Über dieses Buch:
Sie ist die Frau, die niemand sieht: Tag für Tag sitzt Vera in einem kleinen, dunklen Raum und beobachtet von dort die Kunden des stilvollen Erotikshops „Boudoir“. Sie erkennt sofort, wer hier ein sinnliches Accessoire kaufen möchte – und wer es stehlen will. Doch sie ahnt nicht, welches Abenteuer auf sie wartet, als sie einen Mann dabei erwischt, ein Paar Nylonstrümpfe einzustecken. Für ihn hat sich Veras Chefin, die verführerische Madame Ulbe, eine ganz besondere Strafe ausgedacht …
NYLONS: Erotische Phantasien und fesselnde Geschichten über die sinnlichste Art, verwöhnt zu werden.
Über die Autorin:
Nora Schwarz wurde 1982 in Heilbronn geboren. Sie studierte in Stuttgart Germanistik und Kunstgeschichte – und verdiente sich in dieser Zeit ihren Lebensunterhalt als Domina. Über die Erfahrungen im Sado-Maso-Studio schrieb sie den Bestseller Lessons in Lack . Inzwischen arbeitet Nora Schwarz als freie Museumsführerin in modernen Kunstgalerien und als Autorin.
Bei dotbooks veröffentlichte Nora Schwarz bereits die erotischen Phantasien NYLONS: Gewagtes Spiel , NYLONS: Harte Zeiten und NYLONS: Mademoiselle hat ein Geheimnis. Weitere eBooks sind in Vorbereitung.
Die Autorin im Internet: www.nora-schwarz.de
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Originalausgabe August 2013
Copyright © 2013 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Redaktion: Sabine Thiele
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design, München
Titelbildabbildung: Sabine Schönberger
ISBN 978-3-95520-330-6
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Nora Schwarz
NYLONS: Erziehung eines Diebes
Erotische Phantasien
dotbooks .
Kapitel 1
„Schau, dass du im Leben so viel Kohle machst, dass du dir alles leisten kannst, was du willst. Alles andere ist Nebensache.“
Das hat mir mein Vater als einzigen Rat für die Zukunft mitgegeben. Dass ihm kein anderer eingefallen ist, lag wohl daran, dass er sich selbst immer nur an diese eine Devise hielt. Ich weiß nicht, wie vielen Menschen er diesen Rat ans Herz gelegt hat, aber an mich war er verschwendet. Ich war ein Mädchen, das immer schon alles Mögliche werden wollte: Tierärztin, Meeresbiologin, Hotelchefin, Designerin, Archäologin. Träumen war erlaubt. Aber immer nur von den Dingen, die möglichst gewinnbringend waren, weswegen Meeresbiologie, Archäologie, Veterinärmedizin und auch Modedesign schon mal wegfielen. Ich habe mich wirklich bemüht, aber es gelang irgendwie nicht. Im Gewirr von Plänen und dem Hintergedanken an die heilige Kohle bin ich verlorengegangen wie in einem Labyrinth.
Vor drei Jahren ist der Ratgeber gestorben, und seitdem ist alles anders. Nicht direktbesser, aber es fühlt sich jetzt nicht mehr so schlimm an, keine Kohle zu haben, keinen Plan. Es ist jetzt okay, irgendwas zu machen. Ohne den verdammten Druck im Nacken fühlt es sich sogar ganz gut an. Mit 17 hätte ich natürlich niemals gedacht, dass es mal so enden würde. Jetzt bin ich 34. Aber wer sagt, dass hier Endstation ist? Und überhaupt – es gibt schlimmere Jobs. Viel schlimmere. Mit dieser Endstation könnte ich mich abfinden. Ich kann mir zwar bei weitem nicht alles leisten, was ich will, aber es ist schon in Ordnung.
Ich bin die Frau, die niemand sieht. Ein unsichtbares Auge, das überall ist. Manchmal stelle ich mir vor, eine Figur aus einem Superheldenfilm zu sein. Die Realität ist natürlich schnöder. Aber es hilft dabei, dass die Arbeit interessant bleibt.
Ich sitze in einem Hinterzimmer vor drei Monitoren. Im Rücken ein Fenster, das auf einen düsteren Hinterhof geht. Jede Topfpflanze, die ich bisher auf das Fensterbrett gestellt habe, ist eingegangen, was auch irgendwie zu meinem Leben passt. Naja, ich habe sowieso keine Zeit, mich an ihr zu erfreuen. Ich muss die Monitore im Auge behalten. Wenn ich Pause habe, sitze ich in diesem düsteren Hinterhof, rauche und trinke eine Jumbotasse Kaffee. Der nächste Imbiss ist gleich um