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Nur einen Kuss, Kate!

Nur einen Kuss, Kate!

Titel: Nur einen Kuss, Kate! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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ein gutes Herz, weil er eigens kam, um mich zu besuchen und mir den Schmuck zu bringen.”
    “Billigen Plunder”, schnaubte er.
    “Für Sie mag es Plunder sein, für mich aber ist es mein einziger Schmuck, noch dazu aus dem Besitz meiner Großmutter.” Sie drückte das Päckchen an ihre Brust. “Sie begreifen nicht, was es mir bedeutet, dass meine Großmutter an mich dachte, da mein Vater sich noch vor meiner Geburt mit meinen Großeltern überwarf.” In ihren Augen glänzten ungeweinte Tränen. “Es mag billiger Plunder sein, aber meine Mutter hat die Perlen vielleicht als Mädchen getragen.” Ihre Stimme gehorchte ihr nicht mehr, sie drehte sich um und flüchtete sich ins Obergeschoss.
    Jack verwünschte sich. Musste er immer so unüberlegt daherreden? Er hatte die bescheidenen Stücke nicht herabsetzen wollen, doch hatte er einfach genug gehabt … erst Francis' Heiratsabsichten, dann Kates Freude über den Besuch dieses Angebers … außerdem schmerzte sein Bein. Aber das war seine eigene Schuld, weil er sich vor seinen Freunden hervortun wollte. Er musste sich massieren lassen, ehe es noch steifer wurde.
    “Carlos!”, brüllte er. “Carlos!” Verdrossen stiefelte er treppauf.

13. KAPITEL
    “Verdammt, Francis”, explodierte Jack. “Tubby und Drew hatten wenigstens so viel Anstand, ihren Besuch nicht über Gebühr auszudehnen. Hast du nichts Besseres zu tun, als hier herumzuhocken?”
    Francis lachte. “Mir gefällt es hier. Die frische Luft, die Märzensonne, die schöne Landschaft … nicht zuletzt die charmante Gesellschaft”, schloss er mit einem bezeichnenden Blick zur Terrasse, auf der Kate sich mit ihrem Vetter in der milden Luft des sonnigen Frühlingstages erging.
    Jack knurrte leise. “Man kann keinen Schritt tun, ohne über diesen Cole zu stolpern.” Er starrte eine Blumenvase an, die übervoll war mit prächtigen roten Tulpen und zartgelben Narzissen. “Und dann dieses ganze stinkende Unkraut. Habt ihr beide keine bessere Methode, euer Geld zu verplempern? Ich weiß nicht, welcher von euch schlimmer ist – dieser ölige Affe mit seinen Plattitüden und Handküssen oder du mit deinen poetischen Ergüssen.”
    “Ich bin stolz auf meine Poesie, und die kleine Kate scheint sich über meine Gedichte ebenso zu freuen wie über die Blumen, die ich ihr mitbringe.”
    “Die kleine Kate? Für dich noch immer Miss Farleigh! Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du sie nicht so vertraulich behandeln würdest.”
    Francis grinste noch breiter. “Sie bat mich, sie Kate zu nennen, mein Lieber, und ich verweigere mich nur ungern der Bitte einer Dame.”
    Mit einer unverständlichen Äußerung marschierte er aus der Bibliothek, und Francis lachte ihm hinterher. Jack führte sich schon seit Wochen auf wie ein gereizter Bär, der alle anbrummte.
    Francis' Blick konzentrierte sich auf das Paar auf der Terrasse. Seine eigene sogenannte Werbung stellte für Jack keine Gefahr dar, doch dieser Cole war ein ernst zu nehmender Rivale. In den vergangenen drei Wochen hatte er Kate täglich besucht und ihr ebenfalls Blumen und kleine Geschenke gebracht.
    Francis runzelte die Stirn. Ihm gefiel der Bursche ebenso wenig wie Jack, da Cole Kate von Anfang an so entschlossen und zielstrebig umworben hatte, dass man eher den Eindruck von Berechnung als von Liebe gewann. Sein Verhalten wurde mit jedem Tag unerträglicher, und Francis argwöhnte, dass er auch Kate zunehmend lästiger wurde.
    Jacks offene Feindseligkeit freilich musste es ihr erschweren, den Vetter in die Schranken zu weisen, da sein Freund nur auf einen Vorwand lauerte, um den Rivalen hinauszuwerfen. Immerhin war er ihr Verwandter, und sie schien seine Besuche nicht missen zu wollen, wenn ihr auch sein Gehabe unangenehm war. Seufzend goss Francis sich den nächsten Drink ein.
    “Teuerste Cousine”, setzte Jeremiah Cole an.
    Kates Herz sank. Sie hatte gewusst, dass dies kommen würde. Keine Andeutung ihrerseits hatte seiner Entschlossenheit etwas anhaben können. Vielleicht war es besser, ihn sprechen zu lassen, um die Sache hinter sich zu bringen. Er umfasste ihre Hände.
    “Es kann Ihnen nicht entgangen sein, Kate, was ich für Sie empfinde.” Ohne ihren Widerstand zu beachten, drückte er ihre Hände an seine Brust. “Ich bin in Sie verliebt, wahnsinnig, verzweifelt, und bitte Sie um Ihre Hand.”
    Trotz des Ernstes der Situation siegte Kates Sinn für Humor. “Lieber Vetter, die haben Sie schon, ob ich will oder nicht”, sagte sie und

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