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Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind

Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind

Titel: Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Newiger
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fünfte Geburt erfolgt heutzutage nicht auf natürlichem Wege, sondern über einen geplanten Kaiserschnitt (Primär-Sectio). Hinzu kommen die aus medizinischer Sicht notwendigen Fälle, in denen der natürliche Geburtsvorgang eingeleitet wurde, aber aufgrund von unerwarteten Komplikationen abgebrochen und ein Kaiserschnitt (Sekundär-Sectio) notwendig wird.
    Das Kind kommt so innerhalb weniger Minuten auf die Welt, ohne den natürlichen Geburtsvorgang erfahren zu haben. Damit fehlt auch der intensive, massierende Druck der Wehen im engen Geburtskanal und die anschließende Entlastung des Geburtsdrucks. Druck und Entlastung bilden gemeinsam jenen Entwicklungsimpuls für das Bindegewebe, den das Kind zum Wachsen benötigt.
    Auch der Stress der natürlichen Geburt fehlt, der das Kind auf die Anpassung an die Welt vorbereitet: Die dabei ausgeschütteten Stresshormone erweitern die Bronchien, erhöhen den Blutdruck und steigern so die Anpassungsfähigkeit des Kindes.
    Umgekehrt darf man annehmen, dass ein Kaiserschnitt das Neugeborene in einen regelrechten Schockzustand versetzt: Unter plötzlichem Druckabfall der geöffneten Fruchtblase wird es meist am Kopf festgehalten und innerhalb weniger Sekunden aus der Geborgenheit, Wärme und Stille der Gebärmutter gegen die Schwerkraft in die Welt gehoben. Typischerweise haben mit Kaiserschnitt entbundene Kinder Wasser in den Lungen, so genannte wet lungs (nasse Lungen), aus denen das Fruchtwasser erst abgesaugt werden muss. Sie leiden zwei- bis viermal häufiger am Atemnotsyndrom oder einem Pneumothorax, im Gegensatz zu natürlich entbundenen Kindern, bei denen das Fruchtwasser während des Geburtsvorgangs aus den Lungen ausgepresst wird.
    WISSEN
    Schnelles Abnabeln
    Manchmal kann das schnelle Durchschneiden der Nabelschnur, also die endgültige Trennung von Mutter und Kind, medizinisch notwendig sein. Wenn die Nabelschnur aber noch nicht auspulsiert hat, besitzt das Kind noch kein Gefühl für sichere Lungenatmung und hat sich noch nicht an sein »selbstständiges« Leben anpassen können. Angstzustände sind dann meist die Folge, die sich auf körperlicher Ebene im Bereich des Bauches zeigen.
    Hin und wieder bleibt der Geburtsvorgang auch einfach stehen. Dann drückt das Kind in Schädellage ins Becken der Mutter und wird durch die Wehen stark massiert, ohne das etwas vorangeht. Hier hilft nur der sekundäre Kaiserschnitt, um es aus dem Bauch der Mutter zu befreien.
So hilft der Osteopath
    Solche Kinder weisen häufig Kompressionen im Bereich des Schädels auf, die ein Osteopath gut behandeln kann. Die Kinder zeigen vor der Behandlung meist eine verminderteVitalität, auch ist ihr Schädel insgesamt fixiert und weist eine typische Schädelformentwicklung auf. Schreikinder (siehe → S. 97 ) und Kinder mit Dreimonats-Kolik (siehe → S. 95 ) haben oft Kompressionen im Bereich des Schädels.
    Treten bei einer natürlichen Geburt Komplikationen in der Austreibungsphase auf, wenn also der Muttermund bereits vollständig geöffnet ist und das Pressen beginnt, dann helfen Saugglocke oder Zangen beim Entbinden – und hinterlassen regelrechte Spuren am Neugeborenen.
    WISSEN
    Weheneinleitende Medikamente
    Bei einer natürlichen Geburt werden oft weheneinleitende Medikamente verabreicht. Medikamentös ausgelöste Wehen bewirken aber keine natürliche spiralförmige Kontraktion der Gebärmuttermuskeln, sondern lassen die Muskelfasern gleichzeitig stark zusammenziehen. So wird das Kind massiv ins Becken gedrückt und in die Geburtsstellung regelrecht »eingestaucht«. Problematisch ist dieses Einstauchen vor allem dann, wenn bei vorzeitigem Blasensprung das Kind ohne abpufferndes Fruchtwasser »trocken« ins Becken gedrückt wird. Künstlich eingeleitete Wehen dämpfen oft die Vitalität des Kindes, während die Einstauchung der Wirbelsäule zu Skoliosen, Asymmetrien im Bereich des Kopfes und des Körpers und einer allgemeinen motorischen Entwicklungsverzögerung führen können.
Saugglockenentbindung
    Bei Wehenschwäche wird häufig eine Saugglocke verwendet. Diese wird auf den Kopf des Kindes gesetzt, dann ein Vakuum zwischen Kopf und Glocke hergestellt und das Kind durch Zug synchron zu den Wehen entbunden. Die Saugglockenentbindung »stresst« allerdings die noch weichenSchädelknochen und das darunter liegende Membransystem. Das Gewebe speichert diesen Stress, der dann zu intraossären Beschwerden führt. Zudem entstehen oft Hämatome an der Stelle, an der die Glocke aufsaß.

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