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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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Größe meines Handgelenks gewickelt. Ein runder blauer Stein war daran befestigt. Als das Sonnenlicht darauffiel, glitzerte er und schimmerte wie ein Opal. Ich buddelte weiter. Der Draht führte weiter nach unten, wo er um einen großen Stein gewickelt zu sein schien, der sich kaum bewegen ließ. Der Draht war jedoch alt, und unten im Schlamm wirkte er etwas brüchig. Ich packte ihn fest, bog ihn hin und her, und bald darauf brach er. Ich hob den Armreif auf, um ihn besser betrachten zu können.
    Der Stein war wunderschön, von einem tiefen Azurblau mit goldenen, rosa und roten Flecken, die in der Sonne funkelten. Ich rieb etwas von dem Schmutz ab und legte das stumpfe silbrige Metall darunter frei. Trotz des ganzen Drecks konnte ich erkennen, wie fein der Armreif gearbeitet war. Warum hatte wohl jemand etwas so Schönes an einen Steinbrocken gebunden und in den Fluss geschmissen?
    Ich nahm den Reif mit aufs Klo in der Kneipe und wusch den Schmier und Themsedreck ab, der sich offensichtlich über Jahre darauf abgesetzt hatte. Dann versuchte ich, auch mich etwas zu säubern, doch das war total hoffnungslos: Ich würde nach Hause gehen müssen, um mich umzuziehen. Und das würde dazu führen, dass ich zu unserem Abend in Richmond, den wir als unsere Jubelfeier geplant hatten, ganz schön spät kommen würde.
    Meine Gedanken fingen an zu wandern, während ich das Schmuckstück trockenrieb. Wenn ich zu spät ins Kino käme, würde ich die Chance verpassen, mich neben Rob zu setzen. Ich wusste, dass Ashley hinter ihm her war, und die würde sich sicher vor mir auf den Weg machen. Das durfte ich auf keinen Fall zulassen.
    Während ich an den kommenden Abend dachte, polierte ich weiter an dem Ring herum. Es war ziemlich düster auf dem Klo, so dass ich die Einzelheiten des Steins nicht gut erkennen konnte. Ich betrachtete ihn angestrengt, und für einen Moment war es so, als würde sich die Oberfläche des Steins kräuseln, fast als hätte er geblinzelt. Vor Überraschung ließ ich den Reif ins Waschbecken fallen, dann nahm ich ihn vorsichtig wieder heraus. Es muss am Licht gelegen haben. Ich ging zurück in das Pub, um uns was zu trinken zu bestellen. Der Mann hinter dem Tresen wienerte gelangweilt seine Gläser. Er beäugte mich misstrauisch, als würde er darauf hoffen, dass ich versuchen würde, etwas Alkoholisches zu bestellen, damit er mich abweisen könnte. Er reagierte nie besonders begeistert, wenn wir hereinkamen, doch die tolle Terrasse glich das mehr als genug aus.
    Am Strand draußen wurde es immer lebhafter. Zwei sportlich aussehende Typen tauchten mit ihren Kajaks auf, um sie zu Wasser zu lassen. Von oben beobachtete ich kurz, wie sie sich bemühten, bei Grace Eindruck zu schinden, aber tatsächlich waren sie nicht besonders gut. Es gab eine Menge Schwanken und Gefluche, und einen Moment lang dachte ich, dass zumindest einer von ihnen ins Wasser fallen würde, aber schließlich schafften sie es und paddelten los.
    Als ich mit den Gläsern wieder auf die Terrasse kam, untersuchten Grace und ich meinen Fund. Mit einem Löffel, der auf dem Tisch liegen geblieben war, schafften wir es, den Drahtrest von dem Schmuckstück abzupfriemeln. Der runde blaue Stein sah ein bisschen aus wie ein Opal, doch irgendwie unterschied er sich auch ganz deutlich von dem viel kleineren, den meine Mutter in ihrem Schmuckkästchen hatte.
    Als ich den Stein genau betrachtete, schimmerten die Flecken in seinem Inneren im Licht auf, und ich öffnete schon den Mund, um Grace von dem Zwinkern zu erzählen, das ich vorhin gesehen hatte. Doch dann machte ich ihn wieder zu. Was hätte ich denn sagen können? Es hätte nur verrückt geklungen. Ich musste mir das eingebildet haben.
    »Der muss schon ein bisschen was wert sein«, sagte Grace, nahm den Armreif und betrachtete ihn von allen Seiten. »Ich frage mich, wie der wohl in der Themse gelandet ist.«
    »Wer auch immer ihn hineingeworfen hat, hat sicher nicht damit gerechnet, dass er wieder zum Vorschein kommt«, erzählte ich ihr. »Er war mit dem Draht an einen echt großen Stein gebunden. Jemand muss ihn absichtlich ins Wasser geworfen haben. Und so, wie der Draht aussieht, hat er auch schon eine ganze Weile da drin gelegen.«
    Grace untersuchte die Innenseite des Reifs. »Natürlich ist er zu dreckig, um es genau zu sagen, aber ich kann keinen Silberstempel sehen. Vielleicht ist es am Ende doch nur billiger Modeschmuck.« Sie kicherte. »Oder vielleicht hat ihn ein eifersüchtiger

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