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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Kapitel 1
    Der Antrag
     
    Der Fahrtwind blies durch das offene Fenster des Autos und zerzauste Kathleens lange, braune Haare. Das Wetter war einfach herrlich und sie hatte sich vorgenommen, jede Sekunde davon voll auszukosten. Sie hatte sich mit geschlossenen Augen zurückgelehnt und genoss wie die Sonne ihr Gesicht erwärmte. Sie trug ein luftiges, rotes Sommerkleid, das ihr bis zu den Knien reichte und dazu leichte Schuhe, die perfekt zu ihrem Outfit passten.
    Sie war sofort begeistert gewesen, als Sam ihr vorgeschlagen hatte einen Ausflug zu machen und so dem Stadtlärm ein wenig zu entkommen. Sams Onkel hatte ihnen für das Wochenende eine Jagdhütte südlich der Great Lakes geliehen. Vor ein paar Stunden hatten sie dort ihre Taschen abgeliefert, um dann sofort wieder loszufahren und eine Spritztour zu machen. Das einsame Holzhäuschen wurde offensichtlich im Sommer kaum genutzt und war deswegen ein wenig staubig, aber die Lage war unheimlich idyllisch und romantisch. Ideal für ein junges Paar, das ein wenig vor dem Alltag fliehen wollte.
    Kathleen liebte es neue Orte kennen zu lernen und war froh endlich mal wieder aus dem Haus zu kommen. In letzter Zeit hatte sie viel zu viel über ihren Prüfungsunterlagen gesessen und viel zu wenig Zeit für ihre Beziehung gehabt. Sie studierte seit vier Jahren Jura und freute sich jetzt schon auf den Moment ihres Abschlusses. Der Stoff war sehr schwer war und ihr blieb kaum Freizeit um das Leben zu genießen, aber immerhin hatte sie dank ihrer Studienwahl den bisher wichtigsten Mann in ihrem Leben kennen gelernt.
    Lächelnd sah sie zu Sam hinüber, der entspannt am Steuer saß und auf die Straße sah. Er war 1,90m groß und hatte kurze, rötliche Haare. Seine Augen waren strahlend blau und er hatte ein Grübchen an seinem kantigen Kinn. Außerdem besaß er sehr breite Schultern und kam ihr insgesamt unglaublich groß und stämmig vor. Er war Polizist und nahm seinen Job für ihren Geschmack manchmal vielleicht etwas zu wichtig.
    Kathleen hatte ihn während eines Praktikums bei einer Anwaltskanzlei kennengelernt, als sie versuchte beim Polizeipräsidium ein paar Hintergrundinformationen über eine recht delikate Straftat zu bekommen. Sam war damals noch ziemlich frisch im Polizeidienst gewesen, war ihr aber gleich wegen seiner imposanten Erscheinung aufgefallen. Offenbar hatte sie ihm auch gefallen, denn eins war zum Anderen gekommen und sie hatten sich verabredet. Aus einer Verabredung waren zwei geworden und inzwischen waren drei Jahre vergangen und sie waren glücklicher miteinander denn je.
    „ Alles ok, Liebling?“, fragte Sam und drückte Kathleens Hand, als er bemerkte dass sie ihn nachdenklich betrachtete.
    Kathleen lächelte ihm zu und nickte.
    „ Alles bestens“, gab sie zurück. „Ich bin so froh, dass du mich eine Weile aus dem Haus rausgeholt hast. Wenn ich noch etwas länger über diesen dämlichen Gesetzestexten gesessen hätte, dann wäre ich wahrscheinlich verrückt geworden.“
    „ Keine Sorge, mein Schatz“, beschwichtigte Sam sie. „In zwei Wochen hast du die Prüfungen hinter dir und dann wirst du bald eine richtig tolle, erfolgreiche Anwältin und bringst alle Kerle hinter Gitter, die ich für dich anschleppe.“
    Kathleen grinste breit und warf ihm dann einen schelmischen Blick zu.
    „ Vielleicht werde ich ja auch die Strafverteidigerin deiner Verbrecher“, gab sie zu bedenken.
    „ Niemals. Das könntest du mir doch nicht antun.“
    „ Wenn ich der Meinung wäre, dass du sie zu Unrecht verhaftet hast, dann schon.“
    „ Ach. Du traust mir also nicht zu, dass ich einen Verbrecher von einem Unschuldigen unterscheiden kann?“
    Seine Augen blitzten humorvoll, während er darauf wartete wie sie mit dieser Frage umgehen würde. Er respektierte Kathleen sehr und genoss es sie immer wieder spielerisch damit aufzuziehen, dass sie nach ihrem Studium wahrscheinlich mehr Geld verdienen würde als er. Eine Tatsache, die ihm sicherlich keine schlaflosen Nächte bereiten würde. Seiner Meinung nach maß sich seine Männlichkeit keinesfalls an seinem Kontostand.
    „ Oh, das traue ich dir schon zu, Sam“, sagte Kathleen schließlich. „Aber jeder Mensch kann sich auch mal irren, oder?“
    Sam stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
    „ Mutig, mutig, Frau Staatsanwältin. Ich hoffe, dass Sie Ihre Theorien auch stets beweisen können.“
    Kathleen lächelte breit. Sie liebte es sich mit Sam zu necken. Es machte ihr den Stress von der Uni

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