Nur eine turbulente Affaere
ergab sich zu einem Gespräch, bei dem sie das Thema hätte anschneiden können, keine Gelegenheit, denn sie flog mit dem Firmenjet zurück, sodass es keine Wartezeit gab.
Als Theo seine Mutter immer wieder besorgt fragte, ob es ihr gesundheitlich wirklich wieder gut gehe und ob sie nicht lieber noch länger in London bleiben wolle, war Heather ganz gerührt. Litsa vermisste jedoch ihre gewohnte Umgebung, ihre Freunde und Verwandten und freute sich darauf, nach Griechenland in ihr Haus auf dem Land zurückkehren zu können.
Theo hatte veranlasst, dass täglich jemand zu ihr kam und sich um sie kümmerte, dennoch war er sehr besorgt. Am liebsten hätte Heather ihm die Hand gedrückt, um ihn zu beruhigen, doch sie wusste nicht, wie er diese Geste auffassen würde und ob er überhaupt Wert darauf legte.
Haben wir nicht gerade zwei wunderschöne Tage miteinander verbracht?, überlegte sie dann, um ihre Zweifel zu zerstreuen. Tagsüber waren sie meist mit seiner Mutter zusammen gewesen, damit sie die kurze Zeit in London noch genießen konnte. Und nachts hatten sie sich bis zum Morgengrauen leidenschaftlich geliebt.
Heather beobachtete Theo, wie er seiner Mutter aus dem Wagen half, und versuchte, sich wieder einmal einzureden, es sei ein Indiz für tiefe Gefühle, dass er sie so begehrte. Sie lächelte Litsa an und bedauerte, dass die ältere Frau nach Hause zurückflog. Aber sie war auch froh, dass Theos Mutter so viel besser aussah als bei ihrer Ankunft vor einigen Wochen.
Liebevoll umarmten sie sich. „Pass gut auf dich und meinen Sohn auf“, sagte Litsa.
„Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen, Mutter“, stellte Theo belustigt fest.
„Jeder Mann braucht eine Frau an seiner Seite“, entgegnete sie energisch. „Das wissen die Männer oft selbst nicht, aber es ist so. Ich bin glücklich, dass du jetzt jemanden hast.“
Heather beobachtete Theo aufmerksam, um herauszufinden, was er dachte. Seine Miene war jedoch undurchdringlich, er ließ sich nichts anmerken.
„Ich rufe dich jeden Tag an, Mutter“, versprach er ihr. „Und versuch nicht, mich zu beschwindeln, was deine Gesundheit betrifft. Das wäre sowieso sinnlos, denn ich habe die Frau, die ich für dich engagiert habe, und meine beiden Onkel gebeten, mich sogleich zu informieren, falls du dich nicht wohlfühlst.“
„Du tust gerade so, als brauchte ich einen Aufpasser“, beschwerte Litsa sich. Dann ließ sie sich von Theo und Heather zum Privatjet begleiten und fragte, ehe sie einstieg: „Wann sehe ich euch wieder?“
Endlich stellt sie eine Frage, die auch für mich wichtig ist, damit ich weiß, woran ich bin, dachte Heather und atmete erleichtert auf.
„Das werden wir dir mitteilen, sobald es so weit ist“, antwortete er ausweichend. „Du musst erst wieder ganz gesund sein, ehe du Besuch haben kannst. Ich weiß doch, wie sehr du deine Gäste verwöhnst, statt dich hinzusetzen, in Ruhe zu plaudern und es dem Personal zu überlassen, euch zu bedienen.“
Nachdem der Flieger gestartet und am Horizont verschwunden war, konnte Heather nicht mehr ignorieren, wie angespannt und nervös sie war. Obwohl sie lange genug mit Theo unter einem Dach gelebt, für ihn gearbeitet und ihn aus gebührender Entfernung bewundert hatte, hatte sie seine Nähe noch nie als so beängstigend oder bedrohlich empfunden wie in diesem Augenblick. Als sie noch keine Beziehung gehabt hatten, hatte sie ihre Emotionen besser unter Kontrolle gehabt.
Auch als sie ein Liebespaar geworden waren und wegen der besonderen Umstände in einem Bett hatten schlafen müssen, hatte Heather sich noch relativ sicher gefühlt, weil seine Mutter immer in der Nähe gewesen war und nichts und niemand ihren Seelenfrieden hatte stören können.
Das war jetzt anders. Da es ursprünglich nur eine Beziehung auf Zeit hatte sein sollen, wusste Heather nicht, wie es weitergehen würde. Und das machte ihr schreckliche Angst.
„Hoffentlich geht es deiner Mutter gut, wenn sie wieder zu Hause ist“, sagte sie auf der Rückfahrt, um das eisige Schweigen zu brechen.
Er runzelte die Stirn. „Warum sollte es ihr nicht gut gehen? Ich habe alles Notwendige veranlasst. Einer ihrer Brüder wird sie abholen, und ich habe eine Frau engagiert, die sich um sie kümmert. Außerdem hat sie genug Personal und braucht keinen Handschlag zu tun.“
„Sie wird dich vermissen, nehme ich an.“
„Ihr ist völlig klar, dass ich ein Unternehmen zu leiten habe und es nahezu unmöglich ist, alles stehen und
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