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Nur du weckst diese Sehnsucht

Nur du weckst diese Sehnsucht

Titel: Nur du weckst diese Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Carson
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Kate und Memphis wartete. „Was wollte er?“, fragte er schlecht gelaunt.
    „Er wollte, dass Kate eine Veranstaltung für ihn organisiert“, antwortete Memphis.
    „Dieser Vollidiot!“, zischte Kates Bruder voller Zorn.
    Kate erschrak über Brians heftige Reaktion. „Es ist alles halb so schlimm, Brian.“
    „Halb so schlimm?“ Brian war in Rage und nicht zu bremsen. „Spinnst du? Das glaubt doch kein Mensch, dass mit Olivia nicht auch schon vor der Scheidung was lief! Warum siehst du diesem Typen immer alles nach?“
    Brians Worte erinnerten sie unwillkürlich an ihr eigenes dunkles Geheimnis. Auch Memphis schien daran zu denken, denn er ließ ein auffälliges Husten vernehmen. Kate warf ihm einen warnenden Blick zu. Durfte sie sich nicht wenigstens ein paar Minuten im Glanz ihres neuen Selbstbewusstseins sonnen? Bevor sie ihrem Bruder die ungeschminkte Wahrheit verriet?
    In Memphis’ Gesicht las sie die Antwort: Nein. Vor Furcht klopfte ihr Herz wie wild, und sie bedeutete ihm mit einem leichten Kopfschütteln, dass er den Mund halten sollte. Doch Memphis James tat ja bekanntlich nur das, was er für richtig hielt.
    So auch jetzt.
    „Man muss auch mal verzeihen können, Brian“, sagte er, und dann, mit einem auffordernden Seitenblick auf Kate: „Und außerdem kommt eine Lüge ja selten allein.“
    Schuldgefühle trafen sie wie eine Lawine. Sie öffnete den Mund, um ihrem Bruder endlich zu sagen, dass es keine Rolle spielte, ob Dalton bereits vor der Scheidung mit Olivia zusammengewesen war oder nicht, aber im letzten Moment ließ die Angst sie vor dem Geständnis zurückzucken. Ausweichend erklärte sie: „Es ist alles in Ordnung, Brian. Mir geht’s gut.“
    „Kate“, setzte Memphis mahnend an, „du solltest Brian die Wahrheit über deine Ehe sagen.“
    „Welche Wahrheit?“, fragte Brian erstaunt.
    Kate fühlte eiskalte Panik in sich aufsteigen. So lange hatte sie geschwiegen, dass Brian unweigerlich einen Tobsuchtsanfall bekäme, wenn er erst jetzt alles erfuhr. Sie wusste, dass er sich furchtbar um sie gesorgt hatte in den letzten Monaten – sie aber war zu feige gewesen, ihm zu erzählen, wie die Dinge sich tatsächlich verhielten.
    Genau wie jetzt. „Die Wahrheit ist ganz einfach, dass ich über Dalton hinweg bin. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Mir geht es gut.“ Sie versuchte, ihn mit einem Lächeln zu beruhigen.
    Währenddessen durchbohrte Memphis sie mit Blicken.
    Brian seufzte auf. „Na gut.“ Ganz überzeugt klang er nicht. „Soll ich dir einen Drink holen?“
    Nur einen? Dankbar und erleichtert gab sie zurück: „Ja, bitte!“
    Überraschenderweise schwieg Memphis, bis Brian außer Hörweite war. Dann meinte er verächtlich: „Gäbe es einen Oscar für die beste Lügnerin, würdest du ihn gewinnen.“
    „Memphis …“, erwiderte sie schwach.
    „Warum sagst du ihm nicht die Wahrheit?“
    „Es ist nicht der richtige Zeitpunkt.“
    „Und wann ist der richtige Zeitpunkt?“ Er klang enttäuscht und verärgert. Dann zeigte er auf Brian, der mit dem Rücken zu ihnen an der Bar stand. „Er denkt, du würdest leiden wie ein Hund und würdest es nur nicht zeigen.“
    Kates Magen krampfte sich zusammen. „Ich weiß.“
    „Du bist unerträglich feige, Kate. Das hatte ich völlig vergessen, als Brian mir den Job angeboten hat.“
    Trotz seiner harschen Worte glomm in ihr ein Funke Hoffnung auf. „Er hat dich gefragt, ob du mit ihm beim Sender arbeiten willst?“
    „Ja.“
    Vergeblich wartete sie darauf, dass er weitersprach. „Aber du hast Nein gesagt“, stellte sie schließlich selbst fest. Er musste es nicht bestätigen, die Antwort stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Das schöne Gefühl von Zweisamkeit, das sie in der vergangenen Woche mit ihm geteilt hatte, wurde mit einem Schlag ausgelöscht.
    „Warum nimmst du seinen Vorschlag nicht an?“, fragte sie zögerlich.
    „Warum sollte ich?“, gab er zurück. Sein Gesichtsausdruck war seltsam leer.
    „Weil Brian dein bester Freund ist und weil du selbst gesagt hast, dass du es vermisst, mit ihm zu arbeiten.“ Sie zögerte kurz. „Und weil wir uns so weiterhin sehen könnten.“
    Mehrere Sekunden verstrichen, in denen Kate Zweifel und Enttäuschung in seinem Blick nur schwer ertrug. Dann meinte er: „Du hast mich schon ein paar Mal gefragt, was ich von dir will.“ Seine Stimme klang ernst und furchtbar endgültig. „Die Antwort darauf war immer: alles, jede Faser deines Körpers. Aber das reicht nicht. Ich habe

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