Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind
Reißt während der Entbindung die Saugglocke ab, wird die Kopfhaut verletzt und können kurzfristige Druckschwankungen im Schädel des Kindes entstehen.
Zangengeburt
Bei der seltener eingesetzten Zangengeburt wird der Kopf des Kindes mit zwei Zangenlöffeln umfasst und dann das Kind wehensynchron aus dem Geburtskanal herausgezogen. Die Zangen, die den kindlichen Kopf umschließen, üben einen Druck auf die Schädelknochen aus und hinterlassen oft Hämatome oder Abschürfungen der Haut. Da ihr Einsatz meist nicht den natürlichen Bewegungen des Kopfes folgt, können Läsionen im Bereich der Halswirbelsäule und der Schädelbasis entstehen. Zudem kann die Zange den Gesichtsnerv eindrücken und eine vorübergehende Gesichtslähmung auslösen.
Infantiles Schlucken
Beim infantilen Schlucken speichert das Gewebe das Geburtstrauma oft zwischen Stirnbein, Oberkiefer und Gaumen. Der Osteopath kann das Geburtstrauma hier auflösen.
Eine schwere Geburt mit Auswirkungen auf den Bereich von Schädel und Hals kann zu Problemen wie beispielsweise infantiles Schlucken führen. Gemeint ist damit die fehlende Umstellung des Schluckmechanismus vom Säugling zum Kind: Wird beim Stillen die Zunge nach vorn zwischen die zahnlosen Kiefer geschoben, um die Brustwarze mit Zunge und Oberlippe zu umschließen, so wird sie später beim Aufnehmen von Babybrei und fester Nahrung gegen den Gaumen gedrückt, um den Schluckreflex auszulösen. Bleibt diese Umstellung auch nach dem vierten Lebensjahr aus, spricht man von infantilem Schlucken. Die nach vorn drückende Zunge beeinträchtigt dann die Zahnstellung, während das Schlucken mühsam über die Lippen- undWangenmuskeln ausgelöst wird. Da wir bis zu ca. 3.000-mal am Tag schlucken, beeinträchtigt Infantiles Schlucken die gesamte weitere Entwicklung des Nasen-Rachenraums, des Kiefers, sowie das Atmen und das Sprechen. Eltern erkennen Infantiles Schlucken an einer stärker ausgeprägten Oberlippe, einem ständig offenen Mund und viel Sabbern.
So behandelt der Arzt
Schulmedizinisch werden meistens einzelne Folgebeschwerden wie offener Biss durch den Kieferorthopäden oder Lispeln durch den Logopäden getrennt behandelt. Das eigentliche Problem mit seinen vielfältigen Auswirkungen, bleibt dabei oft unbehandelt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Schluckbeschwerden vom Kind selbst gar nicht als solche wahrgenommen werden.
So hilft der Osteopath
Aus osteopathischer Sicht »speichert« das Gewebe die Folgen einer schweren Geburt. Ein Osteopath kann es mit seinen Techniken von diesen gespeicherten »Erinnerungen« befreien, indem er mehr Beweglichkeit herstellt.
Behinderungen
In Deutschland kommen täglich etwa 100 Kinder mit Behinderungen auf die Welt. Die Ursachen für diese körperlichen und/oder geistigen Behinderungen können wie beim Down-Syndrom genetisch bedingt sein, während der Schwangerschaft etwa aufgrund einer Gestose entstehen oder einer schweren Geburt folgen wie bei der Plexusparese. Die Meidung von Risikofaktoren sowie die regelmäßige Wahrnehmung der Vorsorgeuntersuchungen vor und während der Schwangerschaft durch den Arzt und Osteopathen helfen, einen Großteil möglicher Behinderungenzu vermeiden oder deren Auswirkungen möglichst gering zu halten.
Wenn sich ein behindertes Kind liebevoll angenommen fühlt, ist es glücklich in seiner kleinen, begrenzten Welt. Befindet sich dieses Kind aber nicht in seiner seelischen Mitte und ist deshalb – und nicht nur aufgrund seiner Behinderung – unruhig und unausgeglichen, so kann der Osteopath mit seinen Techniken ausgleichend helfen und somit große Erleichterung für das Miteinander in der Familie schaffen. Der Osteopath wird zudem alles unternehmen, um die Potentiale, über die natürlich auch ein behindertes Kind verfügt, freizusetzen und damit dessen Entwicklung zu fördern. Bei einer körperlichen Behinderung wird der Osteopath dem Organismus des Kindes helfen, mit den fehlenden oder gestörten Funktionen besser zurechtzukommen.
Analstenose
Analstenosen können lange Zeit unbeachtet bleiben.
Wenn eine zu kleine Öffnung des Afters die Entleerung des Darms behindert, spricht man von einer Analstenose. Hinter dieser Diagnose verbirgt sich meist eine Verengung des Schließmuskels, des Analsphinkters. Die Stuhlentleerung wird zu einer schmerzhaften Prozedur, die nicht nur die gesamte Verdauung beeinflusst, sondern langfristig auch zu Verhaltenstörungen führt. Da aber eine unregelmäßige Stuhlentleerung oder
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