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Optimum - Kalte Spuren

Optimum - Kalte Spuren

Titel: Optimum - Kalte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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Nathan und sah ihre eigene Angst in seinem Gesicht widergespiegelt. Eliza schwankte leicht und schien zu überhaupt keiner Regung mehr fähig zu sein. Rica selbst fühlte sich wie erstarrt. Ganz egal, ob der Kerl hier nun von der Stiftung angestellt worden war oder ob es sich doch um einen echten Serienmörder handelte – er durfte sie hier nicht finden.
    »Kommt! Schnell!« Sie packte Eliza am Arm und zog sie in den hinteren Teil des Raums zu dem kleinen Bad. Nathan folgte ihr. Zu dritt quetschten sie sich in das winzige Zimmer, und Rica zog hinter sich die Tür zu.
    Es war schrecklich eng. Der ganze Unterstand war nicht für mehr als eine Person gemacht, und das Badezimmer war entsprechend winzig. Zwischen Duschkabine und Toilette war kaum Platz zum Stehen. Eliza war auf die Toilette geklettert und hielt sich mit einer Hand an der Duschvorhangstange fest, Nathan stand in der Duschwanne, was Rica den Platz an der Tür freihielt. Trotzdem hatte sie sofort das Gefühl, dass ihr jemand die Luft abdrückte. Sie hasste enge Räume. Sie hasste es, eingesperrt zu sein. Mit Gewalt unterdrückte sie das Bedürfnis, schreiend um sich zu schlagen. Es half nichts. Sie brauchte Luft.
    »Bist du wahnsinnig?«, zischte Nathan, als Rica die Klinke drückte und die Tür einige Millimeter aufschob. Sie antwortete ihm nicht, denn in diesem Moment öffnete sich die Vordertür des Bunkers, und der Mann trat ein. Es war der Kerl von der Skipiste. Rica konnte ihn deutlich erkennen. Insbesondere, weil ihr erst jetzt auffiel, was für einen Fehler sie begangen hatten.
    »Das Licht ist noch an«, zischte sie erschrocken.
    Nathan legte den Finger auf die Lippen und zog Rica ein Stück weiter zurück. »Jetzt ist es zu spät«, flüsterte er. »Vielleicht …« Aber er brachte den Satz nicht zu Ende. Was hätte er auch sagen sollen? Vielleicht merkt er es nicht? Das war dann doch zu unwahrscheinlich.
    Rica sah sich in dem winzigen Raum um und suchte nach einer Fluchtmöglichkeit. Vergebens. Wie in dem ganzen Bunker gab es hier keine Fenster, nur eine winzige Lüftungsklappe mit Schlitzen, durch die nicht einmal ein Eichhörnchen entkommen konnte.
    »Wenn er die Tür öffnet, müssen wir alle gleichzeitig auf ihn losgehen«, flüsterte sie.
    Nathan nickte von seinem Platz, aber Eliza klammerte sich an die Duschvorhangstange und sah bleich und apathisch aus. Rica war sich nicht sicher, ob sie sie überhaupt gehört hatte. Na ja. Dann musste sie sich eben auf Nathan verlassen. Rica trat wieder näher an die Tür heran und legte ihr Auge an den schmalen Schlitz zum Hauptraum.
    Der Mann war kurz hinter der Tür stehen geblieben und kämpfte mit dem Verschluss seiner Skijacke. Gleichzeitig sah er sich im Raum um, als habe er ihn noch nie im Leben gesehen. Rica beobachtete ihn verwundert.
    »Patrick? Bist du hier?« Die Stimme des Mannes hallte unheimlich durch den Raum. Als er keine Antwort bekam, wandte er sich nach links den Computern zu. Wie Nathan zuvor, beugte er sich über die Tastatur des Desktop- PC s und begann, darauf herumzutippen.
    »Ich glaube nicht, dass das der Kerl ist, der hier wohnt«, murmelte Nathan. Rica schüttelte nur stumm den Kopf.
    »Was macht er dann hier?«, wollte sie wissen. Nathan zuckte mit den Schultern und legte erneut warnend einen Zeigefinger vor seine Lippen. Rica richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Mann – und erschrak, als er sich unvermittelt zur Badezimmertür umdrehte. Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück und wäre beinah über den Rand der Duschwanne gestolpert, wenn Nathan sie nicht festgehalten hätte. Panisch sah sie, wie der Kerl sich in Bewegung setzte – direkt auf sie zu. Auf einmal kam ihr die Idee, ihn anzugreifen, völlig lächerlich vor. Was sollten sie schon gegen ihn ausrichten? Er war doch viel stärker als sie und vielleicht sogar bewaffnet.
    Schwere Schritte näherten sich der Tür. Rica presste sich eng gegen Nathan und versuchte, so leise wie möglich zu atmen. Auch wenn es wohl schon längst zu spät war, es war klar, dass der Kerl sie gehört haben musste.
    Dann hielten die Schritte inne, und ein schabendes Geräusch erklang. Rica hätte am liebsten vor Erleichterung laut aufgelacht, als ihr klar wurde, was da geschah. Der Mann war vor dem Regal mit den Ordnern stehen geblieben und hatte einen davon herausgezogen. Gleich darauf erklang Papierrascheln und ein unwilliges Murmeln. Offensichtlich gefiel dem Kerl nicht, was er da sah.
    Rica presste die Knöchel ihrer

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