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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Kath“, sagte Sam und nahm sie vorsichtig in den Arm. „Alles in Ordnung mit dir? Du zitterst ja schon wieder.“
    Kathleen sah nach oben und erkannte wieder den Mond zwischen den Bäumen. Und ganz plötzlich überkam sie ein merkwürdiges Gefühl, das ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    „ Lass uns weitergehen“, bat sie und hatte es plötzlich eilig wieder zum Auto zu kommen. „Ich… Ich will zur Hütte zurück.“
    „ Ist gut“, sagte Sam beruhigend. „Es ist nicht mehr weit, Kathleen. Keine Sorge.“
    Kathleen nickte, beschleunigte aber trotzdem das Tempo. Irgendetwas war eigenartig an diesem Wald und sie konnte beim besten Willen nicht sagen, was es war. Es war so verwirrend, dass alles hier im Sonnenlicht so friedlich und idyllisch auf sie gewirkt hatte und durch die Dunkelheit plötzlich unheimlich und bedrohlich wirkte.
    Kathleen war überaus erleichtert, als sie aus dem Wald herauskamen und endlich auf die Straße traten. Der Mond erleuchtete den Asphalt und Kathleen konnte das Auto von hier aus bestens erkennen.
    „ Komm schon“, sagte Sam leise, der inzwischen auch etwas besorgter wirkte. Kathleen vermutete, dass ihre Reaktion ihn bekümmerte, denn eigentlich hatte sie es noch nie erlebt, dass Sam sich in der Dunkelheit fürchtete. Aber die Sorge um sie schien auch ihn erheblich vorsichtiger zu machen. Ein Heulen ertönte und Kathleen spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam. Wölfe. Hier gab es Wölfe? Bitte nicht auch das noch.
    „ Keine Angst“, sagte Sam beruhigend. „Die haben mehr Angst vor uns, als wir vor ihnen. Und für den Notfall habe ich meine Dienstwaffe dabei.“
    Er klopfte an seine Hüfte und Kathleen nickte etwas beruhigter. Doch gerade als sie weitergehen wollten, durchfuhr ein grässlicher Laut die Luft. Es war ein helles Kreischen, das durch den ganzen Wald zu hallen schien und jedes andere Geräusch verschluckte. Es erinnerte entfernt an das Geräusch von Fingernägeln auf einer Tafel und verursachte Kathleen automatisch eine Gänsehaut. Adrenalin schoss augenblicklich durch ihren gesamten Körper und sie konnte das Blut in den Ohren rauschen hören.
    Sams Griff um ihren Oberarm wurde fester und wenn Kathleen nicht selber so unter Anspannung gestanden hätte, dann hätte der Griff sicherlich geschmerzt. So hingegen spürte sie es kaum und konzentrierte sich hauptsächlich darauf, schneller zu gehen, um so bald wie möglich wieder im sicheren Auto zu sitzen. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    Als sie noch ungefähr fünfzig Meter von dem Auto entfernt waren, erstarrte Sam und brachte somit auch Kathleen zum Stehen. Kathleen wollte im ersten Moment protestieren, aber dann sah sie, was Sam zum Stoppen gebracht hatte und die Worte blieben ihr im Hals stecken.
    Obwohl es im Schatten der Bäume bereits stockdunkel gewesen war, schien es auf der Straße dank des Mondlichts fast taghell zu sein, sodass man genau sehen konnte was sich dort abspielte.
    Vor dem Auto stand Etwas. Kathleen hätte nicht sagen können, was es war, aber sie war sich vollkommen sicher, dass sie ein solches Wesen noch nie im Leben gesehen hatte. Es stand auf zwei Beinen und hatte lange, dunkle Haare, sowie eine pechschwarze Haut. Doch die Augen waren rot und leuchteten so hell als wären es kleine Taschenlampen. Die Hände des Monsters liefen in spitze Finger aus, an denen lange Krallen zu erkennen waren. Das Wesen war mindestens zwei Meter hoch, mit einer breiten Brust und kräftigen Oberarmen. Doch was Kathleen am meisten schockierte waren die großen, fledermausartigen Flügel am Rücken der Kreatur.
    Der Wind stand glücklicherweise so, dass er ihren Geruch von dem Tier fortwehte, denn ansonsten hätte das eigenartige Geschöpf sie mit Sicherheit längst gewittert. So jedoch schlug ihnen selbst ein unangenehmer, ledriger Geruch entgegen, den sie überhaupt nicht einordnen konnten.
    Sams Griff um Kathleens Arm wurde noch fester, aber sie registrierte es gar nicht. Wie gebannt starrte sie weiterhin auf das Tier vor ihr und wäre nicht einmal dazu imstande gewesen sich zu bewegen, wenn das Monster in diesem Moment auf sie zugerannt wäre.
    In diesem Moment, drehte die Kreatur sich um und legte den Kopf nach hinten. Sie entblößte ein paar spitze, schneeweiße Zähne und stieß wieder das schreckliche, ohrenbetäubende Kreischen aus, das Kathleen abermals eine Gänsehaut über den ganzen Körper jagte. Ihr gesamter Körper verkrampfte sich und sie stand kurz davor ebenfalls laut zu schreien, um

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