Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind
das Besteck, mit dem Ihr Kind die dringend benötigte »emotionale Nahrung« zu sich nehmen kann.
So überprüfe ich die Gesundheit meines Kindes
Beobachten und testen
Dem Kinderarzt und dem Osteopathen haben Sie eines voraus: Sie kennen Ihr Kind auch deshalb so gut, weil Sie die meiste Zeit mit ihm verbringen. Sie lieben, ernähren, pflegen und erziehen Ihr Kind und beobachten dabei dessengesunde Entwicklung: Ihr Kind wächst, nimmt an Größe und Gewicht zu. Es lernt, sich zu bewegen, den eigenen Körper zu koordinieren (sensomotorische Entwicklung), und reift zu einer Persönlichkeit mit eigenem Willen heran (emotionale Entwicklung).
Wann immer akute, auffällige Symptome auftreten, werden Sie Rat einholen und gegebenenfalls den Arzt aufsuchen. Wichtig sind aber auch die kleinen, weniger augenscheinlichen Beschwerden und Verhaltensweisen. Achten Sie darauf.
Tipp
Vertrauen Sie Ihrer Intuition, wenn es um die Gesundheit Ihres Kindes geht. Niemand kennt und fühlt Ihr Kind so gut wie Sie. Ihr Kind ist darauf regelrecht angewiesen, vor allem dann, wenn es altersbedingt noch gar nicht sagen kann, ob und wo etwas fehlt.
Ist mein Kind besonders aktiv oder zeigt es sich eher träge? Benutzt es beide Arme gleichermaßen oder bevorzugt es eine Körperseite? Wie reagiert es auf Berührung? Lässt es sich den Kopf streicheln oder weicht es dem eher aus? Hält es oft die Hand auf ein Ohr? …
Schildern Sie Ihrem Arzt und Ihrem Osteopathen alles, was Ihnen auffällt. Vertrauen Sie, wie beschrieben, Ihrer Intuition. Damit liegen Sie meist goldrichtig.
Das Daumenlutschen
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Kinder unterschiedlich am Daumen lutschen? Der Daumen kann tief im Mund stecken oder vorn bleiben, mehr auf der linken oder mehr auf der rechten Kieferseite gelutscht werden. Manche Kinder bevorzugen Mittel- und Ringfinger, andere lutschen über Jahre hinweg und andere wiederum nur sehr kurze Zeit.
Das Daumenlutschen entsteht aus dem Saugbedürfnis heraus und zählt zu den ganz normalen Verhaltensweisen von Säuglingen und Kleinkindern. Für den Kinderarzt wird das Daumenlutschen erst auffällig, wenn es über das dritte Lebensjahr hinaus anhält.
Die Art des Daumenlutschens muss nicht immer auf eine funktionelle Störung hindeuten.
Anders für den Osteopathen: Hier können bereits die unterschiedlichen Formen des Daumenlutschens wichtige Hinweise auf mögliche funktionelle Störungen geben. Durch die unterschiedliche Haltung des Daumens kann sich das Kind oft instinktiv einer funktionellen Störung anpassen. Es lutscht so, dass der eigene Organismus möglichst wenig Probleme mit einer vorhandenen funktionellen Störung bekommt. So unterstützt das Kind unbewusst die eigenen Selbstheilungskräfte.
Doch keine Sorge. Nicht immer muss hinter der Art des Daumenlutschens eine funktionelle Störung stecken. Ihr Osteopath wird das überprüfen.
Entwicklungsschritte
Die Entwicklung Ihres Kindes erfolgt nicht fließend, sondern in einzelnen Schritten. Die meisten Kinder erreichen die einzelnen Entwicklungsschritte etwa zur gleichen Zeit. Dennoch geschieht Entwicklung immer individuell. Das verspätete Erreichen eines bestimmten Schrittes ist also noch kein Anzeichen für eine vorliegende Störung. Wenn beispielsweise Ihr Säugling lieber auf dem Rücken liegt, wird er wahrscheinlich schneller sitzen lernen. Dagegen wird ein Säugling, der häufig auf dem Bauch liegt, schneller zu krabbeln beginnen.
Die nachfolgende Tabelle listet eine Reihe an Entwicklungsschritten auf, die Ihr Kind innerhalb des ersten Lebensjahrs erreichen sollte.
Von der Geburt bis zum eigenständigen Stehen
Alter
Erworbene Fähigkeiten
Mit 4 Wochen
Ihr Baby dreht den Kopf in Rückenlage hin und her. Es betrachtet Gesichter, erwidert Lächeln und gibt unartikulierte Laute von sich.
Mit 8 Wochen
Ihr Baby hält den Kopf, wenn es hingesetzt wird. Es kann die Hände zusammenführen und in Rückenlage einen Gegenstand von einer Hand in die andere geben. Es folgt mit den Augen bis zu 180 Grad, lacht und quietscht.
Mit 12 Wochen
Ihr Baby hebt den Kopf in Bauchlage. Es greift nach Gegenständen in Reichweite, nach den eigenen Füßen, es lächelt spontan und spielt mit den eigenen Fingern.
Mit 4 Monaten
Ihr Baby dreht sich selbstständig von der Rückenlage in die Bauchlage und zurück.
Nach 6 Monaten
Ihr Baby freut sich über Zuwendung und wendet sich Stimmen hin. Es kann sich umdrehen und die Kopfhaltung kontrollieren. Es greift nach Gegenständen außerhalb
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