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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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auf ihn ein, wobei nur Satzfetzen an seine Ohren drangen. »…Jetzt will Chefez überhaupt nicht mehr … ich hab ihm gesagt … dass Sie mir helfen würden … zur Staatsanwaltschaft … wenn Sie das Video sehen, dann wissen Sie, dass …« Ohne dass er wusste, wie ihm geschah, fand er sich dabei wieder, wie er hinter Natascha die Treppe hinaufging, deren helle, schmutzige Segeltuchtasche gegen ihre mageren Oberschenkel schlug, und sie ihn zu seinem Büro führte. »Haben Sie dort ein Videogerät?«, fragte sie atemlos. »Denn falls nicht, dann …«
    Er öffnete die Tür des Zimmers, sagte noch immer nichts, oder zumindest wollte es ihm so scheinen, aber wenige Minuten später betrat Balilati mit einem Videogerät den Raum und steckte die Kassette, die Natascha mitgebracht hatte, in den Schlitz, und Michael hörte Stimmen und sah Szenen, die das Zimmer überfluteten, ohne das irgendwie beabsichtigt zu haben, er gewahrte auch Zila, die mit drei Gläsern ins Zimmer kam, die Tür mit dem Fuß zustieß und sich vor das Videogerät stellte, und dann sahen sie eine grüne Stadt am Ufer eines Sees in Luftaufnahme, und im Hintergrund berichtete Nataschas Stimme, dass es sich um ein Areal in Kanada, unweit Montreals, handle, und dorthin schmuggle Rabbiner Alcharizi die Gelder und Goldbarren, die er mit Hilfe seiner frommen Anhänger anhäufte.
    »Vor zwei Tagen«, sagte Nataschas Stimme klar und laut, und auf dem Bildschirm erschien das Konterfei des Rabbiners Alcharizi, »hat man mir eine vernichtende Niederlage beigebracht. Ich wurde mit falschen Fakten versorgt, deren Veröffentlichung meine Glaubwürdigkeit erschütterte, um unsere Aufmerksamkeit von der Hauptsache abzulenken, und die Hauptsache beginnt damit …« Das Bild wechselte, und nun war Rabbiner Alcharizi in der Kleidung eines griechisch-orthodoxen Priesters am Eingang des Ben-Gurion-Flughafens zu sehen, mit gesenktem Kopf, doch die Kapuze, die seinen Kopf bedeckte, verrutschte ein wenig und ließ sein Gesicht erkennen.
    »Was macht Rabbiner Alcharizi am Ben-Gurion-Flughafen in der Kleidung eines griechisch-orthodoxen Priesters?«, rief Natascha. »Was macht er da? Er bereitet den Boden für seine Vision vor – und um diese Entdeckung unsererseits zu vertuschen, hat man mich vor zwei Tagen zu Fall gebracht, doch nun gibt es keine Ablenkungsmanöver mehr –, jetzt werden wir einen Ausschnitt der geheimen Kassette sehen, die der Rabbiner an die Familien seiner Anhänger verteilt hat.« Ein erneuter Schnitt, und Rabbiner Alcharizi war wieder auf dem Monitor zu sehen, der nun wie vom Dämon der Vision besessen eine Rede hielt: »Der heilige Staat der Juden wird zerstört werden – die dritte Tempelzerstörung ist nahe – bald wird kein Stein mehr auf dem anderen bleiben – Staub und Asche – unsere Widersacher, die Araber, werden unsere Städte zerstören und unsere Felder verheeren – jüdische Frauen werden zur Beute des Feindes werden, unsere Häuser verbrannt, unsere Kinder vernichtet werden – Zerstörung, Brüder! Und wir – wir wollen unsere heilige Rasse bewahren! Von hier aufbrechen, zum neuen Jerusalem …«
    »Stoppt das!«, schrie Zila, und immer noch in der gleichen Schwerelosigkeit gefangen sah Michael, wie sich Balilatis Hand nach dem Videogerät ausstreckte, auf den Knopf drückte und das Bild erstarrte.
    »Was ist das denn?!«, rief Zila. »Ruf alle her, damit sie sich das anschauen, mit unsren Steuern, was soll das, sie verlassen den Staat, oder wie?!«
    »Von mir aus«, schnappte Balilati, »von mir aus haben sie ihn schon gestern verlassen, mitsamt ihrer ganzen Korruption. Komm, wir machen weiter«, sagte er zu Natascha und an Zila gewandt: »Möchtest du, dass wir Eli rufen?«
    »Eli ist jetzt bei den Kindern«, erwiderte Zila und setzte sich. »Mach schon weiter, mach schon«, befahl sie Balilati, »das ist was, das man auf keinen Fall … das ist eine Wahrheit, die man erfahren muss, ich muss«, flüsterte sie, »sogar wenn mir schlecht davon wird.«
    An jedem anderen Tag, dachte Michael, hätten ihn diese Aufnahmen erschüttert, er wäre entsetzt gewesen und speiübel wäre ihm geworden vor lauter Abscheu, den das Bild dieser »Vision« in ihm hervorrief, dieses Festklammern am jüdischen »Exil«, und die Kisten mit Gold, doch jetzt trieb auch das alles im leeren Raum der Traurigkeit, der sich durch die letzten Stunden aufgetan hatte.
    Balilati drückte auf den Knopf, der Film lief weiter, und die Stimme des Rabbiners hallte

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