionen aneinanderrieben. Marco ging dabei gewohnt besitzergreifend vor, aber Simon machte das an. Er ließ sich gerne von dem großen, starken Kerl verführen.
„ Willst du mich heiraten?“, nuschelte Marco plötzlich in seinen Mund.
„ Was?“ Simon versteifte sich kurz. Das ging ihm nun doch ein wenig zu weit. Aber dennoch schlug sein Herz Purzelbäume, wenn er daran dachte, für immer mit diesem dominanten Mann verbunden zu sein.
„ Ich krieg dich schon noch rum“, hauchte Marco in seinen Mund
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