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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Newiger
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Osteopath sagt, in den Faszien »stecken Emotionen«.
    Umgekehrt wirkt sich eine gespannte Faszie auf den umhüllten Bereich aus. Die korrekte Funktion des betroffenen Bereichs oder dessen Versorgung über das Gefäßsystem kann gestört werden. Löst der Osteopath diese Spannung, so kann der umhüllte Bereich wieder korrekt funktionieren.
Die inneren Organe
    Der Rumpf des menschlichen Körpers besteht in seinem Inneren aus zwei Körperhöhlen oder Kavitäten. Das Skelett bildet den Rahmen für beide Kavitäten. Die obere Kavität, von Brustkorb und Wirbelsäule geformt, enthält als Organe die Lunge und den Herzmuskel. Die untere, so genannte abdominale Kavität, die mit dem Becken abschließt und von der Wirbelsäule getragen wird, enthält die Verdauungsorgane und die inneren Geschlechtsorgane. Das Zwerchfell trennt die beiden Körperhöhlen voneinander.
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Die unterschiedlichen Bewegungen
    Bewegungen des Körpers wirken sich auch auf die inneren Organe aus
    Wie alle Bereiche des Körpers sind auch die inneren Organe ständig in Bewegung. Atmen, Verdauen, Gehen oder Laufen sind letztlich alles Bewegungsabläufe, die sich auf die inneren Organe auswirken. Jede dieser Bewegungen, wie spontan oder unbewusst sie auch erscheinen mag, wird in Wahrheit gesteuert. Dafür sind drei unterschiedliche Systeme zuständig.
    Das Zentralnervensystem lenkt alle willentlichen, bewussten Bewegungen. Wenn wir uns beispielsweise setzen oder aufstehen, führt dies zu Bewegungen des Skeletts, Wirbelsäule und Becken etwa ändern ihre Position zueinander. Die Bewegungen führen zu Veränderungen der Körperkavitäten, übertragen sich auf die inneren Organe und bringen diese in Bewegung.
    Der Mensch vollführt etwa 20000 Atembewegungen pro Tag.
    Das autonome oder vegetative Nervensystem steuert dagegen die körpereigenen Automatismen, also die Bewegungen, die wir nicht bewusst ein- und ausschalten können. Hierzu zählen der Atemrhythmus, der Herzrhythmus und die Peristaltik der Verdauungsorgane.
    Beim Atmen senkt sich das Zwerchfell und drückt auf die inneren Organe der unteren Körperhöhle. Da diese Organe wegen der Wirbelsäule und des Beckens weder nach hinten noch nach unten ausweichen können, wählen sie den Weg des geringsten Widerstands: die Bauchdecke. Wenn wir also einatmen, senkt sich das Zwerchfell, und die Bauchdecke hebt sich. Die Organe beschreiben dabei eine schaukelförmige Gleitbewegung, und dies bei jeder Atembewegung, also immerhin 20 000-mal pro Tag.
    Auch der kardiovaskuläre Rhythmus, die Pulsation des Herzens und der großen Arterien, führt zu Bewegungen der inneren Organe. Mit jedem Schlag pumpt das Herz sauerstoffreiches Blut auch in die feinsten Äderchen dereinzelnen Organe. So wie wir den Puls am Handgelenk messen können, lässt er sich auch an allen Organen nachweisen. Das über den Herzmuskel einströmende Blut lässt die Organe pulsieren – eine Bewegung, die etwa 100000-mal am Tag erfolgt.
    Der dritte Automatismus, den das autonome Nervensystem steuert, ist die so genannte Peristaltik. Hiermit sind die Kontraktionen der Hohlorgane des Verdauungsapparates gemeint. Ihre Wandmuskeln ziehen sich entlang dem jeweiligen Organ wellenförmig zusammen und vermischen und bewegen so den Verdauungsinhalt. Die peristaltischen Bewegungen haben keinen regelmäßigen Rhythmus, sie variieren von Organ zu Organ und je nach Füllungszustand. Ein voller Magen beispielsweise erzeugt alle drei Minuten eine peristaltische Welle, die in etwa 20 Sekunden den ganzen Magen durchfließt.
    WISSEN
    Ein weiterer Steuerungsmechanismus
    Neben dem Zentralnervensystem und dem autonomen Nervensystem kennen Osteopathen einen weiteren Steuerungsmechanismus, der alle Bereiche des Körpers in Bewegung versetzt. Sie bezeichnen diesen Mechanismus als »primäre Respirationsbewegung« (siehe Abschnitt »Der Schädel«, → S. 44 ) und meinen damit die rhythmische Neubildung der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) im Zentralnervensystem.
    Die primäre Respirationsbewegung (PRB) wird als Ursache für eine weitere Eigenbewegung der Organe angesehen, die weder mit der Peristaltik, dem Atemrhythmus noch der Pulsation zu tun hat. Mit ihren geschulten Händen können Osteopathen diese weitere Eigenbewegung, die als Motilität bezeichnet wird, wahrnehmen.
Das viszerale Gelenk
    Organe verhalten sich, wenn sie sich bewegen, wie Gelenke.
    Die Bewegungen der Organe erfolgen nicht im freien

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