Öl!
sorgfältig zu recherchieren und die geschilderten Lebens- und Arbeitswelten hieb- und stichfest auszuformulieren. Von der Ambition getragen, ein Höchstmaß dieses dokumentarischen Ethos herüberzuretten, sucht sich die deutsche Neufassung auch und gerade in der fachterminologischen Genauigkeit des Originals würdig zu erweisen. Grundsätzlich ist zu bemerken, dass die angloamerikanische Bohrsprache ungleich salopper, farbiger und bildreicher daherkommt als das eher nüchtern-seriöse Technikerdeutsch. Der US -Amerikaner sagt «wild-cat» für «Aufschlussbohrung», «cat-head» für «Spillkopf», «fishing job» für «Fangarbeit» oder «mud-hog » für «Spülpumpe». Bohrtechnische Apparaturen und Abläufe werden zumindest bei ihrer ersten Nennung in Anführungszeichen gesetzt. Da der Roman zu einer Zeit spielt, als die Arbeit auf dem Ölfeld hierzulande noch nicht vom angelsächsischen Fachjargon geprägt war, wurden in der Neuübersetzung nach Möglichkeit Entsprechungen aus der traditionellen deutschen Bohrterminologie gewählt. Die uns wohlvertraute «Pipeline» war etwa zum Zeitpunkt der Romanhandlung noch ein genuines Fremdwort, dessen angemessene deutsche Entsprechung «Rohrleitung» lautete – so wurde es auch in der Übersetzung wiedergegeben. Nur dort, wo Anglizismen nachweislich bereits vor einem Jahrhundert ins Deutsche eingesickert waren (etwa beim «Tank»), ferner an den wenigen Stellen, wo die deutsche Sprache keine annähernd gleichwertigen Bezeichnungen kennt (etwa beim «roughneck» ), wurden vereinzelt Lehnwörter aus dem amerikanischen Englisch bevorzugt.
Wertvolle fachsprachliche Anregungen verdanken Übersetzerin und Verlag Theodor Tecklenburgs reich illustriertem historischem Standardwerk Handbuch der Tiefbohrkunde in zwei Bänden, Verlag von W. & S. Loewenthal, Berlin 1900 (Reprint aus der New York Public Library) sowie dem Wörterbuch der Bohr-, Förder- und Offshoretechnik. Englisch-Deutsch und Deutsch-Englisch , Ströher Druckerei und Verlag GmbH und Co. KG , Celle o. J., dankenswerterweise zur Verfügung gestellt vom Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e. V. Hannover. Ein besonderer Dank gilt Herrn Dr. David Skevington und Frau Hildegard Pesch aus Freiburg, deren reiches Praxiswissen uns in den verbliebenen Zweifelsfällen weitergeholfen hat. Rainer Dresens profunde «Rechtsberatung» trug zu juristischer Akkuratesse bei. Zuletzt sei noch Herrn Dr. Edmund Schulz aus Leipzig gedankt, der so freundlich war, uns mit Hintergrundmaterial zu den Resonanzen Sinclairs im deutschen Sprachraum zu versorgen.
Inhalt
KAPITEL 1
Die Fahrt
KAPITEL 2
Der Pachtvertrag
KAPITEL 3
Die Bohrarbeiten
KAPITEL 4
Die Ranch
KAPITEL 5
Die Offenbarung
KAPITEL 6
Die Aufschlussbohrung
KAPITEL 7
Der Streik
KAPITEL 8
Der Krieg
KAPITEL 9
Der Sieg
KAPITEL 10
Die Universität
KAPITEL 11
Der Rebell
KAPITEL 12
Die Sirene
KAPITEL 13
Das Kloster
KAPITEL 14
Der Star
KAPITEL 15
Die Ferien
KAPITEL 16
Das Bombengeschäft
KAPITEL 17
Die Enthüllung
KAPITEL 18
Die Flucht
KAPITEL 19
Die Strafe
KAPITEL 20
Die Stiftung
KAPITEL 21
Die Flitterwochen
Anmerkungen
DER STOFF, AUS DEM ALBTRÄUME SIND
Nachwort
Editorische Notiz
Impressum
Titel der amerikanischen Ausgabe:
«Oil!» (1926/27)
Übersetzerin und Verlag danken
dem Deutschen Übersetzerfonds e.V.
für die Förderung dieser Übersetzung.
Copyright © Upton Sinclair, 1926, 1927, © renewed David Sinclair, 1954
Copyright © 2013 für die deutsche Ausgabe by Manesse Verlag, Zürich
in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
Copyright © des Fotos auf dem Vorsatz:
Andreas Feininger, Getty Images
Satz und eBook: Greiner & Reichel, Köln,
Gesetzt aus der Sabon.
ISBN 978-3-641-09111- 8
www.manesse.ch
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