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Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Sie war nicht beeindruckt von seiner energischen Kinnlinie, den Fältchen in seinen Augenwinkel, wenn er lächelte, oder der Art, wie er sein kariertes Hemd ausfüllte.
    „Sie sind Pilot?“
    Er nickte abwesend. „Ich habe ein Frachtunternehmen in South Salmon.“ Er nahm seine Bierflasche in die Hand. „Ich würde die beiden ja lieber bewusstlos schlagen und mit nach Hause schleppen“, gab er zu, „aber ich gebe mein Bestes, um mich zurückzuhalten.“
    „Betrachten Sie es als eine den Horizont erweiternde Erfahrung“, schlug sie vor.
    „Lieber nicht.“
    Sie lächelte. „Sie Armer. Haben Sie denn etwas gefunden,wo Sie die nächsten paar Wochen wohnen können?“ Sobald die Worte raus waren, klangen sie für Dakota auf einmal ganz seltsam. „Ich meine, äh, also wenn Sie keine Lust auf ein Hotel haben, könnte ich Ihnen ein paar möblierte Mietwohnungen oder …“ Sie schluckte und hielt sich an ihrem Drink fest.
    Finn drehte sich mit seinem Barhocker zu ihr um. Aus dunklen Augen betrachtete er ihr Gesicht, dann glitt sein Blick ein wenig tiefer, bis er ihr schließlich direkt in die Augen schaute.
    So viel Aufmerksamkeit war ungewohnt für sie. Ihr normalerweise unerschütterlicher Magen flatterte. Nicht stark. Es war nur ein kleines Zittern.
    „Ich habe eine Unterkunft“, sagte er mit leiser, leicht rauer Stimme. „Vielen Dank.“
    „Gern geschehen. Ich, äh, ich denke, Ihre Brüder haben gute Chancen, eine Weile in der Show zu bleiben.“
    „Das fürchte ich auch.“ Er beugte sich zu ihr. „Ich habe ein Leben in Alaska. Bill, mein Partner in meinem Frachtunternehmen, wird ausflippen, wenn ich ihm erzähle, dass ich hierbleiben muss.“ Er fuhr sich mit der Hand durch die dunklen Haare. „Wir haben Vorfrühling. In ungefähr sechs Wochen beginnt die Saison. Bis dahin muss ich zurück sein. Das sollte reichen, um sie wieder zur Vernunft zu bringen, oder?“
    Sie wollte ihm die Hoffnung nicht nehmen, wusste aber auch, dass es sinnlos war zu lügen. „Ich weiß es nicht. Das kommt darauf an, wie viel Spaß es ihnen bringt. Sie könnten natürlich auch früh rausgewählt werden …“
    „Um sich dann auf den Weg nach L. A. zu machen.“ Er verzog das Gesicht. „Das hat Geoff zumindest gesagt. Hier kann ich wenigstens ein Auge auf sie haben. Kids. Mit ihnen hat man nichts als Ärger. Haben Sie welche?“
    „Nein.“ Sie nippte an ihrem Drink und überlegte, wie sie schnell das Thema wechseln konnte. „Gibt es in Ihrer Familie nur noch Sie und Ihre beiden Brüder?“
    „Ja. Unsere Eltern sind bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.“
    „Das tut mir leid.“
    „Es ist schon lange her. Seit Jahren gibt es nur noch uns, wissen Sie? Meine Brüder waren toll, als sie noch jünger waren. Es gab ab und zu ein paar Schrammen, aber alles in allem waren sie sehr verantwortungsvoll. Was, zum Teufel, ist aus ihnen geworden?“
    Sie schaute in seine dunklen Augen. „Nehmen Sie es nicht persönlich. Sie haben fantastische Arbeit mit ihnen geleistet.“
    „Offensichtlich nicht.“
    Tröstend berührte sie seinen Arm, spürte die Hitze, die durch den dünnen Stoff seines Hemdes drang. Es war schon sehr lange her, dass sie mit einem Mann im Bett gewesen war. Langsam wurde es Zeit, das zu ändern.
    Er starrte sie an. Sie brauchte eine Sekunde, bevor sie sich daran erinnerte, dass sie etwas hatte sagen wollen.
    „Ähm, das ist nur eine Phase in ihrem Leben. Auf Sie wirkt das, als würden die beiden alles wegwerfen, was sie je gelernt und geschätzt haben. Doch das ist es, glaube ich, nicht. Sie testen einfach ihre Grenzen, testen sich selbst, aber sie wissen, dass Sie da sind, wenn sie Hilfe brauchen.“ Vorsichtig zog sie die Hand zurück und wartete dann darauf, dass das Gefühl der Wärme und Stärke, das sie immer noch spürte, verebbte.
    Das tat es jedoch nicht.
    „Sie werden mich nicht um Hilfe bitten“, erklärte er grimmig. Ihre Berührung hatte anscheinend überhaupt nichts in ihm ausgelöst. Was sich für sie wiederum überhaupt nicht gut anfühlte.
    „Vielleicht ja doch. Außerdem sollten Sie stolz sein, weil die beiden so viel Sicherheit haben und sich so wohlfühlen, dass sie sogar das Risiko eingehen, Sie zu enttäuschen. Sie vertrauen Ihnen offenbar so sehr, dass sie nicht einmal auf die Idee kommen, Ihre Liebe und Unterstützung verlieren zu können.“
    Wieder sah er sie so finster an wie am Morgen. „Sie sind ein viel zu fröhlicher Mensch. Das wissen Sie aber, oder?“
    Sie

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