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Otherland 3: Berg aus schwarzem Glas

Otherland 3: Berg aus schwarzem Glas

Titel: Otherland 3: Berg aus schwarzem Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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hätte den Allverschlinger besiegt, weißt du nicht mehr? Das hast du mir erzählt! Du hast gesagt, ich wäre das Stachelschwein, nicht wahr? Na schön, dann steh jetzt auf, verdammt nochmal! Ich brauche dich!« Sie beugte sich dicht an sein Ohr und zog weiter heftig an seinem Arm. » !Xabbu ! Auch das Stachelschwein hätte es nicht allein geschafft!«
    Was die mörderische Quan-Li-Bestie auch mit dem Andern gemacht haben mochte, sie hatte jedenfalls den Widerstand des Riesen nicht völlig gebrochen. Mit seiner hartnäckigen Gegenwehr gelang es ihm, daß das Raubtiergesicht verschwamm und wieder verschwand, doch die Wirklichkeit blieb weiter in tausend Stücke zerbrochen.
    !Xabbu ließ sich in die Hocke hochziehen. Gleich darauf stand er auf, aber er blickte Renie nicht in die Augen. Sein Sim war leichenblaß geworden, doch als er ihr schließlich das Gesicht zuwandte, war wieder eine gewisse schuldbewußte Entschlossenheit zu erkennen.
    »Ich schäme mich, Renie«, sagte er.
    »Tut mir leid, aber wir müssen …«
    »Nein!« Er winkte ab. »Du hast genau das Richtige getan. Laß uns schnell Orlando zur Hilfe eilen.«
    Eine unscharfe, flimmernde Gestalt schoß an ihnen vorbei auf die Stelle zu, wo Orlando und der Falkengott sich bekämpften.
    »Javier!« schrie Renie dem Laufenden hinterher. »T4b! Was hast du vor?«
    Ohne sie zu beachten, rannte er zu dem ungleichen Kampf zwischen Orlando und dem überdimensionalen Gralsmonster hin.
    »Herrgott nochmal!« brüllte Renie und nahm die Verfolgung auf. »Ich werde nie, nie, nie, nie wieder mit halbstarken Teenagern irgendwo hingehen!«
    Dicht gefolgt von !Xabbu sprintete sie aller Schwindligkeit und Desorientierung zum Trotz über die verwackelte Landschaft. Irgendwo, vielleicht zehn, vielleicht tausend Meter vor ihr, wurde Orlando von einem furchtbaren Schlag seines Feindes zur Seite geschleudert. Renie schrie auf, denn sie meinte gewiß, er sei tot. Zu ihrem Erstaunen stemmte sich Orlando samt seiner Armee durchsichtiger Doppelgänger mühsam auf Hände und Knie hoch und setzte sich kriechend in Bewegung, doch im nächsten Augenblick hatten ihn die unzähligen Spiegelungen des Gralsmonsters schon geschnappt. Blutend und zerschlagen baumelte Orlando mit dem Kopf nach unten im Griff der Bestie wie ein ausgenommenes Tier. Renie lief aus Leibeskräften, aber trotz der Verzerrungen merkte sie jetzt, daß sie und !Xabbu noch zu weit entfernt waren. Sie würden zu spät kommen.
    Eine Welle von Engelsgestalten breitete sich auf einmal über den Himmel aus, und tausend entsetzte Frauenstimmen riefen gleichzeitig: »Halt! Du bringst ihn um!«
    Die Stimme klang so elend, so voll von Verzweiflung und Vergeblichkeit, daß Renie strauchelte und beinahe gefallen wäre. Als sie sich wieder gefangen hatte, sah sie, daß jemand den Rücken des Falkengottes hochkletterte. Erst meinte sie, es sei Fredericks, die unter Einsatz des Lebens ihren Freund retten wollte.
    »Nein – es ist T4b!« stieß Renie hervor. !Xabbu sagte nichts, sondern lief wortlos neben ihr weiter.
    Das Gralsungeheuer hatte gemerkt, daß etwas an seinem Rücken hing: Es schnappte mit seinem scharfen, klappenden Schnabel nach dem Angreifer und versuchte dann mit seiner freien Hand T4b wegzuwischen wie eine Fliege, aber dieser tauchte unter dem Schlag weg und kraxelte auf den mächtigen Schädel. T4b reckte seine verwandelte Hand – einen kurzen Moment lang sah Renie mit halluzinatorischer Klarheit ihr kühles, graublaues Leuchten –, dann stieß er sie direkt neben dem blinzelnden Auge in den Falkenkopf. Sie trat widerstandslos in den Schädel ein, doch die Wirkung war verblüffend: Das Gralsungetüm wurde jählings steif und kerzengerade, als ob ihm ein starker Stromstoß durchs Rückgrat schießen würde. Als es zitternd die Hände zum Kopf führte, fand Orlando einen Halt, um zuzulangen und sich näher heranzuziehen, dann rammte er ihm den abgebrochenen Stumpf seines Schwertes in die Brust.
    Mit einemmal fand der Falkengott die Stimme wieder, brüllte und würgte. Er schleuderte T4b in hohem Bogen von sich und hob dann Orlando vor sein starr glotzendes Auge, als könnte er nicht begreifen, was für ein Wesen ihm solche Schmerzen bereitete. Im nächsten Moment verstummte Horus, wankte und ließ Orlando fallen. Dann brach er über ihm zusammen wie ein gesprengtes Haus.
    »Orlando!« schrie Fredericks und drosch mit den Fäusten auf die mächtige, leblose Gestalt des Gestürzten ein. »Orlando!«
    Jetzt hatten auch

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