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Oh Schreck, die Miesbachs kommen

Oh Schreck, die Miesbachs kommen

Titel: Oh Schreck, die Miesbachs kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tonollo
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dadurch unendlich schön werden würde – oder verwandelte es sich dadurch vielleicht in ein Dampfschiff? Außerdem musste der Zauber ja auch einigermaßen angemessen sein. Pit wollte nicht, dass die beiden Fieslinge plötzlich drei Beine, vier Köpfe oder fünf Arme hatten. Schließlich hatte er keine Ahnung, wie lange der jeweilige Zauber anhalten würde!

     
    Zehn Minuten oder zehn Jahre?
    Als am nächsten Morgen um halb sieben der Wecker klingelte, war Pit genauso schlau wie am Abend zuvor … und todmüde.
    Er putzte sich schnell die Zähne, wusch sich das Gesicht, schnappte das Zauberbuch und steckte es in seinen Schulrucksack.
    »Na, gut geschlafen, mein Schatz?«, begrüßte ihn seine Mutter, als er in die Küche kam. »Frühstück ist schon fertig!«
    »Ehm … ich mache mir schnell ein Brot und esse das dann unterwegs«, sagte Pit und gähnte.
    »Was? Warum denn das?«
    »Ich will Polly abholen.« Pit schaute auf die Küchenuhr. »Was? Schon so spät?«
    »Polly?«, staunte seine Mutter. »Aber ihr trefft euch doch immer an der Haltestelle!«
    »Heute hol ich sie mal ab«, antwortete Pit so beiläufig wie möglich und legte drei Scheiben Salami auf sein Brot. »Haben wir gestern ausgemacht.«
    »Aha! Na dann, viel Spaß!«
    Pit sah seine Mutter befremdet an, verzichtete aber auf einen Kommentar.
    Als Pit bei den Rottentodds ankam, war Polly gerade in der Küche bei Karla und biss in ein Honigbrötchen. Hannibal begrüßte ihn schwanzwedelnd und stürzte sich dann auf eine Schabe, die gerade unvorsichtigerweise unter dem Herd hervorgekrochen kam.
    »Oh!«, rief Karla überrascht. »Gast von kleines Pollyxenia auch möchten ein Frühstück frühstücken?«
    »Nein, nein«, wehrte Pit ab. »Ich wollte nur schnell den Zwillingen ein Buch vorbeibringen.«
    »Die schlafen noch«, sagte Polly mit vollem Mund. »Warte, wir wecken sie!«
    »Aber kleines Pollyxenia noch nicht fertig mit Frühstück frühstücken!«, protestierte Karla.
    »Stimmt«, winkte Polly ab, »aber das hier ist wichtiger!«
    Und schon liefen die beiden die Treppe hinauf.
    »Einfach reingehen!«, sagte Polly. »Bei mir klopfen die auch nie an.«

     
    Pit öffnete die Tür und sah die Zwillinge tief und fest schlafen. Am liebsten hätte er sich dazugelegt, so müde war er.
    »He! Aufstehen, ihr Faulpelze!«, rief Polly und zog zuerst Palme, dann Pampe die Decke weg.
    »Spinnst du?«, protestierte Pampe. »Es ist mitten in der Nacht!«
    »Dann gehen wir wohl immer mitten in der Nacht in die Schule«, entgegnete Polly. »Hättet ihr keinen Privatunterricht bei unserer Mutter, dann wüsstet ihr, dass es um diese Tageszeit schon hell ist.«
    Pit legte das Zauberbuch auf den Tisch, der vor dem Fenster stand. »Ich wollte nur schnell Magia Eins vorbeibringen, damit ihr bis heute Abend die dazugehörenden Teile im zweiten und dritten Band raussuchen könnt.«
    »Welche Nummer hat denn der Zauberspruch?«, wollte Palme wissen, während er sich streckte.
    »Nummer zwölf!«
    »Das kann ich mir gerade so merken. Nummer zwölf also in den Bänden eins und zwei. Was ist mit dem zweiten Zauber?«
    »Ich habe nur den einen!«, gestand Pit.
    »Was denn?« Palme war plötzlich hellwach. »Wolltest du nicht mindestens zwei Zaubersprüche raussuchen?«
    »Einer tut’s auch«, verteidigte sich Pit.
    »Also, da bin ich aber gespannt. Das muss dann ja ein Hammerzauber sein! Nummer zwölf, richtig?«
    »Richtig! Komm, Polly! Wir müssen los!«
    »An eurer Stelle würde ich jetzt lieber aufstehen«, empfahl Polly ihren Brüdern. »Unsere Mutter ist bestimmt schon auf den Beinen.«
    »Wie spät ist es denn?«, fragte Pampe.
    Polly schaute auf ihre Uhr. »Gleich halb acht.«
    »Oh, Mann!«, stöhnte Pampe. »Ma ist nie vor zehn wach. Raus mit euch! Und gute Nacht!« Damit zerrte er seine Decke vom Boden zurück aufs Bett und zog sie sich über den Kopf.
    Genau dreizehn Stunden später kauerten Polly, Pit, Pampe und Palme hinter einem Busch und beobachteten das Haus, in dem Conrad und Eduard wohnten.
    »Das ist ja wohl der mit Abstand dämlichste Zauberspruch im ganzen Buch!«, meckerte Pampe jetzt schon zum dritten Mal.
    Pit verdrehte die Augen. »Versteh ich einfach nicht! Wenn bei denen der ganze Garten vollkommen mit Dornen zuwächst, sodass niemand mehr durchkommt, dann ist das doch ’ne fette Strafe.«
    »Ich habe mir gleich so was gedacht«, meinte Palme. »Wir hätten den Zauber einfach selbst auswählen sollen.«
    »Jetzt hört endlich auf!«, zischte

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